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5518 Nichtamtlicher Teil. ^ 135. 14. Juni 1905. Anspruch nimmt, mit dem Resultat, daß Fehler nur äußerst selten stehen bleiben. Es ist ziemlich allgemein bekannt, daß die vlliversit^ ?ress demjenigen, ausgenommen sind ihre eigenen Angestellten, eine Guinee <ca. 21 auszahlt, der zuerst einen Fehler in der autorisierten Bibelübertragung entdeckt. Nicht oft verdient sich jemand diese Guinee, ob gleich wir unzählige Briefe bekommen, in denen sie bean sprucht wird. Meistens bezieht man sich nicht auf tatsäch liche Druckfehler oder Versehen, sondern auf irgend eine Abweichung in der Rechtschreibung, und unser Anerbieten bezieht sich nicht auf dies, weil wir die verschiedenen Schreibarten in der Heiligen Schrift berücksichtigen müssen Falls einmal ein Irrtum vorgekommen ist. ist es fast stets ein typographischer gewesen, dadurch entstanden, daß sich die Schrift bei Beginn des Drucks verschoben hat In einem Fall waren z. B. die Buchstaben »te« in dem Wort -toaob- beim Drucken ausgeblieben, so daß wir dieselben in viele Tausende von Exemplaren nachträglich einstempeln mußten Nach alledem wird schwerlich jemand durch die Guineen, die er aus diese Weise erwirbt, große Reichtümer anhäufen. Die schweren Einbände und metallenen Schlösser früherer Jahre sind dem heutigen modernen Geschmack zu wider. Die altmodische illustrierte Bibel findet ebenfalls keinen Anklang mehr. In der Tat hat eine Entfaltung, ja man möchte sagen, eine Umwälzung in der Herstellung der Bibel stattgefunden. Hiermit kommen wir zu dem. was die größte Umwälzung von allen hervorgerufen hat. nämlich zur Ein führung, vielmehr zur Entdeckung, soweit England in Betracht kommt, des »Inäia kapsr». Vor einigen sechzig Jahren soll ein Graduierter der Universität Oxford einige Blätter von dem, was wir »Inäia ?apsr« nennen, aus dem fernen Osten heimgebracht haben. Es wurde der Oxkorä llairersitzr kross zum Geschenk gemacht, und man druckte zwei Dutzend winzige Bibeln darauf. Selbstverständlich erregten diese viel Aufmerksamkeit, und alles wurde versucht, um die Quelle dieses Papiers zu entdecken, jedoch ohne Erfolg Dann ruhte die Sache für eine Reihe von Jahren, bis zufällig eine dieser zwei Dutzend Bibeln wieder ans Tageslicht kam. Man be mühte sich, ein ähnliches Papier herzustellen, und war nach manchen vergeblichen Versuchen endlich erfolgreich. Die Ox- korä voivorsitz« kross druckt jetzt viele Ausgaben der Heiligen Schrift auf diesem Papier. Wir veröffentlichen 22 verschie dene Textbibeln der autorisierten Übertragung von 1811. und von diesen sind 17 auch auf »Oxkorä Inäia kaper- erhältlich. Dann besitzen wir 26 Referenz-Bibeln der autorisierten Übertragung, von denen wieder 20 auf »Inäia kapere zu haben find. Alle 48 Ausgaben existieren zu sammengebunden mit den Schottischen Psalmen und 43 mit den Apokryphen. Nebenbei bemerkt war es fast zwei Jahrhunderte früher ein Vergehen, das mit einem Jahr Ge fängnis bestraft wurde, die Heilige Schrift ohne Apokryphen herauszugeben. Außerdem gibt es die autorisierte Übertragung zusammengebunden mit dem »kraz-or boolr«, den »Haruns Lnoiont auä Lloäornr, der »Olurroh kzunvarv-, dem Canadischen »krssd^torian llooir oi kraiso« und dem »kovisoä ksaltor ok tdo krosbxtoriav Oduroli in Irslanä«. Wenn man alle diese Abweichungen berücksichtigt, haben wir nicht weniger als 85 Ausgaben der autorisierten Bibelübertragung. Von der revidierten Übertragung verausgaben wir zwölf Text- und sechs Referenz-Bibeln, von denen einige mit der -viiureb Hz-Mvarx- oder andern Gebetbüchern zusammengebunden sind. Es ist beachtenswert, daß der fortgesetzt gesteigerte Verkauf der revidierten Übersetzung die Popularität der autori sierten Übertragung in keiner Weise beeinträchtigt hat. Vor einigen Jahren brachten wir eine Ausgabe mit beiden Lesarten, sodaß auf den ersten Blick hin die Verschiedenheiten der beiden Über tragungen auf ein und derselben Seite ersichtlich waren. Die hervorragendste aller unserer Bibeln ist vielleicht die Oxford-Bibel für Lehrer, die in den Vereinigten Staaten solchen Anklang fand, daß sie verschiedene Male unbe fugt nachgedruckt wurde. Ihr vollständiger Inhalt, Text sowohl als auch Illustrationen, wurde mittels Photographie sehr geschickt nachgebildet; glücklicherweise gelang es uns aber, dem Vertrieb aller dieser Nachdrucke Einhalt zu tun. Diese Anspielung auf Amerika ruft die Anstrengungen ins Ge dächtnis zurück, die von amerikanischen Zeitungen gemacht wurden, um den Text der revidierten Bibel im voraus ver öffentlichen zu können. Für uns war es eine außerordent lich große Verantwortlichkeit, ungezählte Exemplare der neuen Ausgabe vorrätig zu haben und doch ihren Inhalt bis zu einem bestimmten Tag völlig geheim zu halten. Indessen es gelang, trotz aller möglichen Versuche, im voraus in den Besitz von Exemplaren zu gelangen. Ein unter nehmender amerikanischer Korrespondent bot einem unsrer Angestellten 40 000 falls er ihm einige Bogen der neuen Bibel verschaffen würde. Ferner bot eine ameri kanische Firma 100 000 für vorherige Lieferung eines Bogensatzes. Aber weder auf erlaubte noch unerlaubte Weise wurde das Geheimnis entdeckt, bis die ganze neue Über tragung das Licht der Welt erblickte. Seltsamerweise war es später ein Amerikaner, der in derselben einen Fehler Nach weisen konnte, und die Oxkorä Ilnivsrsit^ kross sandte ihm die ausgesetzte Guinee. Die Preise unsrer Bibeln schwanken zwischen 50 H und 210 aber auch diese Grenze kann noch überschritten werden, falls sich Liebhaber für besonders kostbare Einbände finden.« London 1905. E. Schmersahl. Kleine Mitteilungen. Gesetzentwurf betreffend das Urheberrecht an Werken der bilden den Künste und der P Holographie. (Vgl. Börsen blatt 1904, Nr. 99 u. a.; 1905. Nr. 3l. 48. 125 u. 1300 — Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 8. Juni den Gesetzentwurf über das Urheberrecht an Werken der bildende Künste und der Photographie den zuständigen Ausschüssen überwiesen. (Münch. Neueste Nachr.) rtssoolation littörairo ot artlstiguo intorvationalo. — Wie die -Beil. z. Allg. Ztg.« meldet, hält diese internationale Vereinigung ihre diesjährige (27.> Versammlung vom 18. bis 24. September in Lüttich ab. Es sind wiederum eine Reihe von Vorträgen über die Regelung des Eigentumsrechts und Auslegung der bestehenden Gesetzesbestimmungen mit Bezug auf Werke der Literatur und Kunst porgesehen. darunter ein besonders die buch händlerischen Kreise Deutschlands berührender Vortrag M. A. Osterrieths über die literarischen Beziehungen zwischen Deutsch land und den Vereinigten Staaten von Amerika. Anmeldungen sekretär M. Jean Lobsl. Paris, 22 rao äo OdLtsauäuv. Delegiertentag der Goethebünde. — Der diesjährige Delegiertentag der deutschen Goethebllnde ist auf den 23. und 24. d. M. nach Mainz elnberufen. Außer internen Angelegen heiten. wie Volksschillerpreis, Kartell mit dem Dürerbunde, stehen namentlich zwei wichtige zeitgemäße Themata zur öffentlichen Diskussion: -Kirche und Schule- und -die Gefahren einer neuen l-6x Heinze«. Für das erstere Thema sind als Berichterstatter die Herren vr. A. Kalthoff (Bremen). Reichstagsabgeordneter kr. E. David (Mainz) und Otto Ernst (Hamburg) bestellt. Über das Menzel - Ausstellung in Berlin. (Vergl. Börsenblatt Nr. 93) — Der deutsche Kaiser besuchte, der -Nordd. Allg. Ztg.« zufolge, am Freitag vor Pfingsten die auch hier schon besprochene