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3296 Nummer 165, 18. Juli 1»36 ^ ^r-/, l ^reachtm Maximik on Maximilian Söttcher, von -essen beachtlichen ernsten Romanen -ie Presse sagte, -aß ste „von einem -er ganz wenigen geschrieben seien, -ie unter uns Leben- Sen -en Ehrennamen eines Dichters beanspruchen -ürsen", beweist mit öiesem echten Serliner Roman, -aß es auch eines großen Könners wür-ig ist, einen wahrhaften Volksroman zu schassen. Mit fester Han greist Maximilian Söttcher mitten hinein ins volle Menschenleben, hinein in -as Serliner Hinterhaus- „Milljöh" mit seinen Menschen von Fleisch un- Slut, voll Herz un- Humor, mit wachen Sinnen un- klarem verstau-, mit ihrer urwüchsigen Kraft, aber auch mit all ihren Fehlern un- Schwächen. Söttcher ist einer von -enen, Sie -ie Volksseele kennen, einer -er mit scharfer Seobachtungsgabe hineingeblickt hat in un zählige Küchen mit ihren Heimlichkeiten, in unzählige Treppenhäuser un- Höfe mit ihren Schicksalen. Dann wußte er Seschei-, schmunzelte in sich hinein, -achte sich sein Teil unü schrieb -lesen Serliner Roman. Er tut es mit Humor un- Mutterwitz un- nimmt kein Statt vor -en Munö, wenn es gilt, überalterter Moral un-paragraphiertem Recht,Unwahrhastigemu.Spieß- bürgerlichem ein bißchen am Zeuge zu flicken, über allem aber steht Söttchers beispielloser Humor, -essen Quelle seine Liebe zu Serlin un- seinen Menschen ist. D/s Hv/of^e von ,nr s-nc/ anerkannt ^e/s^/e/Zos. Dc c/ev von, r/a c?re ^to^ noc/l rr-rcZ eine rrerre?- L»i»»nsI»Aes V D suc««,airik-vkir 3287 Unterhaus > Böttcher Tür an Tür wohnen -ie Menschen im Hinterhaus einer Serliner Mietskaserne. Wie in -en übereinan-er getürmten Holzkäfigen eines vogelhän-lers Hausen fie -icht an -icht hinter ihren Gittern un- hüpsen auf -er Stange, picken aus ihren Futter- näpfen, gehen an -ie Tränke, planschen im Sa-ewasser herum, hacken aufeinan-er los, zausen fich un- versöhnen fichwie-er, jubeln un- klagen, schnäbeln miteinan-er un- bringen leben-ige Junge zur Welt. - 3n -iesem Milieu ver-ichtet fich -er an gesammelte Konfliktstoff von Klatsch un- Tratsch, Nei- un- übler Nachre-e, Neugier un-Eifersucht aus winzigen/infängen zu einer explosiven Katastrophe. Sie fin-alle -arin verwickelt: Der Hausbesorger Krüger,-er -ie sittliche Führung seiner Mieter be aufsichtigt,-er Säckergeselle Gustav Kluge mit seinen vielseitigen Liebesnöten un--er Gberpostschaffner Schulze mit seinem Wahn von „höherer Seamtenehre". wie -a- zwischen -ie kesse Serliner Göhre, -as vierzehnjährige Früchtchen E-eltraut Panse, gleich einem hauskobol- herumgeistert, naseweis un- Unfug stiften-, wie -ie Witwe Sock als entschlossene Frau aus -em Volke fich ihr Recht verschafft, in-em fie -urch ein -rastisches Mittel von -urchschlagen-er Komik -enverleum-er fich selbstan-enpranger stellen läßt un- -a-urch über -as formale Paragraphenrecht obsiegt, un- wie auf -iesem hintergrun-e fich -ie Schicksale eines tapferen Liebespaares abheben un- -ie Ingen- frohgemut ln -ie Zukunft schreitet, -as ist ein Stück saftiger un humorvoller Wirklichkeit aus -em Serliner Volksleben. ^oTna/r, dessen ^to^ev ^o7nöc?76 unc? vev/a^te» OestaZte/r rr-rcZ »^/trLQt-o/re-r riiAsangskot! » 0 S k k I k« § vk 11 m