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^1° 65, 9. April 1924. Redaktioneller Teil. BörtnrblaU §. d. DYchn. Buchhandel. 4919 l.i6pmLlln 880Üll, 1^60, Uorlill 8VV 11, 6erndurA6r8tr. 14: Katalog 208: blu8ik6r-^utoArnpk6ll. 36 8. 745 Ilrn. dlusllsr, ^Volk, Uerlln 8VV 11, 8eköll6b6rAer8tr. 8: ILatalvA 10: Orientglia, ^krilralla. 35 8. 624 tlru. kl 6 6 v 6 8 , Uarolck, l-olldon V/6 2, 8tiakt68burx ^v. 210: Xatu- 8truub. ^ Zu 68, korlill >.V 35, Iwtroxv8tr. 33/36: XstaloA 11: küeder uvck 6rapkiir. 20 8. 499 kirn. kr,8. Uistoire, 6te. 150 8. 2223 Arn. V6r8t6iA6runA: 31. ^Lra— 5. ^pril 1924. Kleine Mitteilungen. Deutscher Mufikalien-Verlcger-Verein. — Die ordentliche Haupt versammlung dieses Vereins findet Freitag, den 16. Mai, nachmittags 3 Uhr in Leipzig statt. (Versammlungsraum wird noch bekanntge- geden.) Satzungsgemäß sind Anträge zur Tagesordnung drei Wochen vor dem Tage der Hauptversammlung, also bis zum 24. April 192t beim Vorstand schriftlich einzureichen. Ortsverein der Buchhändler in Hannover-Linden. — Aus vielfachen Wunsch sind die Zusammenkünfte des Vereins auf den zweiten Donners tag jeden Monats verlegt worden. Donnerstag, den 10. April 1924, 8/2 Uhr abends, findet im Börsenklub (Gr. Aegidienstr. 34) die vier teljährliche Hauptversammlung statt. Nichtbeteiligung l>edingt satzungs mäßiges Fehlgeld! Im Hinblick auf den für jeden außerordentlich wichtigen ersten Punkt der Tagesordnung wird vollzähliges Erschei nen erwartet. 1. Größeres Referat über den Stand des derzeitigen buchhänd lerischen Tarif- und Schlichtungswesens. 2. Schulbücher-Tcuerungszuschläge. 3. 50jährig«s Saldo-Stiftungsfest. 4. Eingänge und Verschiedenes. Jubiläum. — Am 1. April waren 75 Jahre verflossen, seit die Firma A u gu st Lax in Hildesheim als Buchdruckerei gegründet worden ist. Von Beginn an hat die Firma das Amtsblatt der Hannoverschen Ne gierung gedruckt, das sie noch heute herstcllt. Im Mai 1852 trat der Gründer, August Lax, mit dem Buchhandel in Verbindung und gliederte seinem Betrieb eine Verlags- und Sortimentsbuchhandlung an. die sich guten Gedeihens erfreute. Nach dem Tode des Gründers im Jahre 1870 ging das Geschäft auf seinen gleichnamigen Sohn über, der cs mit Umsicht und weitschauendem Blick verstanden hat, dem Unternehmen deu Charakter eines Großbetriebs zu geben. Er rief einen Lehrmittelvcrlag ins Leben, errichtete ein großes F-ormular- magazin für Behörden und Private, übernahm den Druck von Zeitun gen und Zeitschriften und richtete eine eigene Buchbinderei und Stein- drnckerei ein. Im Jahre 1905 nahm er seinen Sohn, Herrn A u g u st Lax j u n., als Teilhaber auf, der das Geschäft allein führt, seit sein Vater am 19. März 4914 hochbetagt aus dem Leben geschieden ist. Durch drei Generationen ist die Jubelfirma im Besitz derselben Fa milie geblieben und ständig gewachsen; möge ihr eine weitere Aus- delinnng auf dem mit -soviel Erfolg beschrittenen Wege beschicken sein! 30 Goldmark Spitzenlohn im Buchdruckgewerbc. — In Nr. 79 (S. 4501) des Bbl. hatten wir über die am 26. März in Berlin statt- grsundcnen Verhandlungen der Tarifkommission der Deutschen Buch drucker berichtet, die ergebnislos verlaufen waren, da die Gehilfenver- trctcr eine Erhöhung des bis 28. März d. I. gültigen Spitzenlohnes von 27 auf 35 Mark forderten, während die Vertreter des Deutschen Buchdrucker-Vereins den Antrag gestellt hatten, daß der bisherige Lohn weiter in Kraft bleiben soll. Die Gehilfenvertreter hatten außerdem die Weiterzahlung der 20^ betragenden Sonderzulage für die be setzten Gebiete des Kreises II (Rheinland-Westfalen) verlangt, wäh rend die Prinzipalsvertreter die Aufhebung dieser Sonderzulagen be antragt hatten. Am 2. April fand nun eine abermalige Sitzung der Tarisparteien statt, die von Herrn Neichswirtschaftsgerichtsrat Dr. Königsberger in seiner Eigenschaft als vom Neichsarbeitsminister be stellter Schlichter geleitet wurde. Der Versuch des Schlichters, zunächst eine Einigung bzw. freie Vereinbarung unter den Parteien herbeizu- ftibren, mißlang trotz dreistündiger Aussprache. Es trat dann eine Schlichtungskammer unter dem Vorsitz des Schlichters zusammen, die gleichfalls stundenlang beriet und schließlich einen Schiedsspruch fällte, durch den der Spitzenwochenlohn für die Zeit vom 29 März bis 31. Maid. I. auf 30 Goldmark festgesetzt wurde (statt bisher 27 Mark). Die bisher 20?L betragende Sonderzulage für das besetzte Gebiet des Kreises II wurde durch einen besonderen Schiedsspruch aus 10A für die Zeit vom 29. März bis 2. Mai und von 55L für die Zeit vom 3. Mai bis 31. Mai festgesetzt. Der zweite Schiedsspruch besagt ferner, daß für diejenigen angrenzenden Gebiete, die von den Reichs und Staatsbehörden nicht mehr wie das besetzte Gebiet behandelt werden, mit Wirkung ab 29. März die Sonderzulage in Fortfall kommt Die Vertreter des Deutschen Buchdrucker-Vereins haben den Schiedssprüchen ihre Z u st i m m u n g gegeben, die Arbeitneh mervertreter dagegen haben den Schiedsspruch, wie der »Vorwärts* berichtet, abgelehnt, und zwar »weil er nicht im entferntesten den berechtigten Wünschen der Arbeiter entgegenkommt Sowohl die Höhe des Lohnes als vor allem die Geltungsdauer sind völlig unannehmbar*. So schreibt der »Vorwärts«, der vann an schließend den flotten Geschäftsgang der Buchdruckereien und Zeitung- betriebe hervorhebt und zur Ablehnung von Überarbeit aui fordert. Das ist eine unerhörte glatte Aufforderung zum Tarifbruch Nach Lage der Dinge wird sich das Neichsarbeitsministerium wohl nochmals mit der Lohnangelegenheit der Buchdrucker befassen. — In verschiedenen Betrieben Berlins sind bereits am 4. April die Per s 0 nale zu M a s s e n k ü n d i g u n g e n übergegangen. Aufklcbungcn auf Postkarten. — Postkarten, in denen ein auf der linken Hälfte der Vorderseite steheuder veralteter Vordruck durch einen neuen Schriftsatz überklebt ist, sind nach einem Bescheid des Neichs- poftministeriums nicht zu beanstanden, sofern der neue Schriftsatz der ganzen Fläche nach aufgeklebt ist, die Postkarten nach der Aufklebung höchstens 8 Gramm wiegen und auch sonst den V-ersendun-gsvorschrift?n für Postkarten entsprechen. Ausstellung in der Deutschen Bücherei. Vom Mittwoch, dem 9. April ab findet im Ausstellungssaal der Deutschen Bücherei eine Ausstellung von Werken der Galerie Flechtheim (Düsseldorf) und des Querschnitt-Verlages (Frankfurt a. M.) statt. Die Ausstellung ist jedermann unentgeltlich zugänglich. Besichtigungszeit: Werktags 10-^4 Uhr, Sonntags 10—1 Uhr. Kunst-Ausstellung. — Das Graphische Kabinett G. m. b. H. i n M ü n ch e n, Barerstr. 46 (gegenüber der Neuen Pinakothek), zeigt im April das im Utopia-Verlag zu Weimar erschienene Werk Der Dom zu Naumburg in photographischen Aufnahmen von Walter Hege. Gleichzeitig sind Tafeln aus Werken über frühmittel alterliche Miniaturmalerei ausgestellt. Vortröge und Kulturabende. — In Berlin spricht Mittwoch, den 9. April in der Kunstausstellung »Der Sturm« Lothar Schreyer über die Lehre des Jakob Böhme, und zwar an diesem Abend über die Christosophie. — In Dessau wird am 10. April a» den von der Büche r st u b e Karl Rau ch, daselbst, unternommenen Kulturabenden Artur Heye einen Vortrag über: »Ziellose Wan derungen durch Amerika, Afrika und den Orient« halten. — In H a m- bürg hat derselbe Autor am 21. März gesprochen auf dem vom Akademischen Verlag Otto Meißner, als Verlag der Hamburger Universitätszeitung, zugunsten der Studentenschaft der Hamburger Uni versität veranstalteten Abend. Sein Thema war das gleiche wie in Dessau. Der Vortrag war ein voller Erfolg in jeder Hinsicht, und die Hamburger Presse hat in höchst beifälliger Weise darüber berichtet. InHann 0 ver hat die Firma Schmorl L von Seefcld Nchs. im vergangenen Winter in ihrem Bücherschauzimmer drei Vortrags abende veranstaltet, die durchweg gut besucht waren. I)r. Schenzingcr las am ersten Abend sein Drama »As, As und As«, Walter Lampe las am zweiten Zlbend verschiedene Dichtungen und vr. Buesche am dritten Abend ein Kammerspiel »Abschied«. — In Leipzig spricht am 9. April Herr Buchhändler L. Hage mann über »Deutsche Waf fen in Spanien und Portugal, Land, Leute, Sitten und Gebräuche Der Vortrag findet mit Lichtbildern in Ulrichs Bierpalast statt. Eine Preußische Kommission bei der Berliner Akademie. Die Leitung der »Politischen Korrespondenz* Friedrichs des Großen, der ^eta Uoru88ies, sowie der Urkunden und Aktenstücke zur Geschichte des Großen Kurfürsten ist seit Beginn dieses Jahres bei einer neu- geschaffenen Preußischen Kommission vereinigt worden, der auch die Deutschen Geschichtsquellen des 19. Jahrhunderts überwiesen worden sind. Zu Mitgliedern dieser Kommission wurden die Akademiker Pros. Hintze. Kehr, Meinecke, Marcks, Stutz und Heymann geivählt; znm Geschäftsführer wurde Prof. Erich Marcks bestimmt. Für die Drucklegung des fertigen neunundöreißigsten Bandes der Politischen 631'