Volltext Seite (XML)
299. 27. Dezember 1910. Nichtamtlicher Teil. vvrjenblalt s. b. Dlschn. vuchhandri. 15863 28 mit Technik, 25 mit Geographie, 19 mit Politik, 19 mit Ge schichte, 18 mit Volkswirtschaft, 12 mit Sozialpolitik, 9 mit Lite ratur, 7 mit Apologetik, 7 mit Astronomie, 6 mit Musik, 6 mit Mathematik, 4 mit fremden Sprachen, 3 mit Philosophie, 3 mit Rechtskunde, 3 mit Naturheilkunde, 1 mit Kunst, 1 mit Alkoholfrage. Als Bücherbesitz wurden angegeben: a) von literarischen Werken: Schiller 34mal, Goethe 16, Heine 8, Freiligrath 5, Chamisso 3, Reuter 3, Verstärker 3, Körner 2, Gorki, 2, Wallace 2, Fr. W. Weber 2, Tolstoi, Hack länder, Rückert, Burger, Lenau, Ibsen, Sienkiewicz, Viebig, v. Eynatten, Wibbelt, Ganghofer, Liliencron, Hauff, Jmmermann, Frenssen, Dante, Byron, Shakespeare, Raabe, v. Suttner, Busch, Ebner-Eschenbach, Otto Ernst, Sudermann, Eichendorff, Hölty je Imal. b) von populärwissenschaftlichen Werken: sozial-poli tische Schriften 16mal, Fachschriften 11, naturwissenschaftliche Werke 6, apologetische 6, Zeitschriften 4, Reclams Universal bibliothek 4, juristische Werke 4, Schriften über Naturheil verfahren (Kneipp, Bilz) 8, Meyers Konversationslexikon 2, Häckels Welträtsel 2, Bebel: Aus meinem Leben 2, Marx: Kapital 2, Schriften über die Alkoholfrage 2, Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens, Brockhaus' Konversationslexikon, Kürschners Lexikon, Ranke: Der Mensch, Wustmann: Sprach- dummheiten, Dennerts Konversationslexikon, Annegarns Welt geschichte, Häckel: Lebenswunder, Carlyle: Arbeiten und nicht verzweifeln, Wegener: Wir jungen Männer, I. v. Eltz: Goldenes Anstandsbuch, Bebel: Die Frau, Engel: Ursprung der Familie, Waldeck-Manasse: Lebensfragen, Baenitz: Zoologie je einmal. Fast sämtlichen Teilnehmern standen eine oder mehrere Leih bibliotheken (Kruppsche und städtische Bücherhalle) zur Verfügung. 85 Teilnehmer hatten aber noch keine Leihbibliothek benutzt. Die Frage: Bücher welcher Art lesen Sie am meisten? wurde beantwortet mit: Romane 55mal, wissenschaftliche Werke 28, politische und sozialpolitische 33, Gedichte 10, geschichtliche Werke 10, technische 9, Reisebeschreibungen 8, apologetische Schriften 6, hygienische 2, juristische 2, philosophische Imal. T. Kellen. ^^ * Eingetragenes BerlagSzeichen. — H Klasse 28. Eingetragen für Carl Meißner, Dresden, Eisenacher Straße 12, zufolge An- s Meldung vom 22. September 1910 am I 21. November 1910. Geschäftsbetrieb: Verlags- ^ buchhandlung. Waren: Bücher, Zeitschriften und andere Drucksachen. * Remittendenfaktur-Bordrucke O.-M. 1911. — Bis zum 24. Dezember 1910 sind Remittendenfaktur-Vordrucke für die Ostermesse 1911 versandt worden und bei der Redaktion d. Bl. eingegangen von folgenden Verlagsfirmen: C. Bange, Leipzig, Herm. Beyer, Leipzig, Hermann Bühlaus Nachfolger, Weimar, F. Bruckmann A.-G., München, Georg W. Dietrich, München, 1'yg Iübrk>.r^, Leipzig, Artur Giegler, Leipzig, Grethlein L Co., Leipzig, Hochmeister L Thal, Leipzig. Helwingsche Verlagsbuchhandlung, Hannover, Johannes Herrmann, Zwickau (Sachsen), M. u. H. Marcus, Breslau, Franz Moeser Nachf., Leipzig, Neuer Frankfurter Verlag (G. m. b. H.), Frankfurt a. M., Julius Püttmann, Leipzig, Fr. Wilh. Ruhfus, Dortmund, Anton Schroll L Co., Wien, L. W. Seidel L Sohn, Wien, Speyer L Kaerner, Freiburg i. Br., Verlagsbuchhandlung »Styria«, Graz, Ed. Wartigs Verlag Ernst Hoppe, Leipzig. Weitere Eingänge werden wir gern verzeichnen. Wir bitten die geehrten Verlagshandlungen um gefällige Einsendung. Red. Die Weltportobewegung. — Es gibt Dinge, die in der Luft liegen und die unfehlbar kommen müssen, weil sie die un bedingt notwendige Folge der Entwickelung ihrer grundlegenden Prinzipien sind. Zu diesen Dingen gehört auch das W eltpenny - Porto, d. i. die Anwendung des inländischen Briefportosatzes auf den gesamten Weltverkehr, ohne Rücksicht auf Entfernung und Landesgrenzen. Stephans Ideal! Immer gebieterischer macht sich diese Forderung geltend, seitdem das normale Brief porto des Weltpostvereins von 26 Ctms. oder 20 ^ durch die wohlfeilen Ausnahmetarife der zahlreichen Sonderpostvereine durchlöchert und verdrängt wird, seitdem in den großen Kolonial reichen und ihren fernen Gliedern auf dem Erdball dasselbe billige Inlandsporto gilt und vielfach schon zwischen fremden Ländern und Weltteilen über große Ozeane hinweg der wohl feile Satz von 10 Ctms. (8 H) oder einem Penny oder 10 H in Kraft getreten ist. Es gibt bereits viel mehr als 100 solcher Post vereinsbeziehungen mit dem billigen Tarif. Man naht sich dem kuriosen Zustande der früheren Eisenbahnfahrpreise, wo der Normaltarif die Ausnahme und der ermäßigte Ausnahmetarif der Rückfahrkarten die Regel war. Es ist ein Widerspruch zu aller Logik und Vernunft, wenn ein Brief aus Berlin nach San Francisco oder Neu-Guinea und Shanghai nur 10 -Z., nach der angrenzenden Schweiz, nach Frank reich, Belgien oder Rußland aber 20 ^ kostet; wenn er aus Eng land nach Australien oder nach der amerikanischen Schutzgebiets insel Hawai nur einen Penny (8'/z -ß), wie im Inlands, nach den Nachbarländern jenseits des Kanals, nach Frankreich und Belgien, bloß 2—3 Dampferstunden von Großbritannien, aber 2^ Pence zu entrichten hat. Seit dem letzten Weltpostkongreß (1906) ist aber das normale Einheitsporto des Weltpostvereins von 25 Ctms. (---20,26 H) erst recht in die Brüche gegangen, und es herrscht ein Portochaos und ein Tarifwirrwarr, der durchaus nicht länger zu dulden ist. Das kam so. Bisher galten 25 Ctms. für je 16 Nun wurde 1906 eine neue Gewichtseinheit von 20 x eingeführt, doch nur die ersten 20 x kosten nach dem Normaltarif 26 Ctms., je weitere 20 T aber 15 Ctms. (— 12 in Deutschland auf 10 H abge rundet). Gleichzeitig wurde es sehr vielen Ländern aber frei gestellt, hiervon abzuweichen. Manche Länder behielten vorläufig die 16-S-Einheit und die 25-Ctms.-Taxe für je 15 andere nahmen für 20 x die weit schwerere englische Unze -- 28,34 ^ als Gewichtseinheit; noch andere, besonders Südamerika, setzen für weite Strecken sogenannte Seeportozuschläge von 100 Prozent an. Und so kommt es oft vor, daß ein gleich schwerer Brief nach dem Auslande hier 20, dort 40 und dort sogar 80 H kostet, nach dem Postvereinstarif anderer Länder aber bloß 8 oder 10 «>). Das ist ein ganz heilloser Zustand, den der nahe bevorstehende neue Weltpostkongreß schleunigst abschaffen und durch allgemeine Ein führung des Weltpennyportos beseitigen sollte. Natürlich könnten Handel und Industrie, wenn sie die vor handenen Postvereinsverhältnisse gut ausnutzen und ihre Massen briese immer von da absenden wollten, wo es am billigsten ist, zum Schaden der Postkassen an ihrem Portoausgabenetat mancherlei Ersparnisse erzielen. Dazu gehört aber eine genaue Kenntnis der vorhandenen Postvereinstarife. Jedenfalls ist der bestehende Zustand unhaltbar geworden. Mit Recht hat daher in verschiedenen Ländern eine große Welt portoreform - Bewegung begonnen. Denn das Weltpenny porto ist längst spruchreif. Es gilt jetzt nur, diese Erkenntnis auch in weitere Kreise von Handel und Industrie, von Publikum und Presse zu tragen und ihre Mitwirkung zu gewinnen. Es gilt, den Postverwaltungen aller Länder für diese Reform durch die öffent liche Meinung einen Rückhalt zu geben gegenüber den.meist mächtigeren Finanzverwaltungen. Nur wenn die Öffentlichkeit die Reformbewegung energisch stützt, kann sie bald siegen. Wie reif die Frucht des Weltpennyportos bereits ist, wie weit vorgeschritten die Ausnahmetarife, wie unhaltbar die bestehenden Zustände sind, das wird genau dargestellt in dem universal ange legten, infolge einer Aufforderung des Handelsvertragsvereins geschriebenen Werke »Weltporto-Reform« von Arved Jürgensohn (Berlin 1910, Verlag von Liebheit L Thiesen; 317 Seiten), wo man auch eine Übersicht aller Sonderpostvereine und ihrer Tarife sowie genaue finanzielle Berechnungen für 2066*