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1704 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 32, 8. Februar 1912 Tscharskaja, L. A. Die Abende der Fürstentochter Dshawacha. Erzählungen der alten Barbale. Mit Abbildungen von Gurjew, N. Karasin u. a. Pg. 8". 190 S. P. f. — Das Glückskind. Erzählung für Kinder. Pg. 8°. 223 S. mit Abbildgn. P. f. — Das Haus der Mutwilligen. Erzählung für Kinder. Pg. 8°. 303 S. mit Abbildgn. 3 N. — Der Page der Zesarewna. Histor. Erzählung. 2. Ausl. Pg. 8". 329 S. mit Abbildgn. 3 R. 50 K. Tfchernoruzkij, M. W. Zur Frage über den Einfluß der Nu kleinsäure auf den lebenden Organismus. Experimentale Forschung. Dissertation. Pg. 8". 205 S. P. f. Tschernyschewskij in Sibirien. Korrespondenz mit Verwandten. Lief. 1. (1865—1876). Abhandlung von E. A. Ljazkij. Anmer kungen von M. N. Tschernyschewskij. Pg. 8°. I^XI V, 188 S. mit Abbildgn. u. 2 Portr. 2 R. Übersicht der Naphthaindustrie in Baku auf das Jahr 1910. 1. und 2. Bd. Baku. 4°. 371, 56; 517, 53 S. 4 R. Uchtomskij, A. Fürst. Über die Abhängigkeit der kortikalen Bewe gungseffekte von zentralen Nebeneinflüssen. Jurjew. 8°. 239 S. mit Zeichgn. P. f. Urussow, S. P. Fürst. Das Buch vom Pferde. Handbuch für jeden Gestütsinhaber, Pferdezüchter, Pferdebesitzer und Pferdelieb haber. 1. Bd. 3. Ausl. 744 S. mit Abbildgn. 8 N. Volksenzyklopädie der wissenschaftlichen und angewandten Kenntnisse. 9. Bd Philosophie und Pädagogik. M. 8°. 200 S. P. f. Walischewskij, K. Vollständige Sammlung der Werke. 4. Bd. Die Tochter Peters (die Kaiserin Elisabeth 1731—1762). Aus dem Französischen von A. Gretman mit Ergänzungen. M. 8°. 692 S. mit Portrs. u. Abbildg. 3 R. 50 K. Walter, K. Der Kinematograph („Lebendige Photographie") und seine Einrichtung. Technik und letzte Vervollkommnungen. M. 16°. 217 S. mit Abbildgn. 1 R. 50 K. Walter, W. G. Richard Wagner, sein Leben, seine Poesie und Tä tigkeit. Pg. 8°. 340 S. 3 R. Wassilkowskij, P. E. Wunder der Pflanzenwelt. Populäre Skizzen aus dem Leben der Pflanzen. Pg. 8°. 375 S. mit Abbildg. 2 N. 60 K. Wegweiser, Handelsindustrieller, und Adreßkalender des Gebiets Akmo- linsk. Omsk. 16°. 677 S. mit Karte. 1 R. 50 K. Werbiz kaja, A. Ihr Schicksal. Erzählung. M. 8°. 117 S. 85 K. Winogradow, M. N., P. M. Orlow, P. P. Ssmirenkin und S. P. Scheljapin. Die Praxis der niedern Geodäsie. 2. Ausl. M. 16«. 666 S. mit Abbildg. 3 R. Winogradow, N. D. Die Philosophie David Humes. 2. Tl. Die Ethik Humes im Zusammenhang mit den wichtigsten Richtungen der britischen Moral des 17.—18. Jahrh. M. 8°. 446 S. P. f. Wörterbuch, Deutsch-Russisches, der Verlagsgesellschaft „Prosswjesch- tschemje". (Enzyklopädie der deutschen Sprache.) Unter Hauptred. von K. F. Tiander. Lief. 5. Pg. 8°. S. 305—384. 1 R. Kleine Mitteilungen. Der Deutsch-Russische «erein in Berlin, der sich der Pflege und Förderung der gegenseitigen Handelsbeziehungen widmet, hat in jüngster Zeit wiederholt dem Vorstande des Börsenvereins gegenüber seine Bereitwilligkeit zur Entgegen nahme etwaiger begründeter Beschwerden über aufgetretene Mlßstände im Verkehr mit Rußland erklärt. Vor allem liegt dem Russisch.Deutschen Verein daran, einwandfreies Material zu eingehender Begründung von an ihn gelangten Beschwerden über die Behandlung von Paketen auf der russischen Post zu erhalten, um Mittel und Wege zur Herbeiführung einer sorgsameren Behandlung derselben ausfindig zu machen. Sollten auch von buchhändlerischer Seite nach dieser Richtung hin unliebsame Erfahrungen in der letzten Zeit gemacht worden sein, so ersucht der Vorstand des Börsenvereins, ihm Fälle dieser Art möglichst unter Beifügung der aus solchen Anlässen geführten Korrespondenz zur Kenntnis zu bringen, um in wirksamer Weise die Bemühungen des Deutsch-Russischen Vereins zur Aufrechterhaltung guter Be ziehungen zu unserem östlichen Nachbarreiche unterstützen zu können. Neue amerikanische Zottentscheidungen. — Die Behörde der General-Appraisers hat im Januar d. I. wieder mehrere Ent scheidungen in streitigen Zollfragen abgegeben. Eine der wichtigsten derselben betrifft eine Sendung Bücher, die in Amerika gedruckt und eingebunden, nach Europa gesandt, dort mit einem neuen Ein band versehen und alsdann wieder nach Amerika geschickt wurde. Die Charles E Lauriat Co. von Boston machte geltend, daß sie als »zurückgesandte amerikanische Fabrikates zollfrei sein sollten, während die Zollbehörden sie wegen des neuen Einbandes als »verbessert« unter Paragraph 4>6 des Zolltarifs mit 26A aä val. zur Verzollung belegten. Die Appellbehörde entschied, daß die Bücher durch den neuen Einband im Wert erhöht worden seien, und wies daher den Protest ab. Beilegung von Ltreitigkeiten auf dem Gebiete deS un lauteren Wettbewerbs. — Die Ältesten der Kaufmannschaft 29. Januar eine Denkschrift über das von ihnen gegründete Einigungsamt in Sachen des unlauteren Wettbewerbs mit dem Bemerken, daß sie den größeren Handelskammern je ein Exem plar der Denkschrift übersandt haben. — Aus der Denkschrift ist zu ersehen, wie sich bisher das Einigungsamt in der kurzen Zeit seines Bestehens seit dem 8. Oktober 1910 entwickelt hat. Im ersten Berichtsjahr wurden in 20 Sitzungen 166 Fälle be handelt, von denen 106 durch Vergleich erledigt worden sind. In diesen Fällen hatte das Einigungsamt eine dreifache Aufgabe: eine aufklärende, eine vermittelnde und eine erzieherische. Zur aufklärenden Tätigkeit gehörten die Fälle, in denen es sich um bloße Rechtsunkenntnis handelte und in denen nichts weiter erforderlich war als eine Belehrung. Eine vermittelnde Tätigkeit des Einigungsamts lag da vor, wo in tatsächlicher oder rechtlicher Beziehung verwickelte Wettbewerbshandlungen in Frage standen. Und zur erzieherischen Tätigkeit war Anlaß in den Fällen, in denen es sich um eine offensichtlich un lautere Reklame handelte. Zu allen diesen drei Arten von Be tätigung hatte das Berliner Einigungsamt reichliche Gelegenheit. Das Verfahren vor dem Einigungsamt gestaltet sich so formlos und einfach wie möglich. DaS DickeuS-Haus. — In diesen Tagen der Dickens-Feste werden viele Engländer eine Pilgerfahrt nach Gadshill-Place antreten, dem Hause, in dem Dickens lange Jahre gelebt hat und gestorben ist. Obgleich Dickens in seinem Heimatlande eine Liebe und Verehrung genießt, die nur der Shakespeares nachsteht, ist sein Haus doch nicht wie das in Stratford zu einem literarischen Nationalheiligtum geworden. Es wird zwar sorgfältig gepflegt und ist vortrefflich erhalten, aber Fremde finden nur selten den Weg in die schlichte Gegend, die mit den frühesten Kindheitsträumen und den höchsten Ruhmeszeiten des Dichters eng verknüpft ist. Das Gadshill-Place genannte Haus steht auf dem höchsten Punkte der Landstraße zwischen Rochester und Gravesend, nicht weit von Chatham, wo Dickens seine Kinderjahre verlebte. Schon bevor Dickens hier sein Tuskulum aufschlug, war der Ort von dichterischen Erinnerungen umschwebt. Spielen doch in Gadshill die köstlichsten Falstaff szenen; hier ist die Herberge, von der aus der dicke Ritter seinen Raubzug unternahm und heldenhaft davonlief. Der träumerische Knabe ist an dieser Heimstätte des Falstasfschen Ruhmes zum ersten Male von dem Dichtergeiste Shakespeares berührt worden; das stattliche Gadshill-Place flößte ihm bald Bewunderung und Sehnsucht ein, und wenn er mit seinem Vater, von Chatham kommend, daran vorbeiging, träumte er davon, in einem solchen Hause leben zu können. Schon mit fünf Jahren, erzählte er später, war dieses Haus das Ziel seines Ehrgeizes gewesen, und der Vater, den er mit Fragen quälte, ob er wohl mal in einem solchen Hause wohnen werde, antwortete ihm stets: »Wenn du sehr große Ausdauer hast und sehr fleißig arbeitest, kannst du vielleicht eines Tages darin wohnen.« Die Sehnsucht seines Kindertraumes ward erfüllt; der erfolgreiche Dichter konnte sich aus diesem Zentrum seines Jugendparadieses das Ideal eines Poetenheimes schaffen. In den Annales erzählt Arsöne Alexandre von einem Besuch im