Christian Weisens Des Gymnasii in Zittau Rectoris Gedancken, Bey gehaltenen Leichen-Begängnis Seines geliebtesten Jüngsten Söhngens Christian Gottfrieds, Welches am verwichenen Oster-Dienstage, 23. April. 1680. auff diese Welt gebohren, den Tag hierauff zur heiligen Tauffe befördert; Endlich den 23. Jul. dieses Jahrs durch einen unverhofften, jedennoch sanfften Todt abgefodert, und also den 26. dito ... beerdiget worden. In nachfolgender Schrift eröffnet ...
Titel
Christian Weisens Des Gymnasii in Zittau Rectoris Gedancken, Bey gehaltenen Leichen-Begängnis Seines geliebtesten Jüngsten Söhngens Christian Gottfrieds, Welches am verwichenen Oster-Dienstage, 23. April. 1680. auff diese Welt gebohren, den Tag hierauff zur heiligen Tauffe befördert; Endlich den 23. Jul. dieses Jahrs durch einen unverhofften, jedennoch sanfften Todt abgefodert, und also den 26. dito ... beerdiget worden. In nachfolgender Schrift eröffnet ...
OTT Lob daß wir in Zittau noch Lcichcn-Be- gängnüsse haben/ und hrerbey vornehmen und lieben Freunden vor ihre Gegenwart danckcn können! Ich sage billig also/ gefetzt daß ich Len betrübten Dienst einem Kinde ablcgcn muß/wel ches meinem Sarge cinmahl hatte folgen sollen. Denn fest es in unsrer Nachbarschafft so weit kommen ist/daß die Trauer-Häuser verriegelt/ die Cörpcr im finstern auf die fette geschaffet/ und die Begräbnüs-Glocken selbst zu einem sieten Stillschweigen verdammet werden: ach so erkennet man erst/wie wolthatig der grosse GOTT bißhero auch in den nächsten Traucrfallen erschienen ist. Und in solcher Betrach tung mag dieses wol ein kräftiger Trost heissen/ wenn der Lci- chengang durch Volckrctche Vcrsamlung geschehen kan/da sich niemand vor dem andern entsetzen / auch niemand vor dem Anblick eines Sarges erschrecken darss. Es hclffe nur der ge treue GOTT/ daß wir mit unfern kleinen Unglücke zu frie den seyn/ und nicht Anlaß geben/ etwas grosses zu erdulden/ welches in Oesterreich und Böbmen durch das Schwcrdr ei nes Würg-Engels/ am Rheinstrome und dort herum durch die Gewalt grausamer Nachbarn/ mehr als zu schmertzlich fortgefttzet wird. Ich rede von kleinem Unglücke/ und werde fast scham- roth/ daß ich die gnädige Verordnung GOttcs noch so miß trauisch ausgelcget habe. Solte dieses Unglücke seyn/ wenn em geliebtes Kind aus allen Schmertzen gerissen wrrd r An^ derswo stimmet man das jämmerliche Lied an/ Wehe den Schwan-