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OTT Lob daß wir in Zittau noch Lcichcn-Be- gängnüsse haben/ und hrerbey vornehmen und lieben Freunden vor ihre Gegenwart danckcn können! Ich sage billig also/ gefetzt daß ich Len betrübten Dienst einem Kinde ablcgcn muß/wel ches meinem Sarge cinmahl hatte folgen sollen. Denn fest es in unsrer Nachbarschafft so weit kommen ist/daß die Trauer-Häuser verriegelt/ die Cörpcr im finstern auf die fette geschaffet/ und die Begräbnüs-Glocken selbst zu einem sieten Stillschweigen verdammet werden: ach so erkennet man erst/wie wolthatig der grosse GOTT bißhero auch in den nächsten Traucrfallen erschienen ist. Und in solcher Betrach tung mag dieses wol ein kräftiger Trost heissen/ wenn der Lci- chengang durch Volckrctche Vcrsamlung geschehen kan/da sich niemand vor dem andern entsetzen / auch niemand vor dem Anblick eines Sarges erschrecken darss. Es hclffe nur der ge treue GOTT/ daß wir mit unfern kleinen Unglücke zu frie den seyn/ und nicht Anlaß geben/ etwas grosses zu erdulden/ welches in Oesterreich und Böbmen durch das Schwcrdr ei nes Würg-Engels/ am Rheinstrome und dort herum durch die Gewalt grausamer Nachbarn/ mehr als zu schmertzlich fortgefttzet wird. Ich rede von kleinem Unglücke/ und werde fast scham- roth/ daß ich die gnädige Verordnung GOttcs noch so miß trauisch ausgelcget habe. Solte dieses Unglücke seyn/ wenn em geliebtes Kind aus allen Schmertzen gerissen wrrd r An^ derswo stimmet man das jämmerliche Lied an/ Wehe den Schwan-