Christian Weisens Gymn. Zitt. Rect. Väterliche Gedancken an Seine Liebwerthesten Untergebenen, Alß der Geliebte und Wolgerathene Joh. Christian Grätz, von Lüneburg, Welcher Den 21. Maji MDCXCIV. in dem hiesigen Gymnasio eine Stelle bekommen hatte, Allein Den 6. Mart. MDCXCVI. durch einen seligen Tod daraus abgefodert worden; Nunmehro Den 9. Mart. hierauff ... Seinen Ruhe-Platz bekommen solte ...
Titel
Christian Weisens Gymn. Zitt. Rect. Väterliche Gedancken an Seine Liebwerthesten Untergebenen, Alß der Geliebte und Wolgerathene Joh. Christian Grätz, von Lüneburg, Welcher Den 21. Maji MDCXCIV. in dem hiesigen Gymnasio eine Stelle bekommen hatte, Allein Den 6. Mart. MDCXCVI. durch einen seligen Tod daraus abgefodert worden; Nunmehro Den 9. Mart. hierauff ... Seinen Ruhe-Platz bekommen solte ...
Uhr meine Weben. O lässet der wunderthätige GOtt wieder einen Fall geschehen / daran Ihr euch der allgemeinen Sterbligkeit erinnern könnet. Denn weil einer aus eurem Mittel zu Grabe getragen wird/ so weiß ick nickt/ was ihr Alters wegen vor ein Privileg- um Widder den Tod aufweisen dürstet. Vielmehr hat ein jedweder Ursache zuge- dencken / in was vor einem Zustande nunmehr seine Seele jauchzen oder seüffzen möchte/ wenn die Reyhc gleich itzo an ihn kommen wäre. Das ist wahr/der getiebte'Mensih hat ein Lob verdie net / welches wir öffentlich mögen drucken lassen. Erchat fei ne Lehrer niemahls betrübet; er hat seinen Cameraden zu keinem Klagen Anlaß gegeben; es ist auch kein böses Excmpcl vorhanden/welches w>r bey dem letzten Gedächtnüß verbergen oder entschuldigen dürffren. Ob sich ein jeder so eines Zcug- nüffes rühmen / und ob er mit so einer freudigen Feder was geschriebenes von niir erhalten möchte? das ist eine Frage/dir niemand besser als in seinem Gewissen beantworten kan. Der Selige Mensch hat seines Schulgehens und sei ner eoilexien nicht bedurfft/ weil er seine Beförderung da selbst erlanget hat/ da sich die Weißheit von Angesicht zu An gesicht erkennen lässet. Doch er hat dieses im Leben gethan / was er am letzten Ende gethan zuseyn wünschet: damit war ihm auch die Arbeit angenehm/ die vor menschlichen Augen als etwas vergebenes könte verachtet werden. Zum wenig sten hat er bey seinem Fleisse so viel erhalten/ daß er im Müs- Mange keinen Lastern hat zu Dienste stehen müssen. Im