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^ 294. IS. Dezember 1916. Redaktioneller Teil. West preußische Lazarett-Zeitung. Amtliche! Nachrichten des Versorgungs-Ausschusses für Kricgsiiivalideii; in der Provinz Westprcutzen und der stellvertretenden General kommandos des II., XVII. und XX. Armeekorps, Danzig. Alle Blätter dienen dem gleichen Zweck, die Lazarett-Jn- > fassen über die Bestrebungen der Kriegsbeschädigten-Fürsorge! aufzuklären, sie über Rentenfragen und Unterrichtswesen zu be lehren und ihnen Stellenvermittlung zu gewähren. In Anbe tracht der sehr großen Zahl solcher einander ähnlichen Unter nehmen sind die folgenden Ausführungen aus einem Runderlaß der preußischen Ministerien: »Die Kriegsbeschädigten-Fürsorge in Preußen« beachtenswert, die in Nr. 3 (1916) der amtlichen Mitteilungen für Kriegsbeschädigte und versorgungsberechtigte Militärpersonen abgedruckt waren: »Von der Mehrzahl der Uirsorgeorganisatiouen werden beson dere Zeitschriften siir die Kriegsinvaliden-Fürsorge herausgeaebc». EL soll hier nicht erörtert werden, inwieweit die dadurch heroorge- rufenen Kosten mit dem entstehenden Nutzen sich im Einklang befin den. Insoweit diese Zeitschriften einen allgemeineren und über den Bereich der betreffenden F-iirsorgc-Lrganisationen hinausgehcndc» Zweck verfolgen, kann von uns ein Bedürfnis zur Herausgabe so vieler einzelner Zeitungen nicht anerkannt werden. Wenn anderseits ihr Inhalt die heimatlichen Verhältnisse des Fürsorgebezirks mehr in den Vordergrund rückt, erscheint die Verwendung der Reichsmittcl in: Hinblick aus die Beschränkung des räumlichen Wirkungskreises nicht angebracht. Es kann sich daher lediglich darum handeln, bas; die Reichsmittel für die Herausgabe von Zeitschriften insoweit eine anteilige Verwendung finde», als anerkannt werden kann, daß un geachtet ihrer Beschränkung auf einen engeren Bezirk doch ein wich tiger Teil der allgemeinen Fürsorge-Arbeit von ihnen geleistet wird- Dics wird z. B. dort der Fall sein, wo sie der Arbeitsvermitt lung dienstbar gemacht werden und ein notwendiges Glied der aus diesem Gebiete ergrifsenen Maßnahmen bilden. Im allgemeinen aber dürfen Neichsmittel siir Zeitschristen nicht zur Ausgabe gelan gen.« Als Zentralblatt für das gesamte deutsche Siedlungswesen hat »5peim und Scholl e«, Verlag der Deutschen Landbuch handlung, Berlin, Bedeutung erlangt; die erst« Nummer dieser Wochenschrift erschien am 5. Juli 1916. In kleinerem Umfange und mit Berücksichtigung schlesischer Ansiedlungsverhältnisse erscheinen die »Mitteilungen der SchlesischenLandgesellschaft« (Breslau, Grünstr. 46), deren zweiter Jahrgang am 20. August 1916 begann. Sie ge langen durch Vermittlung des stellvertretenden Generalkomman dos des VI. und V. A.-K. in den Lazaretten und Ersatztruppen teilen der Provinz Schlesien zur Verteilung. Die Angelegenheiten der Siedlung und Wiederaufrichtung in unseren östlichen Provinzen behandelt die Wochenschrift »D e r Osten« (Ostlandverlag, G. m. b. H., Charlottenburg): sie wird feit Anfang 1916 herausgegoben vom Verein »Anstedlungshilfe für deutsche Krieger« im Anschluß an den »Verein für das Deutschtum im Auslande«. Auch hat sie die Erörterung der wirt schaftlichen Fragen, welche die von uns besetzten, früher zu Ruß land gehörenden Landesteile angehen, in den Kreis ihrer Auf gaben einbezogen. Alle aufgeführten Zeitschriften sind Kinder des Krieges. Selbstverständlich haben auch die schon im Frieden wirkenden Publikationen für soziale und Volkswohlfahrtsinteressen ihren Inhalt durch Einrichtung neuer und ständiger Rubriken den Be dürfnissen der Kriegsfürsorge angepaßt, und wir glauben, da mit dem Buchhandel nichts Neues mitzuteilen. Besonders die »Anstellungs-Nachrichten« mit der Beilage »Amtliche Mitteilun gen für kriegsbeschädigte und versorgungsberechtigteMilitärperso neu« (Verlag der Kameradschaft, Berlin) wurden in dieser Rich tung weit ausgebaut. Zum Schluß sei noch darauf hingcwiesen, daß die Zentralstelle für Volkswohlfahrt, Berlin, welche die »Concordia« herausgibt, eine eigene »Korrespondenz für Kriegs wohlfahrtspflege« in zwangloser Folge feit Oktober 1914 erschei nen läßt. ^äre88duck äe8 veukcken 8ucliksnäel8. («egrüncket voll 0. 8esiulL.) 79. dadr^an^, 1917. Illl ^uktra^e des Vorstand bearbeitet von der Oesebüktsstelle dos körsenvereins der Deutseben Luebbündler 2n DeipriA. -lit dein kildnis (und der öio^rapbie) Oottkried Otto Kau- kardts. Or. 8». XXXVI, 664, 16, 38, 132, 8 8. u. 5 Kar tonblätter, 4 8eiten Naebtrag. Deipritz 1916, Verlag des öörsenvereins der Deutseben Luebbandler ru Deiprix, Oe- rietit8>v6A 26 (Deutsebes kuebbändlerbaus). Oeb. kilr LlitAlieder des Lürsen Vereins 1 Kxeinplar unentAeltlieb; jedes weitere 10 kür Xiebtinit^lieder 12 ^ bar. Dasselbe. Kleine (kersonaI-)^u8ALbe. Or. 8°. XXXI. 664 n. 8 8. Kbd. Oeb. kreis 4 bar. Mehr als sein unmittelbarer Vorgänger, bei dem sich der Krieg nur durch geringe Verminderung der vcrzeichneten Firmen, hauptsäch lich solcher im Feindesland, bemerkbar gemacht hat, ist der soeben erschienene 79. Jahrgang des Buchhändler-Adreßbuchs von der Un gunst der Zeitverhältnisse beeinflußt. Die abermalige Minderung der Firmenzahl ist unbedeutend: 12 012 Firmen zu Ende des Vorjahres stehen in diesem Jahre 11 887 gegenüber. Ans Sparsamkeitsgründen mußten in diesem neuen Jahrgange 1917, der als »Kriegsausgabe« erscheint und, wie zu hoffen, als solche keine Nachfolger finden wird, drei altgewohnte ziemlich umfangreiche Verzeichnisse weggelasscn wer den, um angesichts der Verteuerung der Herstellung den bisherigen Preis beibehaltcn und auch manchen Erschwerungen einer rechtzeitigen Ausgabe begegnen zu können. Dieser vorübergehenden Ausschaltung unterlagen 1) das Verzeichnis der nach besonderen Zweigen, Betrieben und Literaturgcbieten zusammengestellten Geschäfte, 21 das Verzeichnis der Kommissionäre mit ihren Kommittenten, 4) der Posttarif. Den Benutzern wird damit nur ein geringes Opfer auferlegt. Tenn von kleinen Änderungen abgesehen, dürfte für die beiden Verzeichnisse ! auch der vorige Jahrgang noch brauchbar sein, von den Posttarifen aber wird der inländische, wiewohl geändert, sicher jedem Geschäfts mann geläufig, der des deutschen Auslandsverkehrs aber zurzeit zweck los sein. Das freundlich blickende Titclbildnis unseres Leipziger Kollegen Otto Nauhardt, der am 10. Februar 1915 unerwartet von uns gegangen ist, eröffnet den Band. Wer von den Kollegen den liebenswürdigen Mann gekannt hat — und ihrer sind viele , wird angenehm berührt sein, ihn hier im Bilde wiederzuschcn. Nicht volle 62 Jahre waren ihm beschicken. Er hat sie restlos ausgefüllt mit ernster, kluger Arbeit, mit Güte, Wohltun und Treue. Seinem Leben und Wirken wird Kollege R. L. Prager in anregender ausführlicher Schilderung gerecht. Das wenige Seiten später folgende Namenverzeichnis der sin Jahre 1916 verstorbenen Bernfsgenossen ist eine weitere Gedenk- und Ehrentafel des deutschen Buchhandels, die wir mit Ernst betrachten. Sie zeigt eine lange Reihe von 167 Kollegen, deren Namen an dieser Stelle bei vielen trauernde Erinnerung wecken. Freudiger begrüßen wir die anschließende Verzeichnung bevor stehender Buchhandlungs-Jubiläen. Eine dieser ehrwürdigen Firmen (Otto Hendel in .Halle a. S.) wird im Jahre 1917 auf 200 Jahre zurückblicken: 12 dürfen ihren hundertsten, 81 ihren fünfzigsten Ge burtstag feiern. Von buchhänölerischen Fachblättern werden uns 49 genannt. 19 davon dienen dem deutschen Buchhandel (einschließlich Österreichs und der Schweiz), 1 dem ungarischen, 1 dem tschechischen, 1 dem bel gischen, 3 dem französischen, 1 dem spanischen, 2 dem italienischen, 5 dem englischen, 8 dem amerikanischen, 2 dem holländischen, 1 dem dänischen, 2 dem schwedischen, 1 dem norwegischen, 1 dem finnischen, 1 dem pol nischen Buchhandel. Von weiteren Nachrichten, die das Buch einleiten, sei die Angabe der besonderen sächsischen Festtage hervorgehoben, an denen geschäft liche Arbeit ruht oder doch sehr eingeschränkt ist. Es sind zurzeit nur noch drei: das Erscheinungsfest (6. Januar), der erste sächsische Bußtag (7. März) und das Neformativnsfest (31. Oktober). Bei der Bedeutung, die der Beachtung von Festtagen im Geschäftsbetrieb zn- kommt, wäre eine Erweiterung dieser Angaben, die alle maßgebenden Bekenntnisse berücksichtigt, sicher von Wert. Abgesehen von den eingangs genannten Jnhaltsbeschränkungen findet der Benutzer alle sonstigen Zusammenstellungen an ihrem ge wohnten Platz. Das große alphabetische Firmenverzeichnis umfaßt 631 Seiten und nennt mit gewohnter Ausführlichkeit der Angaben ins gesamt 11 887 Firmen. Von ihnen beschäftigen sich mit dem Sorti mentsbuchhandel 7090 Firmen, was gegen die 7056 Firmen des Vor- 1531