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Diese Zeitschrift, deren Studien eine schon früher vorbereitete An kündigung ausspricht, erscheint in zwanglosen Heften und beginnt im Monat Julius. Die Vorausbezahlung für den Band von 24 Bogen in gr. 8°, welche acht Hefte bilden, beträgt 3 fl. 45 kr. Die Bcstcllun gen werden bey dem Herausgeber im Johanniterhof auf der Fahr gaffe gemacht. Frankfurt den 26. May 1818.« Kurz vorher findet sich die Anzeige: »vr. Baruch, macht seinen Freunden und Allen, mit welchen er die Ehre hat, in Verbindung zu stehen, die Änderung seines Namens bekannt. Von jetzt an nennt und unterzeichnet er sich Frankfurt den 14. April 1818. vr. Ludwig Börne.« 1801 findet sich eine Anzeige, die man auch heutzutage noch als ansprechend bezeichnen kann: »Als Weihnachts- und Neujahrs-Geschenk empfiehlt man auch folgende galante Piece allen galanten Damen bestens: Die Kunst Hübsche Männer zu fischen; ein Weihnachts- Geschenk für Heurathslustige Frauenzimmer, als Seitenstück zu der Kunst, eine reiche Parthie zu machen, von eben demselben Verfasser, Taschenformat mit einem illum. Titelkupfer und allegro Einband, roh 40 kr., gebunden 50 kr. Freundinnen des Witzes und der Laune vorzüglich wenn sie schön sind! — wird man zuverlässig kein unan genehmes Geschenk damit machen. Wir dürfen dieses Merkchen um so eher dem Publikum empfehlen, da es bisher die Arbeiten des Ver fassers mit eigenem Beyfall ausgenommen hat. Auch für die äußere Eleganz desselben ist nach Möglichkeit gesorgt worden. In Commission ist solches zu haben, wie auch die Piece: Die Kunst, eine reiche Parthie zu machen, ein Handbuch für arme Teufel, gehefet 15 kr. in der Beh- rensschen Buchhandlung in Frankfurt am Mayn.« Auch mit dem Vertrieb von Nebenartikeln befaßten sich schon da mals die Buchhändler; so kündigte 1760 der Faktor der Halleschcn Waiscnbuchhandlung in der Weißadlergasse verschiedene Arzneimittel, Wnndbalsam, die Zeitzer unverbesserliche Blutreinigungs-Essenz, ein vortreffliches Angenwasser, !eine Theeressenz als Universalmedizin, ein Lrru de vis et de beaut6 83Q8 pareille, Latwerge, Pillen und Zahn pulver an. Dieses möge meine Blütenlese beschließen, es ließe sich noch viel mehr berichten, denn Anzeigen der Buchdrucker und Verleger finden sich mit am häufigsten, vor allem in den ersten Jahrgängen. Aber es möge genug sein, ein genaues Studium alter Nachrichtenblätter wird manches zur Kenntnis der Geschichte des Buches bringen. I. H. Eckardt. Mine Mitteilungen. Deutscher Vcrlegervcrein. — Die 36. ordentliche Haupt versammlung des Deutschen Verlegervereins findet Freitag, den 12. Mai, nachmittags 2 Uhr, im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig, kleiner Saal rechts, Eingang III, statt. Die Tagesordnung weift außer den üblichen Verhandlnngsgegcnständen und Wahlen als Punkt 5 auf: -Beschlußfassung über die Geschäftsordnung für die Deutsche Verleger zeitung«, und als Punkt 6: »Besprechung der Tagesordnung der Haupt versammlung des Börsenvereins«. Außerdem findet Montag, den 15. Mai, vormittags 11 Uhr, eben falls im Deutschen Buchhändlerhause zu Leipzig, kleiner Saal rechts, Eingang III, eine außerordentliche Hauptversammlung statt. Die Tagesordnung weist folgende Punkte auf: 1. Beschlußfassung über die Ergebnisse der Hauptversammlung des Börsenvereins am Sonntag vorher; 2. Beschlußfassung über Änderungen der Satzung; 3. Antrag des Vorstands: Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zu stimmung des Beirats »Allgemeine Gcschästsgrundsätze« für die Mit glieder des Deutschen Verlegervereins zu erlassen, die den Charakter nicht zwingenden Verkehrsrechts besitzen; 4. Antrag des Vorstands auf Änderung des 8 2 der Schlichtungsordnung: Die Worte ans Zeile 2 von oben: »Dem Vorstand oder dem Beirat« werden ersetzt durch die Worte: »Den Mitgliedern«. 1. Geschäftsbericht des Vorstandes. 2. Kassenbericht über das Geschäftsjahr 1921/22. 3. Festsetzung des Jahresbeitrags für das Geschäftsjahr 1922/23. 4. Voranschlag für das Geschäftsjahr 1922/23. 5. Neuwahl des Vorstands. Nach 8 7, Ziffer e der Satzung in der Fassung vom 23. April 1921 müssen zwei Vorstandsmitglieder ansscheidcn, während drei andere auf 1 Jahr wieder wählbar sind. Es wird der Ver sammlung vorgeschlagen werden, den Vorstand wie folgt zu sammenzusetzen: I. Vorsteher: Paul Nitschmann, Berlin, II. Vorsteher: Albert Dicderich, Dresden, I. Schriftführer: Otto Paetsch, Königsberg i. Pr., II. Schriftführer: Egon Freiherr von Berchem, München, Schatzmeister: Walter Bangert, Hamburg. 6. Besprechung der Tagesordnung der Hauptversammlung des Bör senvereins: a) Anträge der Herren Paul Nitschmann und Genossen (siehe Tagesordnung des Börsenvereins), b) Antrag des Vorstandes des Börsenvcreins ans Abänderung der Satzungen, abgedruckt im Börsenblatt Nr. 33 vom 8. Februar 1922. Verein der Reise- und Versandbuchhandlnngcn. — Ter Vorstand ladet seine Mitglieder zur ordentlichen Hauptversamm lung in Leipzig am Sonnabend, dem 13. Mai, vormittags 9 Uhr, ein. Am Montag, dem 15. Mai, vormittags 10 Uhr, findet dann eine zweite Versammlung statt, in der der Verein zu den gefaßten Beschlüssen der Kantateversammlung des Börsenvereins Stellung neh men wird. Central-Vcrein Deutscher Buch- und Zeitschristenhändler E. V. Die 34. Generalversammlung dieses Vereins wird am 18. und 19. Juni d. I. in Düsseldorf abgehaltcn werden. Zur Einreise in das besetzte Gebiet ist für alle Teilnehmer an der Generalversammlung, die aus dem nichtbesetzten Gebiet kommen, ein Personalausweis mit Lichtbild und eigenhändiger Unterschrift des Inhabers erforderlich. Der Ausweis ist von der Ortspolizeibehörde auszustellen und zu be stätigen. Erholungsheim für deutsche Buchhändler C. V. — Ter Verein hält seine diesjährige Hauptversammlung am 8. Mai, abends 7 Uhr, im Wilhclmshof in Berlin ab. (Tagesordnung siehe Anzeige in Nr. 95, S. 4719). Das Erholungsheim im Ostseebad Ahlbeck wird am 20. Mai eröffnet (vgl. Anzeige in Nr. 97, S. 4868). Anmeldungen sind unter Beifügung von Rückporto an Herrn Heinrich Heise in Bcrlin- Schöneberg, Stubenrauchstraße 7, zu richten. Verband der Kreis- und Ortsvcrcine im Deutschen Buchhandel. — Wie aus einer Anzeige in Nr. 98 des Börsenblattes (S. 4874) her vorsteht, ladet der Vorstand des Verbandes die Mitglieder zur 44. ordentlichen Abgeordnetenversammlung auf Sonnabend, den 13. Mai 1922, nachmittags 3 Uhr, nach Leipzig ein. Tie Abgcordnetenvcrsamm- lung findet im linken kleinen Saal des Buchhändlerhauses, Eingang Portal I, statt und wird außer den üblichen Vercinsbcschlüsscn und Wahlen sich hauptsächlich mit der Beratung der in der heutigen Nummer des Börsenblattes veröffentlichten Tagesordnung der Haupt versammlung des Börsenvereins befassen. Deutsche Buchhändlergilde. — Die satzungsgemäße Hauptversamm lung der Buchhändlergilde findet Sonnabend, den 13. Mai 1922, morgens 9)4 Uhr, im Buchhändlerhause zu Leipzig im kleinen west lichen Saale, Portal I, statt. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkte: Kantate-Feier des Buchhandlungs-Gchilfen-Vereins zu Leipzig. — Auch in diiescm Jahre veranstaltet der Verein wieder eine Kan tate-Feier, die am Kantate-Sonntag, dem 14. Mai 1922, nachm. 5 Uhr, im Dheatersaalc des Krystallpalastes stattfinden wird. Der Festausschuß hat zu dieser Veranstaltung bereits die nötigen Vorbe reitungen getroffen, um sie recht fröhlich und genußreich zu gestalten. Der Abend wird durch Theater, Vorträge verschiedener Art und Tanz ausgefüllt; außerdem ist eine reichhaltige Tombola wertvoller Gegen stände ausgestellt. Ferner gelangt u. a. das beliebte Kantate-Taschen buch zur Ausgabe. Alle Mitglieder, deren Damen, sowie sämtliche An gehörige des Buchhandels und die anläßlich der Kantate-Tagung tu Leipzig anwesenden Kollegen sind zu dieser Feier herzlichst eingeladen. Der Eintrittspreis beträgt Mk. 6.60. Eintrittskarten sind in der Noß- berg'schen Verlagsbuchhandlung, Leipzig-N., Frommannstr. 4, sowie bei sämtlichen Vorstandsmitgliedern erhältlich. Jubiläen. — Die Firma Ernst Wa sinnth Architektur- Verl a g , A r ch i t e k t n r - B u ch h a n d l u n g und Kunstanstal - ten A.-G. in Berlin begeht am 1. Mai ihr 50jähriges Jubiläum. Am 1. Mai 1872 eröffnete Ernst Wasmuth in der Französischen Straße zu Berlin eine Architekturbuchhandlung, da er erkannt hatte, daß es auf dem Gebiete der Architektur an einem buchhänölerifchcn Unter nehmen in Deutschland mangele. Zunächst übernahm Wasmuth Ver tretungen französischer Architckturfirmcn wie Tücher, Firmin Didot und Morel, bei welch' letzterer er seine Ausbildung erhalten hatte. Das Sortiment wuchs, und bald gesellte sich ein Verlag dazu. Wasmuth nahm am 15. Januar 1876 seinen Bruder Emil als Teilhaber auf, der durch seine große Begabung für den Vertrieb bestimmt war, dem Verlage die Wege besonders im Ausland zu ebnen. Im Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab cs in Deutschland so gut wie gar keine größeren Werke über Architektur und verwandte Gebiete. 613