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8838 Lörimdl»u f. d. r»>chn. Buidtz-md-i. Nichtamtlicher Teil. ^ 174. 2S. Juli 1912. Julius Konrad Reinhold Sturm, 1816—1896 (66) mit 584 Vertonungen; besonders bevorzugt sind: l. Nur einmal möcht' ich dir noch sagen 72, 2. Gott grüße dich, lein anderer Gruß 63, 3. Mailied: Kein' schön're Zeit auf Erden ist 47. Ferdinand Freiligrath, 1810—1876 (55) mit 542 Vertonungen; besonders bevorzugt sind: 1. Mein Herz ist im Hochland (nach Bhron) 77, 2. Hurra, Germania: Hurra, du stolzes schönes Weib 65, 3. O lieb, so lang du lieben kannst 48, 4. Ruhe in der Geliebten: So lah mich sitzen ohne Ende 33. Robert Prutz, 1816—1872 (46) mit 484 Vertonun gen; besonders bevorzugt sind: 1. Vorsatz: Ich will dir's nim mer sagen 146, 2. Christnacht: Heil'ge Nacht, auf Engelschwin gen 60, 3. Blond, hast du auch gesehen 52, 4. Abends: In dieser Stunde denkt sie mein 46. Karl Wilhelm Osterwald, 1820—1887 (64) mit 428 Vertonungen; besonders bevorzugt sind: 1. Da die Stunde kam, das; ich Abschied nahm 37, 2. Heimlicher Liebe Pein: Mein Schatz ist auf die Wanderschaft 33, 3. Dort unterm Linden baume 25. Julius Mosen, 1803—1867 (84) mit 401 Vertonun gen; besonders bevorzugt sind: 1. Der träumende See: Der See ruht tief im blauen Traum 57, 2. Da drüben überm Walde 38, 3. Andreas Hofer: Zu Mantua in Banden 33, 4. Bren nende Liebe: In meinem Gärtchen lachet 28. Karl Theodor Körner, 1791—1813 (48) mit 383 Vertonungen; besonders bevorzugt sind: 1. Zur Nacht: Gute Nacht, allen Müden sei's gebracht 78, 2. Trinklied: Kommt, Brüder, trinket froh mit mir 26, 3. Ständchen: Alles wiegt die stille Nacht 18. Johann Ludwig Tieck, 1773—1853 (33) mit 349 Vertonungen; besonders bevorzugt sind: 1. Herbstlied: Feld- einwärts flog ein Vögelein 132, 2. Ruhe: Sützliebchen, im Schatten 61, 3. Zuversicht: Wohlauf, es ruft der Sonnenschein 31, Im Windsgeräusch in stiller Nacht 23. Justinus Andreas Christian Kerner, 1786 —1835 (32) mit 228 Vertonungen; besonders bevorzugt sind: I. Sängers Trost: Weint auch einst kein Liebchen 28, Wander lied : Wohlauf noch getrunken den funkelnden Wein 27, 3. Zwei Särge einsam stehen 24, 4. Der Wanderer in der Sägemühle: Dort unten in der Mühle 23. Graf von Platen-Hallermund, 1796—1835 (32) mit 228 Vertonungen; besonders bevorzugt sind : 1. Laß ties in dir mich lesen 47, 2. Geduld, du kleine Knospe 33, 3. Reue: Wie rafft ich mich auf 25. Diese vorstehenden 29 berühmten Dichter — den dreißig sten, den 82jährigen würdigen Paul Heyse, mutzte ich, als den einzigen, sich noch des Lebens Freuenden, bei nachfolgender Betrachtung ausschalten — haben zusammen 1842 Jahre er reicht; das ergibt ein Durchschnittsalter von 63 Lebensjahren. Wenn ich, was Wohl berechtigt wäre, den im Alter von 22 Jah ren ans dem Felde der Ehre gefallenen Theodor Körner aus schlösse, würde sogar das Durchschnittsalter auf 65 Jahre sich steigern. Das ist ein gewichtiges Resultat, das die Dichter, wie ich an anderer Stelle nachgewiesen habe, mit erfolgreichen Komponisten gemeinsam genießen und das fast das aller sonsti gen Berufe weit hinter sich läßt. Ich fügte das hinzu, weil Un wissenheit oder tendenziöse Unwahrheit die Dichter und Kom ponisten in der Mehrzahl als kurzlebig bezeichnet, so daß sie niemals in der Lage seien, die Früchte ihres Schaffens selbst zu genießen. Ich schließe jetzt noch eine Anzahl von Dichtern in alpha betischer Ordnung an, die mit einer Dichtung besonders große Erfolge errangen: N. Becker, Der Deutsche Rhein: Sie sollen ihn nicht haben V. Blüthgen, Das erste Lied: Wer hat das erste Lied erdacht 117 A. Böttger, Osterlied: Die Glocken läuten das Ostern ein 65 H. von Gilm, Allerseelen: Stell' auf den Tisch die duftenden Reseden 46 A. Grün, Das Blatt im Buche: Ich Hab' eine alte Muhme 65 R. Hamerling, Viel Träume: Viel Vögel sind ge flogen 58 C. Keil, Frllhlingsliebe: Wenn der Frühling auf die Berge steigt 47 G. Kinkel, Ein geistlich Abendlied: Es ist so still geworden 63 H. Kletlke, In die Ferne: Siehst du am Abend die Wolken ziehn 61 Wolsgang Müller, Mein Herz ist am Rheine 59 JuliusRodenberg,Jm Maien: Nun bricht aus allen Zweigen 119 C. Stieler, Vals carisslma: Ich bin der Mönch Waltramus 63 Graf von Strachwitz, Meeresabend: Sie hat den ganzen Tag gelobt 42 Walter von der Vogelweide, Unter der Linden an der Heide 66 R. E. Wegner, Das Mädchen und der Schmetterling: Lustwandelnd schritt 48 Es wäre nun wohl nicht uninteressant, bei den betreffen den Dichtungen den Komponisten hinzuzufügen, dessen Ver tonung den größten Erfolg gehabt hat, oder um mich noch törichter auszudrücken, der dazu die schönste Weise er dacht hat Das zu entscheiden, liegt außer dem Bereiche der Möglichkeit, und nur ein wenig informierter Übereiliger könnte aus seinem kleinen Fassungskreise heraus ein solches Wagnis unternehmen. Dagegen kann ich einige Dichter her ausgreifen, die unsere bekannten Liederkomponisten ganz be- sonders bevorzugten: Franz Abt lieble besonders junge unbekannte Dichter, Johs. Brahms neben altdeutschen und ausländischen Volksliedern Daumer und Tieck, RobertFranz Heine und Osterwald, Ferd. Gumbert eigene Dichtungen und Geibel, Ad. Jensen Heyse und Geibel, Carl Loewe Goethe und Uhland, Heinrich Marschner Geibel, C. G. Reissiger Reinick, Ant. Rubinstein Goethe und Bodenstedt, FranzSchubert Goethe und Wilhelm Müller, RobertSchumann Heine und Rückert, Ferd. Sieber Lenau, WilhelmTaubert (derKomponist von 15Wtegen- licdern und 147 Kinderliebem) Hoffmann von Fallersleben, Reinick und Loewenstein, H. Truhn Heine und Eichendorff, Hug 0 W 0 lf Mörike und Goethe, C. F. Zeller Goethe. Und nun zum Schluß diejenigen Volksweisen, deren Dichter nicht mehr nachweisbar sind: Ach, wie ist's möglich dann. Als ich noch im Mügelkleide. Das Jahr ist gut. braun Bier (ist) geraten. Die Binschgauer wollten wallfahrten gehn. Ein Jäger aus Kurpfalz, der reitet durch den grünen Wald. Du, du liegst mir im Herzen. Ein Schäsermädchen weidete. Einst hat mir mein Leibarzt geboten. Es, es und es, es ist ein harter Schluß. Es ritten drei Reiter zum Tore hinaus. Guter Mond, du gehst so stille. Ich Hab' den ganzen Vormittag. Ich will vor deiner Türe stehn. Jetzt gang i ans Brünnele. Mädele ruck, ruck, ruck an meine grüne Seite. Rosestock, Holderblüh, wenn i mein Dianderl sieh. 's ist mir alles eins. 130