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8836 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Amtlicher Teil. ^ 174. 29. Juli 1912. Verzeichnis von Neuigkeiten, die in dieser Nummer zum erstenmal angekündigt stnd. (Zusammengestellt von der Redaktion des Börsenblatts). * -- künftig erscheinend. II -- Umschlag. E. Biermann in Barmen. 8846/47 Victor: Ein fröhlicher Mensch. 3 ^ 50 ged. 4 Papke: Im Kampf um die Wahrheit. 3 ^ 50 geb. 4 R. v. Decker's Verlag in Berlin. 8842 daürbueü der preu88i86üeii Oerieüt8V6rka88uiiA. Learbeitet im 3u8ti2mini8t6rium. 30. daürZ. 6 Lar^2^ I>rsuddidol,su Usucüwvsittt^uu^. 30. .IMni-. H. A. Ludwig Degener in Leipzig. 8845 Henkel: Leitkaden kür den Lieenbetonbau. Kart. 2 Duncker L Humblot in Leipzig. 8850 *2itelmann: International68 Lrivatreeüt. II. Land, 3. 8tüetr al8 8ed1u88. 12 II. Land, 1.—3. 8tnek. 24 ^ 80 L; Aed. 27 ^ 80 «Z. S. Fischer, Berlag in Berlin. 8849 Fischers Bibliothek zeitgenössischer Romane. "Michaelis: Treu wie Gold. Pappband. 1 in Leinen geb. 1 ^ 25 Helwingsche Verlagsbuchhandlung in Hannover. *kieiedert: Die deukeden Oeriedte der 2nkunkt. 80 , 8850 l. Beniner ^cuuer). in Wien. 8845 k'üdrer dured die VerZnÜAunAen und 8ed6N8xvürdiak6lten VVien8. 2 50 Müller L Gräff in Karlsruhe i/B. 8848 Emil Oliva's Buchhandlung (A. Graun) und W. Fiedler's Antiquariat (Johs. Klotz) in Zittau. 8842 Zittau in 7 Jahrhunderten. Herausgegeben von Bruhns. 1 ^ 80 H. Friedrich Andreas Perthes A.-G. in Gotha. 8845 *I(aindI: 6e8okiedte der Veut8ed6n in Ungarn. 1 ^ 60 c^. Bernhard Tauchnitz in Leipzig. 8848 *Vo1. 4351. Lennett: ^nna ok tde üve f a 1 ^ 60 1o>vn8. > A6b. 2 20 «Z; *VoI.4352. London: VVden Zod IauAÜ8 1 0riZ.-068edenkdd. 3 Veit L Comp, in Leipzig. 8848 Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen. 79. Bd. (Neue Folge, 29. Bd.) Erstes Heft. Für vollständig 4 Volksvereins-Verlag G. m. b. H. in M. Gladbach. II 2 Die Jugend. Vorträge für Jugendbereine. Zweites Heft: Staats- und Gemeindeleben. 1 Baur: Die Forderung einer Weiterbildung der Religion und ihre Grundlagen. (Apologetische Tagesfragen, 12. Heft.) 1 ^ 20 L. Löhr: Beiträge zur Würdigung der Akkordlohnmethode im rheinisch-westfälischen Maschinenbau. 2 Wehberg: Der Deutsche im Auslande. (Staatsbürgerbiblio thek 28. Heft.) 40 H. Nichtamtlicher Teil. Die Lieblingsdichter der deutsch en Komponisten. Mit einem Anhänge: Vergessene Dichter unserer beliebtesten Volkslieder. Statistische Skizze von Ernst Challier ssu., Gießen. Dem Buchhändler, namentlich dem jüngeren, dürfte es nicht uninteressant sein, zu erfahren, welche Dichter die deut- schen Komponisten bevorzugten, und vor allen Dingen, welche Dichtungen es sind, die sie am stärksten begeisterten. Ich setze dabei voraus, daß es in den Kreisen meiner brüder lichen Freunde im Buchhandel, zu denen ich ja schon wieder holt sprechen durfte, noch recht viele gibt, die sich neben der Sorge für das liebe tägliche Brot, neben den Arbeiten an der Strazze, Versendungsliste und Ostermesse ein freund liches Gedenken an die Schöpfungen unserer Lyriker bewahrt haben, die ihnen ja auch noch neben dem merkantilen Nutzen manche Stunde der Erholung angenehm und erhebend gekürzt haben: »Und wer's nie gekonnt, der stehle weinend sich aus unserm Bund!« Der Dichter unterscheidet sich wesentlich vom Liederkompo nisten; ersterer schasst Neues, auch wenn er wieder und wieder mit Gleichgesinnten die Legionen der Frühlingsgedichte ver mehrt. Der Komponist empfindet das nach, was dem Dichter beim Schauen entzückte; er dichtet das, was der Lyriker in Worte ausdrückte, in Töne um. Er schafft dadurch zwar auch etwas ganz Neues, aber die Stimmung dazu ist ihm, falls er eben nicht eine poetische Ader besitzt, suggeriert worden. DerDichter dagegen, selbst wenn er bei Anlehnung an ihn über ragende, bei Wiederholung ewig wiederkehrenderWortgruppen, bei Stimmungsgleichheit genau dasselbe sagt, was vor ihm Tausende bereits erzählten, ist ein Schöpfer im Sinne un mittelbarer Gestaltung. Da kann es denn nicht verwundern, wenn auch der Koinponist in den ihm vom Dichter gebotenen Schätzen so oft und wiederholt sich lyrische Ergüsse erwählt, die bereits andere vor ihm in Töne übertrugen; glaubt er doch, auch wenn von ihm anerkannte und hochgeschätzte Vorläufer sich denselben Text erchählten, zu der Vertonung der Berufenste zu sein. Er schafft dann ebenfalls, mögen sich dabei auch An klänge Nachweisen lassen, durchaus etwas Neues. Dieser Ansicht sind die Komponisten bei Lebzeiten ihrer Lieblingsdichter gewesen; aber wenn auch die Schöpfungen dieser Komponisten nur in bescheidenen Resten in dem Munde der Sänger und Sängerinnen weiterleben, den Dichtern, die das Zeitliche bereits verlassen haben, ist bis auf die heutige Zeit, mit wenigen Ausnahmen, die Gunst der neueren Genera tion der Komponisten geblieben. Ich verlasse bei der jetzt nachfolgenden Ausstellung die von mir sonst stets bevorzugte alphabetische Anordnung und be nutze dazu die Zahlen, dabei die größten voranstellend. Die Zahlen in Parenthese bedeuten die Anzahl der Gedichte, die von den Komponisten erwählt wurden. In hoher Gunst steht heute noch in erster Linie Hein rich Heine, 1799—1856 (283) mit 4259 Vertonungen. Be sonders bevorzugte Dichtungen sind: 1. Du bist wie eine Blume mit 255 Vertonungen, 2. Leise zieht durch mein Gemüt 151, 3. Ein Fichtenbaum steht einsam 134, 4. Mädchen mit dem roten Miindchen 110, 5. Es war ein alter König 109, 6. Ich Hab' imTraume geweinet 100, 7. Im wunderschönen Monat 95, 8. Und wllßten's die Blumen, die kleinen 93. — Ihm schließt sich fast ebenbürtig an: