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Nr. 6S. .ub-r °d°r ducK, Kr-u;b-,nd. an llichlmitgli-d-r ,n .. EMüWÄMrKiwerÄrL'öLMeÄWenBWMMrM^Lpzl^ Mitg^/dcc^ür^ie°2eÜsOo^ 36 M." 8 sürS.N^M.statt 18 Nl. Stellong^cjuche werden mit 16'Pt- pro ^ Leipzig, Montag den 20. März 1916. 83. Jahrgang. Redaktio Rechnende Schreibmaschinen. Von Hans Stoll, Dachau bei München, jetzt Kanonier im Ersatz-Bataillon des 1. Bahr. Fußartillerie- Regiments. In meinem Aufsätze über Rechenmaschinen und Ähnliches in Nr. 14—16 des Bbl. hatte ich am Schluß kurz auf die rech nenden Schreibmaschinen hingewiesen, auf die ich heute ein- gehen möchte, wenn auch wegen meiner Einberufung kürzer, als beabsichtigt. Eine derartige Maschine unterscheidet sich äußerlich meist nicht von einer Schreibmaschine mit Sichtschrift und Untversal- tastatur und Dezimaltabulator. Mit letzterem Ist cs bekannt lich möglich, den Wagen der Maschine, der das zu beschrei bende Papier enthält, an jeden beliebigen Punkt der Maschine und außerdem ein oder mehrere Dezimalstellen davon entfernt selbsttätig springen zu lassen. Die Schreibarbeit vollzieht sich aus diesen Maschinen wie auf irgend einer Schreibmaschine, werden jedoch die zu addierenden Geldbeträge geschrieben, so lassen diese sich mittels einer besonderen Vorrichtung gleichzeitig mit dem Schreiben aufaddieren, ohne daß der Schreiber irgendwie zu rechnen oder sonstwie zu denken braucht. Die bekanntesten bil ligeren rechnenden Schreibmaschinen sind die rechnende Re- mington, Vertrieb durch Glogowski L Co., Berlin W. 8, und die rechnende Smith Premier, Vertrieb durch die Smith Premier-Ge- sellschaft, Berlin Vtz. 57. Bei beiden Maschinen ist ein« Stange vorgebaut, aus welcher sich nach Belieben ein oder mehrere beliebigstellige kleine Rechen werke in Hühnereigröße befinden. Diese Rechenwerke könne» mit dem Komma zwischen Mark und Pfennig auf jeden belie bigen Punkt des zu beschreibenden Papiers eingestellt werden; sie laufen auf der Stange wie der Wagen von rechts nach links. Die Rechenwerke werden bei der Remington dadurch betätigt, daß ein Hebel eingeschaltet wird, und hierdurch wird die Bewe gung der Thpenstange in ein besonderes Arbeitswerk und von diesem auf die jeweils über dem Zahnrad des Arbeitswerks be findliche Dezimalstelle des betr. Rechenwerks übertragen. Bei der Smith Premier-Maschine sind für die Rechenarbeit besondere Tasten vorgesehen, es enthält die Maschine daher also Ziffer tasten, die nur schreiben, und Ziffertastcn, die beim Schreiben außerdem ein Arbeitswerk in Tätigkeit setzen. Beide Maschinen sind mit einem Subtraktionshebel ausgerüstet; ist die betr. Rech nung zu Ende geschrieben, so schaltet man den Subtraktions hebel ein und schreibt das im Rechenwerk sichtbare Ergebnis ab; wird es richtig abgeschrieben, so muß das Rechenwerk auf Null stehen. Die Preise der Maschinen richten sich nach benutzbarer Pa pierbreite, bcschreibbarer Zciienlänge, Anzahl der Rechenwerke und ihrer Stellenzahl. Im allgemeinen dürfte eine Maschine mit einem Wagen für 25,5 cm Papierbreite uni? einer beschreib baren Zeilenlänge von 20 cm — wie bei den meisten Schreib-! Maschinen — und mit Rechenwerken von höchstens 7 Dezimal stellen (also bis 89 999.99 vollkommen ausreichen. Die Preise betragen Einschl. 1 Rechenwerk Jedes weitere Rechenwerk Remington 1300 ^ 300 Smith Premier 1325 ^kk 300 eller Teil. Rechenwerke von 8 Stellen kosten je 25 Rechenwerke von 9 Stellen je 50 ./k, Rechenwerke von 10 Stellen je 75 usw. Aufschlag gegen ein 7stelliges Werk. Weniger als 7stcllige Rechenwerke kosten das Gleiche wie ein 7stelliges Werk. Größere Wagenbreiten verteuern die Maschine nicht wesentlich; so bedingt eine Maschine mit einer Papierbreite von 35,5 cm und einer be schreibbaren Zeilenlänge von 30,5 cm bei beiden Maschinen nur !00 Aufschlag. Beiden obigen Maschinen haftet aber nun der Nachteil an, daß die Typenhebel bedeutend schwerer arbeiten, wenn gleich zeitig gerechnet wird; es ist selbstverständlich, daß «in Teil des Anschlags für den Antrieb des Rechenwerks verbraucht wird. Ferner arbeiten die einzelnen Rechenwerke nur jedes für sich, aber nicht ineinander und miteinander, man kann also nur von oben nach unten addieren bzw. subtrahieren, Rechnungen von links nach rechts, also Queradditionen bzw. Quersubtraktionen führen die Rechenwerke selbsttätig nicht aus. Gerade derartige Rechnungen kommen aber häufig in kaufmännischen Betrieben, wenn auch nicht gerade im Buchhandel vor. Diesen Mängeln hilft nun die rechnende Underwood ab, deren Vertrieb in Händen der Firma I. Muggli, Frankfurt a. M., liegt. Man unterscheidet Underwood Adding- und Underwood Computing-Maschinen. Bei elfteren liegt ein sehr kräftig ge bauter Rechenmechanismus unter der Schreibmaschine, bei letzteren befindet er sich neben der Schreibmaschine. Wird eine zu rechnende Zahl getippt, so wird mittels des Tastenanschlags noch nicht gerechnet, sondern lediglich die große Rechenmaschine eingestellt. Die Rechenarbeit vollzieht sich durch Einschalten eines elektrischen Motors. Da die Underwood nicht mit derartig kleinen Rechenwerken arbeitet, sondern mit einer vergleichsweise ziemlich großen Maschine, so kann diese allerdings viel genauer gearbeitet sein und richtige Ergebnisse in höherem Maße gewährleisten, als dies bei den kleinen, mit der Zeit sich abnutzenden Rechenwerken bei der Remington und Smith Premier der Fall ist, die aller dings billig sind und daher leicht ersetzt werden können. Sowohl die Adding- wie die Computing-Maschinen können sowohl addieren wie subtrahieren. Die Adding-Maschincn können je nach der Einstellung entweder von oben nach unten oder von links nach rechts rechnen, sie eignen sich allerdings am besten für Rechnungen von oben nach unten. Die Computing-Maschinen dagegen rechnen gleichzeitig von oben nach unten wie von links nach rechts. Sowohl die Adding- wie die Computing-Maschi- ! nen werden in verschiedenen Modellen gebaut, die sich hauptsäch lich durch die Wagenbreite der Schreibwalze, Anzahl und Stellen- zahl der Rechenwerke unterscheiden. Eine Maschine mit 1 Re chenwerk kostet einschließlich elektrischen Antriebs mindestens 1650 mit 2 Rechenwerken mindestens 2025 ^k. Die größte Maschine besitzt 18 je 6stellige Rechenwerke und kostet rund 8000 Von den vorgenannten drei Maschinen unterscheidet sich ; grundsätzlich die Elliot-Fisher-Mafchine, Vertrieb durch die Firma Heinrich Zeiß, Frankfurt a. M. Während die vorgenannten Ma schinen wie jede Schreibmaschine einen von rechts nach links laufenden Wagen besitzen, in den das zu beschreibende Papier mittels einer Walze eingespannt ist, wird bei der Elliot-Fisher- Maschine das Papier auf einen Schiefertisch gelegt, und die ganze Maschine läuft von links nach rechts über das Papier. Näheres 29Z