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für den Deutschen Buchhandel und für die mit ihm verwandten Geschäftszweige. H e r a u s g e g e b e n von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börscnvcrcins. 38. Mittwochs, den 5. Mai. 1841. Beka n n t m a ch u n g. Inden Börscnvcrcin sind als Mitglieder anfgciwnnncn worden: Herr Ioh. Fricdr. Linde, Firma: GsclliuSschc Buchh. in Berlin. Herr Berich. Klemm in Leipzig, Frau geheime LcgationS-Rathin Hennings, Firma: Hcnningssche Buchh. in Gotha. Herr Richard Mühl mann in Halle. Frau Friederike Will). Herold gcb. Kochlcr aus Hamburg, i Firma: Herr Eduard Noltc in Hamburg. fHeroldschc Buchh. in Hamburg. Herr C. F. Mehcr, Firma: Meyer u. Zeller in Zürich. Jena, Leipzig, Potsdam, den 3. Mai 1841. Der B ö r s e n v o r st a n d. Fr. Frommann. I. Nost. Nicgcl. Ucber literarisches Vigenthum an musikalischen Compositivnen. Ein Schreiben an Herrn Gaillard in Berlin. Ihr Aufsatz „über das Eigenthum des Componisten :c." hervorgcrufen durch die, in Berlin ergriffenen Maßregeln gegen den unverschämten Betrieb und Vertrieb des Nachdrucks in Musikalien, war in der Pceßzeitung kaum erschienen, als ich mir vornahm, Einiges daraufzu erwicdcrn. Es ist immer nach- lhcilig, wenn durch aufgeregte Zweifel dem Treiben der Nach drucke! ein Schein von Entschuldigung geliehen wird. Ich stand davon aber ab, weil gerade damals der Actor des Ver eins deutscher Musikalienhändler eine Darstellung der neue sten Vorfälle, namentlich der von ihm bewirkten Unter suchungen in Berlin, für die Pceßzeitung auszuarbciten be gonnen hatte, wobei auch Ihren, zum Theil unrichtigen An sichten über Eigenthumsbegründung begegnet werden sollte. Das Bestreben, nur Vollendetes und Abgeschlossenes zu liefern, was die Welt um so manche schätzbare Mittheilung, um die Früchte der Beobachtungen manches Naturforschers 8r Jahrgang. schon gebracht hat, hat Schuld, daß jene erwähnte Arbeit einer bessern Feder, als der meinigen, noch nicht erschienen ist- Jetzt, da Ihr Aufsatz auch in das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel Nr. 34. 35. übergegangen ist, muß ich ein Schweigen brechen, welches für Zugeständniß gelten könnte vor dem größer» Publikum unserer Herren Eollegen. In einer Reihe von Aussätzen, vor ungefähr zwei Jahren, habe ich im Börsenblatte die historische Entwickelung des Vereins der Musikalienhändler gegeben. Die Hindernisse waren nicht gering, den bis 1829 ohne alle Regel und Ver antwortlichkeit allgemein betriebenen Nachdruck in Musika lien aufhören zu machen. Viele gut abgefaßte Vorschläge fanden in der stürmischen Sitzung des Jahres 1830 so viel Widerspruch, daß in den Zusatzartikeln mancher Paragraph laxer gefaßt werden mußte, nachdem er mehrmal geändert wor den, um ihn nur durchzubringen. Man mußte Einiges auf geben, um den Rest zu erhalten. Die schwachen Seiten der Conv.-Acte und Zusatzart. waren den Gründern des Vereins wohlbekannt, man betrachtete das Gewonnene als den ersten 69