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432 Nichtamtlicher Teil ^ 10, 14. Januar 1904. den preisgekrönten Entwürfen hat nach dem einstimmigen Urteil des Preisgerichts keiner die im Programm festgesetzten Bedingungen vollständig erfüllt. Das Urteil sagt, daß, wenn auch einige dieser Entwürfe sich durch schwungvolle Linien und eine gewisse Harmonie in ihrem Ganzen auszeichneten, in ihnen doch der zu verkörpernde Gedanke nicht genügend zum Ausdruck gebracht sei; die andern, die vom allegorischen Gesichtspunkt aus ziemlich be friedigten, ließen in bezug auf die ornamentale Anordnung zu wünschen übrig; außerdem biete das vorgeschlagene Material im allgemeinen nicht die nötige Gewähr für seine Widerstandsfähigkeit. Das Preisgericht hat daher vorgeschlagen, zwischen den genannten sechs Künstlern einen engern Wettbewerb zu veranstalten. Die Bedingungen für diesen sind — mit einem Hinweis auf die Be achtung der Bestimmungen des Programms — wie folgt fest gesetzt worden: Den Künstlern steht es frei, ihr Modell zu ändern; die neuen Modelle werden in der Größe hergestellt, in der die beizufügen; das^vorgeschlagene Material soll ausreichende Gewähr für seine Widerstandsfähigkeit bieten (Seifenstein, galvanoplastische Bronze, Sandstein z. B. können als hinreichend widerstandsfähig nicht angesehen werden); jeder Mitbewerber erhält für seine neue Arbeit eine Entschädigung von 1500 Frcs; die Entwürfe müssen im Bundespalast zu Bern am I. August 1904 abgeliefert werden. (Deutscher Reichsanzeiger.) Remittendenfakturen. (Vgl. Nr. 2 d. Bl.) — An Vor frühzeitig versandt melden konnten, liegen uns weiter diejenigen der Firmen Egon Fleische! LCo., Berlin, und I. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger G. m. b. H. in Stuttgart vor. Seminar für orientalische Sprachen. — Das Seminar für orientalische Sprachen zu Berlin zählt in diesem Winter halbjahr 214 Mitglieder, gegen 228 im Vorjahr. Unter den Seminaristen sind 14 Ausländer. Dem Beruf nach sind 84 Asses- manats-Aspiranten, ferner 43 Gelehrte, Lehrer und Angehörige der philosophischen Fakultät, 26 Kaufleute, Beamte und Privat personen, 24 Angehörige der Reichspostverwaltung, 21 Offiziere, 5 Mediziner, 5 Theologen und 6 Techniker. Hervorzuheben sind im einzelnen ein argentinischer Kolonel und Militär-Attache, der sich dem Spanischen widmet, ein Missionslehrer aus Kamerun (Richard Edeibe Mbana), der Bantu studiert, 2 Professoren und ein Direktorialassistent am Museum für Völkerkunde. Von den verschiedenen Klassen werden besucht: die Vorlesungen über Realien von 129 Seminaristen, Englisch von 77, Französisch von 47, Russisch von 42, Spanisch, Chinesisch, Arabisch von je 27, Suaheli von 23, Türkisch von 19, Neugriechisch von 9, Japanisch von 8, Herero Ephe von 2 Seminaristen. Die nichtamtlichen Lehrkurse für Kauf leute, Bankbeamte und Techniker besuchen 237 Personen. Außer dem nehmen 15 Hospitantinnen am Seminarunterricht teil. Das Seminar wird also insgesamt von 466 Personen besucht (25 weniger als im Vorjahr). Der Lehrkörper umfaßt 33 Kräfte. (National-Ztg.) Kaufmannsg erichte (vergl. Nr. 8 d. Bl.) — Der Gesetz entwurf über die Errichtung von Kaufmannsgerichten, dessen Einzelheiten in Nr. 8 d. Bl. vom 12. d. M. mitgetcilt worden sind, ist am 12. d. M. dem Reichstag zugegangen. Archäologische Gesellschaft. — In der Januarsitzung der Archäologischen Gesellschaft legte der stellvertretende Vorsitzende, Geheimrat Kekule von Stradonitz das Werk des Professors Winter-Innsbruck über die Terrakotten Griechenlands vor, das in nahezu sechstausend Abbildungen nach Zeichnungen des Ver kommenen griechischen Tonfiguren enthält. — Der Vorsitzende legte ferner eine von Professor Dörpfeld-Athen zur Veröffent lichung eingesandte Replik vor, in der er seine Leukas-Jthaka- Theorie gegen die Kritik des Professors von Wilamowitz verteidigt. — Professor Borrmann besprach das Werk des Direktors an den Königlichen Museen Wiegand: Die Porosarchitekturen der Akropolis von Athen. Wiegand hat alles das geordnet, be schrieben und auf prächtigen Tafeln getreu im erhaltenen Farben schmuck wiedergegeben, was die Ausgrabungen der achtziger Jahre au Baugliedern und zugehörigen plastischen Gruppen ergeben haben, und hat damit ein für die Baugcschichte und die Ge schichte der Skulptur im sechsten vorchristlichen Jahrhundert außerordentlich wichtiges Material der Benutzung zugäng lich gemacht. — Oberstudiendirektor Ziehen knüpte an eine ungarische Publikation des Herrn Hampel-Budapest an und besprach Reliefs römischer Provinzialkunst, die Aufschlüsse über einen mit der Mithras - Religion verwandten Mysterienkult in Pannonien liefern. — Ferner erläuterte Direktorialassistent Or. Watzing er die Aufstellung^ des neu geordneten römischen antiken Kunst des republikanischen und kaiserlichen Roms benutzt worden. — Zum Schluß legte Professor Winnefeld die Kopie eines Wandgemäldes vor, das vr. Plath-Wiesbaden bei Aus grabungen in der Merowinger-Pfalz zu Kirchheim im Elsaß auf gedeckt hat. Das Gemälde ist eins der üblichen spätrömischen oekorativen Landschaftsbilder; kenntlich in ihm ist besonders eine Kapelle mit Baum daneben und in die Erde gesteckten Weihe gaben. Aus dem Funde wird deutlich, daß noch in den Zeiten der Merowinger und Karolinger, die mit Vorliebe ihre Königs pfalzen im Anschluß an vorhandene Römcrbauten anlegten, diese mit ihrem ursprünglichen Schmuck erhalten waren und auf die neue Bauweise einwirken konnten. Fritz von der Kyrburg (Leutnant Bilse, »Aus einer kleinen Garnison«. — Der Reichsanzeiger Nr. 4 vom 6. d. M. enthält folgende Bekanntmachung: »Auf Grund des kriegsgerichtlichen Urteils wider den Leutnant Bilse im Lothr. Trainbataillon 16 vom 11. 11. 1903 und der lich ausgelegten oder öffentlich angebotenen Exemplare des im Verlage von Richard Sattler in Braunschweig erschienenen Buches »Fritz von der Kyrburg, Aus einer kleinen Gar nison- unbrauchbar zu machen. (gez.) König!. Preuß. Gericht der 33. Division.« Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Deutsobe vvcl krewcks lüteratui-. kuIturA68ebiobt6. Voikkkunäe. 80." 46 8. ^511^rn. '^meb.rltliebe-? .Vnti,ua mt (I^6x.-80. 7 8. 69 I§rn.) klltbaltsnä Merke über Amerika, k'reäerik Llullsr L 6ie. (^.. M. LI. LlensinK).' 482^?!rn.°^^ ^ ^ kepioäuktionen. b-eipLiA. 39. ^abiAavA. itr. 1, 1. lanuar 1904 8". 8. 1 — 16. Als ganz besonders geeignet zur Verteilung an die Kund schaft zu empfehlen. Der Verlag gewährt schon bei Bezug von 10 Exemplaren Particpreis. Ausdruck der Firma wird nicht berechnet. (Sprechsaal.) Nemittendenbnch des Verlegers. Anfrage an Verleger. Die nachfolgende Anfrage einer Verlagsfirma unterbreiten wir der gefälligen Beantwortung (Red.): Ist der Verleger verpflichtet, ein Remittendenbuch zu führen, oder ist es immer zulässig, die Nemittenden nur auf den einzelnen Blattkonten zu notieren? Wie kann der Verleger eventuell den weisen (auch in bezug auf die ä. cond. versandten Exemplare), wenn er kein Remittendenbuch führt, ohne daß der Ausweis lang wierige Arbeit verursacht? -1.