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Erscheint jeden Dienstag u. Freitag; wahrend der Buchhändler. Messe zu Astern täglich. Börsenblatt für den Beiträge für das Börsen, blall sind an die Redae. tion; — Inserate an die Erfeditio» desselben jn senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. M 107. Eigenthum des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler. Leipzig, Freitag am 6. Derember 1850. Amtlicher T h e i l. Bericht dcS Borstaudcö a» die Mitglieder des Rhciiiisch-Wcst- phälischen KrciSvcrciiiS über die am I. September d. I. »g Köln stattgefundene General-Bersammlnng. Bielefeld, Köln, Münster, den 30. Seprbr. I8ü0. Wir geben Ihnen hiermit Kenntniß von den Verhandlungen der am 1. d. M. stattgchabten achten General-Versammlung unse res Vereins. Es hatten sich zu derselben folgende Mitglieder eingefunden, aus Aachen: I. Hensen, E. ter Meer, E. Vogelgesang; Bar men: W. Langewiesche, A. Sartorius; Bielefeld: A- Klasing; Bonn: T. Habicht, M. Cohen, G. Marcus, I. Wittmann; Cre- feld : H. Funcke, E. Gehrich, I. B. Klein; D üsseldorf: W. H. Scheller, E. Schulte, I. H. Schulz; Elberfeld: I. Bädeker, R. L. Friderichs, W-Hicronimus; Essen: I. Bädeker, E. Bädeker; Hagen: G. Butz; Koblenz: C. Bädeker, I. Hölscher, I. H. Mül ler; Köln: I. P. Bacbsm, A. Bädeker, Jos. Boissere'e, M. Du- Mont, F. C. Eisen, W. Greven, M. Lengfcld, R. Mann, I. P. Mathieur, P. Rommerskirchen, P. Schmitz; K re uz nach: R. Voigt länder; Lurcmburg: V. Bück; Mülheim a. d. Ruhr: H. v. Kamp; Münster: E. Hüffcr, F. Rcgensbcrg, E. Theissing; Sie gen^. Schulz; Solingen: A. Pfeiffer; Trier: C. Troschel; Wesel: A. Bagcl. Nachdem der Vorsitzende L. Bachem die Sitzung eröffnet, trug derselbe den Geschäftsbericht über das verflossene Jahr vor. Unsere Eingabe an die hohe Kammer >1. 6- 4. September v. I. in Betreff des neuen Paßgesetzes <1. <i. Berlin 30. Juni v. I. und der dadurch dem Preußischen Buchhandel drohenden Gefahren hat leider keine Folge gehabt. — Ebenso wenig hat sich das Königliche Ministerium veranlaßt gesehen, auf unsere Eingabe in Betreff Her absetzung des Zolls auf Bücher, die nach Belgien, Frankreich und Nord-Amerika ausgcführl werden, einen antwortlichcn Bescheid zu crtheilcn. — Der Vorstand hat unterm 1. Februar d. I. mit dem Vorstande des Schweizerischen Buchhändler-Vereins eine wünschens wert!)«:, möglichst annähernde, Verbindung anzuknüpfen gesucht, was aber bis jetzt ohne Erfolg geblieben ist. — Der Vorstand freut sich mittheilen zu können, daß mehrfache bei ihm angcmcldetc Differenzen und Beschwerden durch seine Vermittelung sich friedlich ausgeglichen haben. — Die Mitgliederzahl unseres Vereins hat sich durch Hin- Siebzehnter Zahrgang. zutritt folgender Firmen vermehrt: R. L. Friderichs in Elberfeld, W. Hütter in Hamm, G. Mebus sc Comp, in Elberfeld. Die Vereins-Easse stellt sich, wie folgt: Caffcnbestand vom 25. August v. I. . . Thlr. 7„ 8„ 7 Einnahme von da bis 30. August d. I. 121,,-,,- Ausgaben Thlr. 128„ 8„ ,, 75,, 4,, Bestand Thlr. 53„ Die Verhandlungen begannen nun mit den gestellten Anträgen. Die Anträge 1,2,3 fanden nicht die gehörige Unterstützung. An trag 4 wurde verworfen. Antrag 5 (auf Belebung des Commissions verkehrs zwischen Frankfurt und Rheinland-Westphalen) wurde auf Wunsch des Antragstellers nicht zur Abstimmung gebracht, doch be schloß die Versammlung, daß die betreffende Motivirung dem Berichte angedruckt werden solle. Ucber Antrag 6 (Benachtheiligung des Sortiments-Handels durch den Borromäus - Verein) entspann sich eine lebhafte Debatte. Man trat an einen sich tief fühlbar machenden Conflict entgegenge setzter Interessen. Während man von der einen Seite eine Ueber- lretilng der Statuten durch die mit dem Borromäus-Vercin in Ge schäfts-Verbindung getretenen Verleger behauptete, wurde diese An sicht von der andern Seite bestritten. Zwischen diese sich entschieden bekämpfenden Ansichten trat eine dritte, sich dahin aussprcchend, daß, wenn auch der Nachweis formeller Slatutsübertretung gelingen möchte, doch damit der Sache selbst schwerlich eine Abhilfe werden dürfte, da hier das Interesse des Verlegers zu unabweisbar und gebieterisch spräche, als daß er sich in die Fesseln eines Majoritäts-Beschlusses fügen sollte, daß vielmehr ein solcher Beschluß (wie von anderer Seite zugesügt wurde) eher die Sprengung des Vereins, als das gehoffte Heilmittel zur Folge haben würde. Hieran knüpfte sich der vermit telnde Antrag, in geeigneter Weise mit dem Borromäus-Vereine da hin zu unterhandeln, daß er den Vertrieb wissenschaftli eher Li teratur (als worüber der Sortimentshändler gerade am lautesten sich beklagt) ausgcbe und sich auf die Verbreitung eigentlicher Volks- literatuc beschränke. Dieser Antrag wurde angenommen. Der Antrag Nro. 7 (Streichung der Worte „selbst die gegen baar" in §. 47) wurde abgelehnt. 216