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LrlrISrunz. In 6er I§r. 278 des „Börsenblattes kür den Deutschen Buchhandel", Jahrgang 1904, kündigt die Birma Briedricb Rotbbarth in Deiprig eine deutsche Ausgabe von Oscar Wildes „Intentions" in Übersetzung von Ida und Arthur Roessler mit folgendem Bemerken an: „Oie in den „Intentionen" enthaltenen Dialoge und Bssa^s erscheinen hier vollständig rum er8teninale in deut8cher Sprache; 8ie 8ind aber nicht nur die er8ten, 80ndern auch die besten." Oie in diesem Zaire ausgesprochene Behauptung ist nach mehreren Zeiten hin unrichtig, 8ie entspricht nicht den Batsacben, und ich sehe mich nunmehr, da die Birma Rotbbarth sich auf meine brieflichen Vor stellungen hin nicht veranlasst kühlt, eine Richtigstellung der in ihrer ^nreige enthaltenen tatsächlichen Un richtigkeiten vorrunehmen, ru einer öffentlichen Brklärung, berw. ru einer Beststellung des l'atbestandes genötigt. Oscar wildes Bssa^bucb „Intentions" ist bereits im Bebruar 190z in meinem Verlage unter dem 'Bitei „ Bingerreige" in Beiix Raul Oreves trefflicher, alle Reinheiten des englischen Originals wiedergebender Verdeutschung erschienen. Oamit ist die Priorität meiner Ausgabe der „Intentions" über allen Zweitel festgestellt, und es entspricht daher in keiner Weise der Wirklichkeit, wenn die Birma Rotbbarth in ihrer ^.nreige sagt, dass das Luch hier, d. h. in ihrer Ausgabe vollständig rum erstenmal in deutscher Zprache erschienen sei. Angesichts der 'Batsacbe, dass meine Ausgabe der, „Intentions" beinahe zwei ^sakre früher erschienen ist, als die der Birma Rotbbarth, klingt deren Lehauptung, ihre Buch ausgabe sei die erste in deutscher Zprache, wirklich etwas verwunderlich, ^.n dieser verwunderlichen, eigen tümlichen Auffassung der genannten Birma kann auch deren briefliche Bemerkung nichts ändern, dass einige der ^.uksätre aus den „Intentions" in der Roesslerscben Übertragung im ^uli, August und November des Sabres 1902 in der „Breistatt" (lVlüncben) veröffentlicht worden seien, da es sich in der Rothbarthscben Ankündigung, wie in der Brage überhaupt, doch lediglich um die Buchausgabe der „Intentions" handelt. Diesen Veröffentlichungen in der „Breistatt" kann bei der Würdigung dieser Brage um so weniger Bedeutung ruerkannt werden, als sie durchweg starke Kürzungen und eigentlich nur relativ kleine Auszüge von dreien der den Inhalt der „Intentions" ausmachenden vier Lchrikten darstellen; kür die Beurteilung der Briorität könnten sie also selbst dann nicht in Brage kommen, wenn es nicht allein die Buchausgabe wäre, die hier „Wiener Rundschau", so dass also auch nach dieser Richtung hin nicht von einer ersten Veröffentlichung der Roesslerschen Übertragung die Rede sein kann. Was nun die Bemerkung der Birma Rotbbarth anbelangt, „sie sind aber nicht nur die ersten, sondern auch die besten", so möchte ich das Orteil hierüber getrost der literarischen Kritik, als der einzigen dafür berufenen und massgebenden Instand überlassen; es sei mir nur erlaubt, untenstehend einige Orteile über Oreves Übersetzung an^ulügen und der Birma Rotbbarth naberulegen, das gleiche über ihre Ausgabe 2u tun. ^.us diesen Darlegungen gebt hervor, dass die Behauptungen der Birma Rotbbarth in dem Schlusssätze ihrer Zlinäsn i. w., I. KiLrr lyoz. 0. 0. Lrun«' Verlag. Deutsch von kreis brosch. Nk. z.—, gebunden Idk. 4— ord. p—-> Inhalt: Vorbemerkung — Der Verfall der Rüge — Ltift, Oikt, Zcbrikttum — Kritik als Kunst I — >—I Kritik als Kunst II — Die Wahrheit der Basken. Die Übersetzung ist musterhaft. Bs ist daher erfreulich, dass Oreve sie übersetzte, und an- ruerkennen, dass er sie gut übersetzt bat. Die Übersetzung kaul Oreves ist mustergültig. /ÜE/ tt-rc/ Bs ist höchst erwünscht und kür das Studium unserer sc) überaus wichtigen Bntwicklungs-khase höchst wertvoll, dass wir nun in der bei /. 0. 0. Bruns, Enden, erschienenen glänzenden Übersetzung der „Intentions" Oscar Wildes von B. ?. Oreve etc. Oscar Wilde sagt in den durch Belix kaul Oreve trefflich verdeutschten „Intensions" etc.