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10390^ «»N-nilaU I. ». Dtschn, «u««and-r Nichtamtlicher Teil. oV 2 IS, 9. September 19r» setzung des Mnftigen Jahresbeitrages stellte unser Verband den Antrag, das bisher geforderte hohe Eintrittsgeld in den B.-B. von ^ 30,— auf 15,— zu ermäßigen. Der Vorstand des Bör senvereins hat in dankbar anzuerkennender Weise diesen Antrag zu dem seinen gemacht und die Annahme in der Hauptver sammlung befürwortet. Die Versammlung nahm den Antrag einstimmig an. Vom Beginn des nächsten Jahres an wird also von neuen Mitgliedern außer dem Jahresbeiträge ein Eintrittsgeld von «kk 15.— erhoben. Man darf hoffen, daß durch diese Erleichterung und durch die günstige, erheblich billigere Bezugsweise des Börsenblattes der Börsenverein manche neuen Mitglieder erhalten wird, die sich ihm bisher ferngehalten haben. Die Beteiligung an der letzten Delegiertenversammlung am 4, Mai 1912 und der Hauptversammlung des Börsenver« eins seitens unseres Verbandes war erfreulicherweise recht zahlreich. Wir können allen Mitgliedern, welche Interesse haben an der Weiterentwicklung unseres Standes, nur em pfehlen, an den Versammlungen in Leipzig teilzunehmen, denn sie sind ungemein lehrreich und erweitern den Blick für das große Ganze. Bei der Ersatzwahl für den Bereinsausschuß trat unser Verband nachdrücklichsl für die Wahl unseres Ver bandsmitgliedes Heinrich Boysen ein, und wir hatten die Ge nugtuung, daß Herr Boysen einstimmig gewählt wurde. Die im vergangenen Jahre begonnenen Verhandlungen betreffs des Bahnhofsbuchhanüels haben leider noch nicht zu einer Entscheidung geführt. Bedauerlich ist es, daß die Ham burger Polizeibehörde auf eine Anfrage seitens der Eisen bahn-Direktion den Standpunkt einnahm, daß sie für das Ge biet der Bahnhöfe von jeglicher Stellungnahme absehen müsse. Die Hamburger Detaillistenkammer steht dagegen ganz ent schieden aus seiten des Buchhandels und äußert sich in ihrem Bericht wie folgt: »Eine» Gegenstand lebhafter und berechtigter Beschwerden sei tens des hiesige» Buchhandels bildete der aus,dem Hauptbahnhosc, und zwar außerhalb der Bahnsteige in der großen Berkehrshallc, betriebene Bucheroertaussstand, dem durch die Eiscnbahnbchdrde die Berkausstätigkcit auch während der Zeit, zu der die übrigen gleichartigen Geschäfte geschlossen halten müssen, gestattet ist. Da dieser Vcrlaufsstand nicht nur vou dem reisenden Publikum, son der» auch von dem zahlreiche» Passantenpublikum in ausgedchnlem Maße benutzt wird, so erwachsen dem Ladcnbuchhandel hieraus empfindliche Schädigungen.« Wir werden diese Angelegenheit noch nachdrücklicher ver folgen und hoffen, daß wir den Buchhandel unseres Verbandes von dieser Schädigung befreien können, — Für die 1914 in Leipzig stattsindende internationale Ausstellung für Buchge werbe und Graphik ist Ihr Vorsitzender auf Vorschlag des Börsenvereins-Vorstandes in den Hauptausschuß gewählt worden. Neuerdings gingen bei uns wiederholt Aufnahmeanträge ein von Kollegen außerhalb des Bereiches unseres Verbandes, doch konnten wir dem nicht entsprechen und verwiesen die Herren an den für sie in Frage kommenden benachbarten Ver band, Wir stehen aus dem Standpunkte, daß die Grenzen der Verbände genau beachtet werden müssen. Das Warenhaus Rudolph Karstadt in Lübeck, welches be kanntlich seinerzeit die Beziehungen zum Börsenverein kün digte, beantragte im Mai d, I, Wiederanerkennung als regu läre Buchhandlung, da sie in diesem Herbst auch in Hamburg ein neues Warenhaus ausmachen wird. Aus Anfrage des Börsenvereins-Vorstandes erklärten lvir uns zu dieser Aner kennung bereit, sofern ein regulärer buchhändlerischer Betrieb vorläge und Karstadt unter höchstmöglicher Garantie sich zur Einhaltung der Satzungen verpflichtet, solange er ein buch händlerisch es Geschäft betreibt. Auf der Tagesordnung der demnächst in Bayreuth statt- sindenden herbstversammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine steht als Punkt 1 Schaffung einer Wiederver läuferordnung, In gleichem Maße wie die Wiederverkäufer frage beschäftigt uns neuerdings das Exportgeschäft und die bei demselben sich immer mehr ausbrcitende Schleudere!, na mentlich von Leipziger Firmen oder deren Agenten, Die am Exportgeschäft beteiligten Hamburger Firmen sind fest ent schlossen, gegen diese Schleuderwirtschaft energisch Front zu machen, und es ist dankbar zu begrüßen, daß auch der Börsen- Vereins-Vorstand sich mit dieser Angelegenheit beschäftigen will. Die meisten Firmen in den Hafenplätzen liefern schon seit vielen Jahrzehnten nach dem Auslande und stehen zudem oft in persönlicher Beziehung zu den überseeischen Kausleuten, Aber manche Firma hat schon mehrfach die Erfahrung machen müssen, daß langjährige Verbindungen plötzlich aufhörten. Regelmäßig wurde als Ursache angegeben, man könne in Leipzig weit billiger beziehen. Sehr oft werden uns von un seren Freunden im Auslande Schleuderofferten von Leipziger Firmen eingesandt. Es wäre sehr zu wünschen, wenn diese unverlangten Offerten durch die Verkaussordnung verboten würden. Zum Schluß möchten lvir noch aufmerksam machen auf die oft recht geringe Beachtung des K 33, Abs. k der Verkehrsordnung seitens des Verlages, Im Börsenblatt vom 23, Juli d, I, machte die Redaktion darauf aufmerksam, daß fast täglich für die Rubrik »Zurückverlangte Neuigkeiten« der Redaktion Inserate zugehen, die gegen die Bestimmungen der Verkehrsordnung verstoßen, indem der Remissionstermin unter Außerachtlassung der auf 3 Monate festgesetzten Frist wesentlich verkürzt wird. Die Redaktion weist alle Inserate zurück, wo die Rücknahme von der Einhaltung zu Unrecht fest gesetzter Termine abhängig gemacht wird. Dieser Erklärung der Redaktion kann man unbedingt zustimmen. Aber der Ver lag muß auch darauf hingewiesen werden, daß der betreffende K 33, Abs, k bestimmt, daß die beteiligten Sortimenter durch besondere Zettel benachrichtigt werden müssen, wenn der Ver leger ausnahmsweise im Laufe des Jahres Konditionsgul zurllckverlangt, Verleger, die dieser Bestimmung nicht ent sprechen, begeben sich des Rechter der Rücknahmeverweigerung, Im nächsten Jahre erfährt der Buchhandel wieder eine neue Belastung durch das Inkrafttreten des Versicherungsgesctzes für Angestellte, die in ganz erheblicher Weise sowohl die Prin- zipalität wie die Gehilfenschaft trifft. Ob das Gesetz den Ver sicherten die in Aussicht genommenen Vorteile bringen wird, erscheint uns zweifelhaft. Damit sind wir am Schluß unseres Jahresberichts an gelangt. Wir haben gesehen, daß die Verhältnisse im Buch handel mehr als je festes Zusammenhalten und treues Zu sammenarbeiten in den berufenen Gruppen der Kreis- und Ortsvereine fordern; möge im Kreise Norden diese Erkennt nis sich mehr und mehr Bahn brechen! Die Neformbewegung im Deutschen Buchhandei 1888-1889 gewürdigt von R.L, Prager. (Fortsetzung zu Nr, 207, 208 u, 209 d, BI,j Am II, Mai 1889 fand in Berlin eine Sitzung des Börsen vereins-Vorstandes statt, an der die Herren Parey, Müller- Grote, E, Seemann, Egon Werlitz und Or. von Hase teil- nahmen. Nachdem der Vorsitzende die Entstehung des Beschlusses der Berliner Vereinigung vom 3, Mai 1889 vorgetragen hat, erklärt der Vorstand einstimmig als seine Überzeugung, daß die Machtmittel des Börsenvereins zu gering sind, um einen Höchst rabatt von 5 Prozent gegen Übergriffe von Berlin und Leipzig