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Erscheint außer Sonntags täglich. — Bis früh 9 Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt > für den Beiträge für daS Börsenblatt sind «m bi r Redaction — Anzeigen aber an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum de» «örfenvereiu» der Deutschen »uchhSndlrr. 76. Leipzig. Mittwoch den 3. April. 1872. Amtlicher Theil. Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig. Neu Eintretende haben sich Sonnabend den 6. April zwischen 12—1 Uhr im Börsengebäude zu melden bei dem Direc- tor der Anstalt vr. Bräutigam. Erschienene Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. (Mitgetheilt von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung.) (* vor dem Titel — Titelauflage, ch — wird nur baar gegeben.) Brorkhau« in Leipzig. 3270. Lilder-AtlaS. Jkonographische Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste. 2. Aufl. 70. Lsg. qu. Fol. ^ Cronba-l» in Berlin. 3271. Hcyse'S, I. Chr. A-, allgemeines verdeutschendes ». erklärendes Fremd wörterbuch. Neue Berliner AuSg. 4. Lsg. gr. 8. ^ Cxped. v. ,,Meyer's Reisebücher" in Hildburghauscn. 3272.6se1l kvls, DK., Ober-Italien. 8. 6eb. » 3«^, ^ Grosser in Berlin. 3273.Schlciermacher's, F., Predigten f. den christlichen Hausstand. 3. Lsg. gr. 8. 3 N-k Hempel i» Berlin. 3274.Natio»l>l-Bibliothek sämintlichcr deutschen Klassiker. Erste wohlfeile u. vollständ. AuSg. ihrer Meisterwerke. 208. Lsg. gr. 16. * 2HH N-k Inhalte Wieland'« Werke. 17. Lfg. Rziwnay in Prag. 3275.8Ilit1ei', pomolobiselie. Illonats8elirift s. ftomoloßie, Wein-, 6e- müse-, llopsenbau u. liellsrvvirtliselisst. liest, li. lloräceöst. 2. lalirx. 1872. kir. I. 8. In Oomm. llslbsälirlieb * I ^ 2 Sedoltze in Leipzig. 3276. Jahrbuch üb. die Leistungen II. Fortschritte auf dem Gebiete der Prakti schen Baugewerbe. 2. Jahrg. 9. Hst. gr. 8. * 9 N-k Wolff in Gohlla-Leipzig. 3277. -sWaidmann, der. Blätter f. Jäger u. Jagdfreunde. 3. Bd. 1872. 2. Semester. Nr. 13. gr. 4. Halbjährlich » 1 ^ Nichtamtlicher Theil Otto Spamer. In die Verdienste, welche sich unsere vaterländische Literatur in den letzten Jahrzehenden um die Hebung unserer Jugend- und Volksbildung erworben hat, theilen sich die Schöpfer dieser Literatur mit den Männern, die sich ihre Vervielfältigung und Verbreitung zur Aufgabe gemacht haben. Der Buchhandel ist es, der die Wissenschaft von ihrer stolzen Höhe herniederleitet in das Volk, der dem frischen Luftzuge neuer Ideen eine Gasse öffnet in das Leben, das sonst der Erstarrung anheimfallen würde; der die Früchte geistiger Arbeit, die in frühern Zeiten nur auf enge Kreise beschränkt blieben und sich mühsam von Ort zu Ort schleppten, tausendfältig in die bildungsbedürftigen Massen wirft. Ehre den Männern, die den buchhändlerischen Beruf in diesem Sinne erfassen und pflegen. Wie ihr Leben und Wirken der Ge- sammtheit geweiht ist, so verdienen auch ihre Ehrentage von der Gesammtheit mitgefeiert zu werden. Einen solchen Ehrentag, das Jubelfest ihres fünfundzwanzig jährigen Bestehens, beging am 31. März die am hiesigen Orte bestehende Verlagsbuchhandlung von Otto Spamer. Durch ihre trefflichen Volks- und Jugendbücher, die in allen Gauen unsers Vaterlandes und weit darüber hinaus verbreitet sind, übt die Handlung seit Jahren einen großen Einfluß auf das geistige Leben unserer Nation, namentlich des Heranwachsenden Geschlechts aus, Ncununddreißigster Jahrgang. und es verlohnt sich wohl, einen kurzen Blick auf ihre Entwickelung und Wirksamkeit zu werfen. Klein waren die Anfänge, aus denen sich das im Laufe der Jahrzehende so kräftig emporgewachsene Haus entwickelte; groß die Hindernisse, über die hinweg es zu seiner heutigen Höhe hinanschritt. Später kam wohl auch die Gunst der Umstände fördernd hinzu; seinen ersten Aufschwung aber dankt es dem unverwandt und un verdrossen auf das Ziel losgehcnden Eifer seines Gründers, der in seltenem Maße Unternehmungslust und Beharrlichkeit, rastlosen Schaffensdrang und ruhig zuwartende Ausdauer in sich vereinigt. Otto Spamer stammt aus einer hessischen Beamtenfamilie. Geboren am 29. Aug. 1820 zu Darmstadt, genoß der aufgeweckte Knabe dort den ersten Unterricht, den der Lerneifer des Jünglings und des Mannes später durch Selbstudium ergänzte. Seine Lehr zeit brachte er in Aschaffcnburg zu (in der Buchhandlung von Krebs) und begab sich hierauf zu seiner weitern Ausbildung nach Leipzig, wo er in die Verlagsbuchhandlung von I. I. Weber ein trat. Hier erst, in der Metropole des deutschen Buchhandels, erhielt er Einblick in das Getriebe des buchhändlerischen Großvcrkehrs. Die Mitwirkung an der Jllustrirten Zeitung, zu der er vom Ver leger herangezogcn wurde, kam dem damals in seinen ersten Jahr gängen stehenden Unternehmen zu gute, war aber zugleich für ihn selbst eine nützliche Vorschule, da sich sein eigener Verlag später 167