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9512 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 192, 19. August 1912. Männer für die Stadtkreise mit über 125 060 Einwohnern angeordnet. Hiernach haben Berlin 38 Vertrauensmänner, Köln und Breslau je 14, Frankfurt a. M. 12, Charlottenburg, Düssel dorf, Hannover, Essen und Magdeburg je 10, Königsberg, Neu- kölln, Stettin, Duisburg, Dortmund, Kiel, Halle, Schöneberg, Altona, Danzig, Elberfeld, Gelsenkirchen, Barmen, Posen, Aachen, Kassel, Bochum und Krefeld je 8 Vertrauensmänner zu wählen. Der Termin für die Wahlen soll mit Rücksicht auf das Weihnachtsgeschäft, das eine große Anzahl der wahlberechtigten Handlungsgehilfen sehr stark in Anspruch nimmt, möglichst schon für die zweite Hälfte des Oktober angesetzt werden, damit die Wahlen ohne Störung bis zum 1. Januar 1913 beendigt sind. Einem Wunsche der An gestelltenverbände entsprechend soll den unteren Verwaltungs behörden der Sonntag als Wahltag empfohlen werden. Begründet wurde dieser auch von den Vertretern der Arbeitgeberverbände aus Betriebsrücksichten unterstützte Wunsch u. a. damit, daß die An- gestellten an ihrem Wohnorte zu wählen haben, den sie werktags vielfach in der Frühe verlassen müssen, um dorthin erst abends wieder zurückzukehren. Es sollen aber gegebenenfalls die Wahl stunden an den Sonntagen so gelegt werden, daß den Wahl berechtigten ausreichende Zeit zum Besuch des Hauptgottes- dienstes verbleibt. Die Aufnahmekarten werden tunlichst schon von diesem Monat ab auszugeben sein. Mit der Einrichtung der Karten ist spätestens im Oktober zu beginnen. Da die Karten der Reichsversicherungsanstalt nicht unmittelbar nach Eingang, sondern am Schluß jedes Monats zugehen, ist es wegen der Sichtung des Materials erwünscht, daß sich bereits im August d. I. möglichst viele Angestellte die Versiche rungskarte aus stellen lassen. Sicherung gegen Verluste i« Rustland. — Der Deutsch- Russische Verein macht darauf aufmerksam, daß er in bezug auf Kreditwürdigkeit und Geschäftspraxis russischer Firmen ein reich haltiges Material besitzt, das sich zurzeit auf mehr als 1100 Fir men, die mit deutschen Firmen Verbindung angeknüpft haben oder anzuknüpfen suchten, erstreckt. Es beruht auf Mitteilungen und Beobachtungen, die im Laufe der 13 Jahre des Bestehens des Deutsch-Russischen Vereins auf der Geschäftsstelle gesammelt sind, und auf amtlichen Mitteilungen. Der Verein stellt die Re gister in der Weise zur Verfügung, daß er bei Anfragen über bestimmte Firmen mitteilt, ob Erfahrungen über diese Firma vorliegen und welcher Art diese sind. Der Schutz von Naturdenkmälern. — Ein Entwurf zum Schutze von Naturdenkmälern war im preußischen Landtage ge- fordert worden. Wie verlautet, besteht aber vorläufig keine Aus sicht, daß ein solcher Entwurf in Angriff genommen wird. Eine gesetzliche Regelung würde sich zu schwierig gestalten, da vor allem der Begriff »Naturdenkmal« nicht genau feststeht. Ganz unmöglich erscheint es, Gesichtspunkte über die Art der Erhaltung von Natur denkmälern aufzustellen, ohne andere Interessen zu verletzen oder gar Privatrechte anzutasten. Die Übernahme bedeutender Natur- denkmäler (etwa Höhlen, Felsengruppierungen, alte Bäume) in Staatsbesitz würde eine zu große finanzielle Belastung bedeuten. AuS dem Antiquariat. — Die Bibliothek des verstorbenen Rabbiners vr. S. Richter-Filehne ist von der Firma Louis Lamm, Berlin, erworben worden. PreiSanSschreiben der Lagarde-Ttiftnng. — Die Lagarde- Stiftung bei der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen stellt für das Jahr 1913 folgende Preisaufgabe: »Die griechischen Asketenvisionen des 4. bis 6. Jahrhunderts sind auf ihre literarische Gestalt und ihren historischen Wert zu untersuchen « Ferner veröffentlicht die Stiftung auch ihre Aufgabe für das Jahr 1915: »Die Gesetze der allmählichen Änderung des Momentes von Magneten find zu untersuchen.« Die Bewerbungen müssen vor dem 1. Februar 1913 bzw. 1916 an die Königliche Gesellschaft der Wissenschaften in Göttingen eingeliefert werden. Der Preis beträgt je 1000 Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. von .... XVIIl. ^adr^anx, Nr. 8, ^Uga8t 1912. 8". 8. 113 Llätter kür äis xesalutso 8orig.Iwi886N3oiiLft6n. dani 1912. vsx.-8°. 8. 473—644. öibliograpbigolrer Zentral-Verls.^ 6. m. b. 8. in Lsrlin >V. 60 Korn. 8". 42 8. 682 Nammsrn. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Begründet von vr. Josef Ettlinger. Herausgegeben von vr. Ernst Heilborn. Verlag von Egon Fleischel L Co. in Berlin. Lex.-8". Sp. 1639-1609. Inhalt: Ernst Schlaikjer, Die Erzählung des Regisseurs. — O. E. Lessing, Henry David Thoreau. — A. Busse, Deutsch englische Übersetzungen auf dem amerikanischen Bücher markt. — Kurt Münzer, Der Amerika-Johann. — Georg Witkowski, Goethe-Schriften. — Reinhold Steig, Zwei un gedruckte Briefe von Goethe u. Meyer. ^vreixsr Nr. 102 dss Lntiquarisobon vüoberlL^srg der Lirm» 8. 1677—1740, Nr. 26872—26777, sntdaltond vüadsr au8 vsr- XVIII .ladrS. Nr. 8. ^ugu8t 1912. 8. 109—120. VeipLig, 74 8. 1920 Nunnnsrn. Katalog No. 94 der Lirm» >V. vskksr 8°.^ 8. ^39-166.^" on e ^o 8°/ 16^ 356 Nro. ^Ugemeons Ngandelijkseks öiblioxrapbiy. 17. Nr. 8 vom 1. ^ugu8t 1912. 8". 16 8. Aers-ui-SSA. von Nsuleobokk Lun8tks.taIoß der Neuen kdotoxrapdigobsn üesellsedakb ^.-6. in 8teglitr. 6r. 8°. 280 8. Nit einer verkleinerten Ldv. volle. — Lev Nederlavdeeke LLvdIsidivg voor Losk- 63. Bericht der Lese- und Redehalle der deutschen Studenten in Prag. 8". 96 S. 1912. Verlag der Lese- und Rede halle der deutschen Studenten in Prag. Personalnachrichten. Jubiläum. — Dem Inhaber der Buchdruckerei und Verlags buchhandlung von Edmund Stein in Potsdam wurde anläßlich des 26jährigen Bestehens seines Geschäfts vom regierenden Fürsten zur Lippe das Prädikat eines Fürstlich Lippischen Hoflieferanten verliehen. Martin Schleyer -s-. — Der Erfinder des Volapük, Prälat Martin Schleyer, ist in Konstanz im Alter von 81 Jahren ge storben. Im Jahre 1879, als er zuerst für seine Idee einer künstlichen Weltsprache, des Volapük, zu werben begann, fand Schleyer allerorten zahlreiche Anhänger — sein Wörterbuch der Weltsprache hat es bis zum Anfang der neunziger Jahre auf 4, seine Mittlere Grammatik sogar auf 9 Auflagen gebracht. Als dann der russische Arzt vr. Samenhof mit seinem Esperanto ge wissermaßen eine Konkurrenzweltsprache gründete, begann das Volapük mehr und mehr zurückzugehen und dem jüngeren Unter nehmen den Platz zu räumen.