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^ 285. 8 Dezember 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 14311 lagswerken. So eine geistreiche Plauderei von Marcel Prävost »Über Frauenbriefe«, »Neue Liebesbriefe« von Bürger, Brentano Leisewitz, Lenau, Heine u. a., auch einige Gedichte von Henrici und Hans Bethge. »Neueste Er scheinungen« verzeichnen die Neuigkeiten von 1908 ebenfalls mit ausführlichen Besprechungen, »Die kostbaren Bücher« Seltenheiten (Neudrucke) und Vorzugs-Ausgaben des Verlags und Miszellaneen, darunter: Alte deutsche Liebeslieder, Poppenberg, Farbenreigen der Steine, Die Frau im acht zehnten Jahrhundert nach Goncourt, B iefe Heines an die Mouche. In Kreisen der Bücherliebhaber werden diese Heftchen ihre Wirkung nicht verfehlen. Hoffmann. Kleine Mitteilungen. * Geschäftsjubiläum. — Am 15. November d. I. konnte, wie leider erst nachträglich hier mitgeteilt werden kann, die an gesehene Sortiments-, Verlags- und Exportbuchhandlung Rosen berg <L Sellier in Turin den Gedenktag ihres fünfundzwanzig jährigen Bestehens feiern. Mit Rundschreiben vom 20. Oktober 1883 kündigten die Herren Hugo Rosenberg und Arthur Sellier dem deutschen Buchhandel die für den 16. November 1883 beabsichtigte Eröffnung eines Sortiments für ausländische Literatur und einer Export buchhandlung für italienisches Sortiment und Antiquariat in Turin unter der Firma Nosenberg L Sellier an. Ihr auf lang jährige buchhändlerische Erfahrungen und auf Vertrautheit mit den Platzverhältnissen gestütztes Unternehmen hatte den erwarteten Erfolg und hat sich im Laufe der Jahre zu Umfang und großer Bedeutung entwickelt. Mit dem 31. Dezember 1892 schied Herr Arthur Sellier aus der Handelsgesellschaft aus. Das Geschäft befindet sich seitdem im Alleinbesitz des Herrn Hugo Rosenberg. Herr Arthur Sellier übernahm darauf am 1. April 1893 das damals in, Besitze von Josef Eichbichler befindliche Sortiment und Antiquarium I. Schweitzer in München und führte dieses Geschäft mit gutem Erfolge unter der Firma I. Schweitzer Sortiment. Am 30. September 1898, nach dem Tode Josef Eichbichlers, erwarb er von dessen Witwe und Geschäfts nachfolgerin auch den hinterlassenen Verlag unter der Firma I. Schweitzer Verlag. Es ist im Buchhandel bestens bekannt, zu welcher großen Bedeutung Herr Arthur Sellier —der seit 1905 mit dankenswerter Hingebung auch als II. Schriftführer des Börsen vereins in dessen Vorstande wirkt —, beide von ihm geleiteten Geschäfte entwickelt hat. Der 15. November 1908, an dem er in Turin seine Selbständigkeit gegründet hat, hat auch ihm einen persönlichen höchst ehrenvollen Gedenktag gebracht. Beiden Herren Jubilaren nachträglich unsere aufrichtigen Glückwünsche auszusprechen, ist uns Bedürfnis und willkommene Pflicht. Red. * Kunstausstellung. — In der Königlichen Akademie der Künste in Berlin wird am 9. d. M., mittags 12 Uhr, eine große Ausstellung chinesischer Gemälde des 8.—18. Jahrhunderts eröffnet werden, die Frau Olga Julia Wegner, die Gattin des Reisenden und Forschers vr. Georg Wegner, bei ihrem letzten zweijährigen Aufenthalt in China gesammelt hat. Es werden etwa 400 Ge mälde zu sehen sein. ^.vasriaan SoolLprioss Ourrsnt. (Vol. XIV. New Pork, Dodd, Mead L Co.). — Ende dieses Jahres erscheint in New Pork bei Dodd, Mead L Co. der vierzehnte Band des »Xmerioau Lookpriess Ourront«, ein Verzeichnis der Bücher, Handschriften und Autographen, die in New York, Boston und Philadelphia in der Zeit von September 1907 bis September 1908 zur Versteigerung gelangt sind. Das Werk, zu dessen Zusammen stellung der Herausgeber, Herr Luther S. Livingston, die Originalkataloge sämtlicher Auktionshäuser benutzt hat, ver zeichnet auf seinen 700 Seiten beinahe 13 000 Bücher. Wie in den ähnlichen deutschen und englischen bibliographischen Hilfs mitteln sind die Bücher in ein Alphabet zusammengestellt und nicht nach den verschiedenen Versteigerungen getrennt, so daß man mit dem ersten Blick die Preise sämtlicher zur Versteigerung gekommenen Exemplare und Ausgaben eines und desselben Buches ersehen kann. Der erste Band des »American Lookprieeb Ourrent«, der im Jahre 1896 erschien, und viele der folgenden Bände sind bereits vergriffen und werden sehr teuer bezahlt, da die Serie von Jahr zu Jahr an Wert gewinnt. (L-s. in: Beilage der Münchener Neuesten Nachrichten.) - Veröffentlichung von Briefen (Vgl. 266 d. Bl ). — In Nr. 23 der »Deutschen Juristenzeitung« (Berlin, Otto Liebmann) vom 1. Dezember 1908 spricht Professor vr. Allfeld, Erlangen, an Hand der kürzlich in Sachen der Nietzschebriefe ergangenen (hier mitgeteilten) Urteile über das Veröffentlichungsrecht an Briefen. Der geschätzte Rechtslehrer kommt zu dem Schluß: »Daß die Allgemeinheit ein Interesse daran hat, in das Innenleben von Personen, die bereits der Geschichte angehören, einen genaueren Einblick zu gewinnen, und daß dieser Einblick in besonderem Maße durch die Kenntnis der von der Hand solcher Personen herrührenden Briefe vermittelt wird, soll durchaus nicht verkannt werden. Eine vernünftige Gesetzes auslegung wird daher in der Veröffentlichung von Briefen, die eine gewisse Zeit nach dem Tode solcher Personen erfolgt, sofern dadurch nicht das unmittelbare Interesse der Hinter bliebenen oder deren Pietätsgefühl verletzt wird, kein Handeln gegen gute Sitten erblicken; auch wird keine kommende Gesetz gebung einer Veröffentlichung dieser Art den Stempel des Ver botenen aufdrücken. Aber hiervon abgesehen, namentlich was lebende Personen betrifft, kann, soweit nicht ganz besondere Umstände eine Ausnahme rechtfertigen, die Allgemeinheit nicht verlangen, daß ihr Interesse an der Kenntnis des Lebens und der Beziehungen von Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, höher eingeschätzt werde, als das Interesse dieser Personen selbst, auch einmal ein Leben für sich und — in der Form vertrau licher Briefe — für die ihnen Nahestehenden zu führen.« * Besucherzahlen an Universitäten. — Die Universität Erlangen wird im Winterhalbjahr 1908/09 von insgesamt 1090 immatrikulierten Studierenden und Hörern besucht, — die Universität Würzburg von 1418, — die Universität Jena von 1557, — die Universität Gießen von 1195 immatrikulierten Studierenden. Kunftanftalt Grimme «L Hempel Aktiengesellschaft in Liguidation, Leipzig. — Bilanzkonto per 18. Juni 1908. Aktiva. „ Maschinenkonto „ Dampfmasch.- und Transm.-Konto . . . „ Elektr. Kraft- und Beleucht.-Anl.-Konto . „ Dampfheizungsanl.-Konto „ Originalekonto „ Verlagslith.-Konto „ Keramiklith.-Konto „ Zinkdruckplattenkonto „ Aluminium-Druck- und Plattenkonto . . „ Patentekonto „ Holzstöcke- und Galvanokonto . . . . » „ Archivkonto „ Abrufwarenkonto „ Kassakonto „ Wechselkonto „ Effektenkonto I „ „ II „ Kontokorrentkonto (Debitoren) .... „ Jnterimskonto (Vorausz.) „ Warenkonto „ Materialienkonto „ Jnventarkonto „ Graph. Inst. Gebr. Arnold, Bürgsch.-Konto „ Allgem. Verlustkonto, Vortrag „ Gewinn- und Verlustkonto: Verlustvortrag aus 1906/07 „ in 1907/08 528 030 49 1 434 28 12 760 49 23 282 l9 6 120 70 1 37 862 97 500 — 1 1 368 50 1 214 20 831 20 2 600 80 310 81 3 472 29 14 328 22 1 115 73 200 75 000 279 138 98 49 707 43 20 045 73 1 138 332 21 1862*