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KS30 >>- LLl, 23. September 1830. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. Tricks ve k^ors Erinnerungen eines Arztes und Dichters 248 Seiten Amfang. Broschiert RM 4.—, Leinen RM 6.— * Zwei literarisch hervorragende Persönlichkeiten, denen das Manuskript vorlag, urteilen wie folgt: „Der Verfasser, den ich seit meinen Kindertagen kenne, legte mir seine .Erinnerungen' in die Land mit dem Wunsche, ein Wort darüber zu sagen. Nun, ich finde ihn, wie er war und ist, auch hier. A. De Nora hat viele Helle, lustige Töne aus der Palette seiner Seele, und in einer bunt und witzig strichelnden Sprache bringt er ein ehrliches, geistreiches Bild seiner selbst, des Knaben, des Studenten und reifenden Mannes hervor. Seinem eigenen Schicksal ist er widerspenstiger, entgleitender Stoff. Aber man fühlt auch in der humorig plaudernden Erzählung, sobald nur in den Augenlöchern der Spöttermaske der menschliche Blick entdeckt ist, das Leben emster gefaßt, als der Autor es wahrzugeben scheint. Der improvisierende, pointillierende, launig glossierende Vortrag verhüllt nur halb den besten Zug, die .Bereitschaft des Lerzens' einer geborenen Arzt- natur. Mit Facettenauge ist die äußerlich und innerlich unruhige Jugend auch vom Sechziger noch gesehen, aufrichtig gegen sich selbst und den Leser, und an der rechten Stelle räumt er mit schlichter, packender Art auch dem warmen Gefühl und wissendem Arteil über Menschen und Dinge seinen Platz ein. Dann kommen in diesem Ausschnitt süddeutschen Lebens aus dem Ende des 19. Jahrhunderts (mit München als der kulturellen Mitte) so stark geprägte Porträts wie jene von der köstlichen Gondeltante, die als Kind mit der Droste Amgang hatte, von berühmten Männem wie Ziemßen und Nußbaum zustande. Will uns der Arzt und Dichter -sein wendiges Wort zum Ton dieser Stücke verpflichtend, nicht den Fortgang seiner weiteren Lebensweise erzählen? Als asklepiadischer Erdgeist, der auch den Aristophaniden in Kur nimmt?" (Joseph Dernhart.) „A. De Noras .Erinnerungen' sind spannender als jede Detektivgeschichte, weil sie von einem Schicksal handeln, das immer unter dem Druck von 10000 Volt stand. Wenn man am Ende dieser Jugend anlangt, wird als Krönung offenbar, daß ein Kunstwerk erlebt wurde, ein Dichter keimen, wie es in der deutschen Literatur selten so interessant wiedergegeben ist. Zum Preise von RM 6.— werden wir selbst zu diesem Seltenen, und leben sein Leben mit, ohne dessen Aufwand, Kraft und Gabe besitzen zu müssen." (E. Hoferichter.) T L. Staackmann Verlag / Leipzig T «u-lleferungSstellen: für Berlin: E. Globig, Berlin SW 68. Tharlottenstraße 86 — für Wien: SchuberthauS-Verlag. Wien IX. Währingerstraße 22 — fürdteSchweiz: Grethlein L To., Zürich (Schweiz), Mythenstr. 17 — fürUngarn:Bela Lomlo Budapest IV, Paristu 1