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11222 Nichtamtlicher Teil. .-U 277, 29. November 1906. Herausgabe belehrender Sammelwerke gestattet, in denen die Illustrationen nicht nur die Erläuterung des Textes, sondern, ebenso wie dieser, den Kern des Werkes bilden, indem sie den Inhalt, das »Thema« illustrieren. (Ich denke dabei an Werke, wie zum Beispiel das kürzlich erschienene schöne und sehr lehrreiche Werk »Muthesius, Das moderne Landhaus«.) Die Herausgabe architektonischer Lehr bücher ist also auch künftig ausreichend gesichert, und es erscheint die Verquickung des § 15 mit dem § 14 geradezu als ein organischer Fehler des Entwurfs. Ich glaube hiermit alle Argumente des Herrn Brief- schreibers widerlegt zu haben, und sehe keinen Grund mehr, aus dem die Architektur-Verleger gegen die Aufhebung des § 15 des neuen Entwurfs sein sollten. Fritz Hellwag. Kleine Mitteilungen. Autographensammlung A. M. Cohn, Berlin. — Der erste Teil dieser Sammlung (s. Börsenblatt Nr. 244 vom 19. Ok tober d. I.) ist programmgemäß von der Firma I. A. Stargardt in Berlin versteigert morden und hat nicht ganz 134 000 ^ er geben. Die Autographen von Fürsten wurden im allgemeinen nicht übermäßig hoch bezahlt: Nr. 1: Otto I. d. Gr. 380 — Nr. 2: Friedrich I. Barbarossa 605 — Nr. 29: Karl V. 700 ^, — Nr. 30, 31: derselbe 1990 — Nr. 107: Friedrich V. der Winterkönig 295 — Nr. 124: Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst 560 — Nr. 130: Friedrich der Große 1600 — Nr. 131,132: derselbe 301, 310 — Nr. 141: Wilhelmine, die Lieb lingsschwester Friedrichs d. Gr. 300 — Nr. 158, 159: Friedrich Wilhelm III. v. Preußen 361, 310 — Nr. 163: Königin Luise 350 Kaiser Wilhelm I: Nr. 172: 285 — Nr. 173: 300 — Nr. 174: 400 — Nr. 175: 120 — Nr. 176: 305 — Nr. 177: 600 — Nr. 178: 750 — Nr. 179: 350 - Nr. 180: 200 — Nr. 181: 400 — Nr. 182: 330 — Nr. 183: 580 — Nr. 184: 560 — Nr. 185: 560 — Nr. 186: 460 — Nr. 187: 200 — Nr. 188: 152 — Nr. 189: 106 — Nr. 190: 140 — N. 130 umfaßt zwanzig Briefe Friedrichs des Großen an seinen Neffen, den Herzog von Vraunschweig-Lüneburg, über die politische Lage, über den Plan Kaiser Josephs, Bayern zu annektieren (»Der Kaiser hat den Teufel im Leib») usw. — Nr. 131 ist von Friedrich dem Großen in übermütigster Laune geschrieben, überschrieben ist dieser Brief: »Voller Grillen und anderen Possen erfülleter Cavalir.« Weiter heißt es: »Was macht die Fellersche, lebt auch der kleine Bube, beseichet er auch oft deine gezierte stube, ist auch das Hurenpack in guhter Harmoni?« rc. — In Nr. 176 beschreibt Prinz Wilhelm von Preußen (nachm. Kaiser Wilhelm I.) seine Reiseeindrückc, u. a. das Schlachtfeld von Leipzig, das zwar von Toten gänzlich ge reinigt ist, auf dem man aber noch Pferde, Zcakos, Patronen taschen rc. in großer Anzahl sieht. »Leipzig ist eine recht hübsche Stadt, in den Vorstädten sind dieHäuser wie besäet mit Kugel-Löchern, mehrere sind ganz verwüstet.« — Nr. 181 vom 2. März 1814 ist aus Chaumont ebenfalls an Prinz Karl gerichtet. Prinz Wilhelm schreibt u. a.: »Um '/,7 Ab. tranken wir Caffee in Bar sur Aube. Den ganzen Tag hatte ich nichts als 2 Butterbrote gegessen, mich hungerte aber auch fast gar nicht. Denn in der Spannung, in welcher man während des Gefechts ist, vergißt man alles übrige. Bei dieser Affaire Hab ich zum Erstenmahl die Bekanntschaft der kleinen Kugeln gemacht. Wir erhielten eine Ladung voll auf 80 Schritt .... Vülow geht von Soissons grade auf den großen Sünden Pfuhl. Blücher will wenn er hierher kommt nicht in die Stadt, weil er voraus stehet gleich raus zu müssen, da N. ihm mit angeblich 40 M. folgt (wahrscheinlich mehr) und er ihm Bataille geben wird- ... — Nr. 240, ein Brief Ludwigs II. von Bayern an den Schauspieler Kainz, brachte 350 Von eng lischen Stücken erreichten: Nr. 321, ein Brief der Königin Katha rine von Aragonien, Gemahlin Heinrichs VIII., 1150 — Nr. 322: Dokument Eduards VI. 1150 — Nr. 323: Brief der Königin Elisabeth 450 Von französischen Briefen sind zu er wähnen: Nr. 344: Ludwig XIV. 300 — Nr. 345: die Pfalz gräfin Elisabeth Charlotte 400 — Nr. 348: Marie Antoinette 820 — Nr. 349: Napoleon I. 2510 — Nr. 350: derselbe 880 — Nr. 356: Napoleon II., der Herzog von Reichstadt, 425 Von Autographen von Militärs seien angeführt: Nr. 497: General von Seydlitz 126 — Nr. 409: General von Ziethen 161 — Nr. 504: Blücher 361 — Nr. 510: Karl Friedr. Friesen, der Adjutant Lützows 291 — Nr. 5l1: Gneisenau 425 — Nr. 525: Nettelbeck 122 — Nr. 528: Scharnhorst 400 — Nr. 529: Schill 145 — Nr. 532: York von Warten burg 176 >//, — Nr. 538: Moltke 101 — Nr. 504: ein Brief Blüchers vom 27. Februar 1815 aus Berlin, ist äußerst charakteristisch. Der alte Haudegen schreibt u. a. folgendes: »Man hat, um das gericht verdaulig zu machen, eine Sauce darüber gegossen die kein Menschen schmecken will, denn wenn der Friede guht ist sagen die leutte warum muß er so heraus gestochen werden, eine guhte Sache spricht vor sich selbst ... o ihr Politiger ihr seid schlechte Menschen kenner. Der große Wiener Congreß gleicht ein jahrmargt einen tüchtigen ballen hin gebracht und uns einen schindmagern ochsen eingetauscht, sagen die Berliner... ich für mein theill habe gleich mein entschluß genommen und mein abschid gefordert, er wahrte jeden Tag die Antwohrt, und gehe dann vor immer nach Schlesien, will Berlin und den Hof nicht wieder sehen, es ist unerhört wie man uns militairs behandelt, nach Engelland hätte man mich nicht genommen, wenn der Regent nicht Expreß darum geschrieben, und nach Wien nahm der König den Policeyminister mit . . .« Drei Briefe Bismarcks Nr. 554, 555, 556 kamen auf 810, 550, 1000 — Nr. 570: Caprivi 11 — Nr. 60l: Hohenlohe 3 ^ 50 H, — Nr. 699: Beust 1 ^ 50 -H, — Nr. 719: Metternich 4 ^ 50 ->), — Nr. 727: Radetzky 42 — Nr. 735: Wallenstein 210 Von Haspinger 176 — Nr. 740: Andreas Hofer 455 — Nr. 741: Speckbacher 131 Nr. 742: Jos. Straub 160 Von Engländern und Amerikanern erbrachten: Nr. 746: Benjamin Franklin 200 — Nr. 747: W. Gladstone 11 — Nr. 748: General U. Grant 57 — Nr. 749: Admiral Nelson 211 — Nr. 750: der ältere Pitt 70 — Nr. 754: Herzog von Wellington 41 Französische Generale, Staatsmänner und Politiker gingen zu mäßigen Preisen ab; nur Nr. 802: Camille Desmoulins brachte 411 — Nr. 817; Jean Paul Marat 370 — Nr. 827: Maxim. Robespierre 350 — Nr. 832: L. A. de Saint-Just 225 — Nr. 840: P. V. Verguiaud 301 Nr. 874: Sebastian Brant 440 — Nr. 877: Sebastian Franck 225 — Nr. 879: Paul Gerhardt 405 — Nr. 882: Ulrich von Hutten 585 — Nr. 886: Martin Luther 1400 — Nr. 887: Philipp Melanchthon 210 — Nr. 891: Thomas Murner 701 — Nr. 892: Martin Opitz 51 50 H, — Nr. 893: Konrad Peutinger 205 >6, — Nr. 917: Bettina von Arnim 126 — Nr. 920: 114 Briefe von Berthold Auerbach 155 ^8, — Nr. 922-29: Anastasius Grün 161 — Nr. 959: Alois Blumauer 55 — Nr. 974: Ludwig Börne 101 — Nr. 981: Clemens Brentano 120 — Nr. 1001: eine Anzahl Briefe von Ad. v. Chamisso 132 — Nr. 1048: I. G. Fichte 151 — Nr. 1063: Ferd. Freiligrath 160 Sehr umworben waren die Nummern 1124—1535: Briefe Goethes und seines Kreises. Es seien davon herausgehoben: Nr. 1124: ein Stammbuchblatt des Urgroßvaters Goethes, Hofrats Christ. Heinr. Textor, 30 — Nr. 1125: ein Dokument von Friedr. Georg Goethe, dem Großvater Goethes, 105 — Nr. 1128, 1129: zwei Briefe von Joh. Kasp. Goethe, Goethes Vater, 161, 335 — Nr. 1130, 1131: zwei Briefe von Goethes Mutter, 440, 400 — Nr. 1132: Goethes Briefe an seinen Jugendfreund Friedr. Heinr. Jacobi, zusammen 71 eigenhändige Briefe, 2 eigenhändige Gedichte und 14 nur unterschriebene Briefe 12100 — Nr. 1133: 68 Briefe Goethes an Karl Friedr. Grafen von Reinhard 2365 — Nr. 1134: neun Briefe Goethes an F. H. v. Einsiedel 550 — Nr. 1135: ein Brief Goethes an G. F. E. Schönborn mit: »Ein Gleichnis« (Schlagt ihn todt den Hund, es ist ein Rezensent) 2100 — Nr. 1171: ein eigenhändiges Manuskript Goethes: »Zum Shakespears Tag« 7000^, — Nr. 1172: eigenhändiges Manuskript mivio, ästto UauurAO sseuncko- 905 — Nr. 1175: Goethes Iphigenie von 1825 in 4°. mit einem eigenhändigen Widmungs-