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Georg Müller Verlag. Aktiengesellschaft, München. — Bilanz per 30. Juni 1020. A'tiva. Ä Kassa und Postscheck . . . 6 864 71 Wechsel 11 063 08 Debitoren 2 486 866 84 Verlagsrechts ^ 846 663.78 abzügl. Abschreibung . . „ 468 780,45 377 883 33 Warenvorräte 6 195 336 51 Beieiligungen 508 208 59 Klischees, Matern und Gravüren: Stand 1. Juli 1919 . . Zugang 1919/20 . . . 44 571.73 4» 572,73 abzügl. Abschreibung . . . . 44 571.73 1 — Mobilien und Utensilien: Stand 1. Juli 1919 . . . - l,— Zugang 1919/20 . . . . . 26 178.18 25 179,18 abzügl. Abschreibung . . 25 178,18 1 — 9 585 225 Passiva. .1L Aktienkapital 6 000 000 Reservefonds 500 000 Kreditoren 3 269 426 03 Reingewinn 815 799^3 9 685 225>96 Gewinn- und Verlustrechnung per 30. Juni 1920. Soll. .K Abschreibungen 538 530 36 Zinsen 248 04:^02 Reingewinn 815 799 93 1 602 373,31 Haben. Gewinn Vortrag vom Vorjahr 60 630 49 Bruttogewinn I 641 742 82 l 602 373 31 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 283, 13. Dez. >920) Die Lage des Papier- und Zcllulosemarktes ist in Schweden andauernd still, sodaß Betriebseinschränkungen zu erwarten sind. Aus Stockholm wurde gemeldet, daß in der Papierindustrie die Erzeugung von Umschlag- und Packpapier in Übereinstimmung mit Norwegen auf 66 Prozent beschränkt wird. Auch die übrigen Produzenten sind zu Einschränkungen geneigt mit Ausnahme dex Fabriken für Zeitungs papier. Die letzteren sind zuversichtlich, weil in Amerika noch starke Nachfrage herrscht. — In England macht sich der deutsche Wett bewerb geltend. Deutschland hat aber bis Ende Oktober d. I. dorthin' nur 147 000 ervt Druck- und Schreibpapier und 188 000 ent. Pack- und Umschlagpapier geliefert. Deutsches ungemischtes Sulfitpapier wurde dort zu 60 Pfund die Tonne angeboten. Dieser Preis liegt unter dem für skandinavische Sulfitmasse. In Schweden berechnet man die deut schen Herstellungskosten für Zeitungspapier auf.,// 2500 die Tonue, die dann ins Ausland zu 8000 oder Kr. 610—625 angeboten wird, währ- rend der von Schweden bis Jahresende verlangte Preis Kr. 1100 (gleich etwa ^ 14 000 bis 15 000) die Tonne beträgt. — Im Jahre 1919 wurden in Großbritannien 390 600 Tonnen Zeitungspapier hergestellt. Die Einfuhrmenge belief sich im gleichen Jahre auf 2 254 404 Zentner, ausgeführt wurden dagegen nur 52 Zentner. — In Italien ist eine fühlbare und anhaltende Erhöhung der Papicr- preise eingetreten. Infolgedessen haben alle römischen Zeitungen ein Konsortium gebildet, um in Italien und im Auslande das erforderliche Papier zu kaufen. Auch Provinzzeitungen haben sich dem Konsortium angeschlossen. — In Polen steigt das Zeitungspapier weiter im Preise. Für Dezember wurde das Kilo Papier loco Fabrik mit 42,50-.// plus 2 v. H. für Verpackung und 1 v. H. Ausfuhrsteuer berechnet. Ein Waggon Zeitungspapier, der vor dem Kniege etwas über 2000 .// kostete, wird heute mit 450 000 ..// bezahlt. Biicher-Ausstclluttg. - Der Gedanke, durch Bücher- und Kunst- Ausstellungen den Absatz zu beleben, ist bis jetzt meist nur in Groß städten zur Ausführung gekommen. Neuerdings findet die wiederholt im Börsenblatt gegebene Anregung auch in Provinzstädten Anklang. Kein Zeitpunkt für solche Veranstaltungen ist günstiger als die Vor- veihnachtdzeit. Einer Nummer des Nienburger Kreisblatts »Die Harte« entnehmen wir, daß der Buchhändler E. Lescberg (Bösen- dahlsche Buchhandlung) in Nienburg (Weser) im Dezember eine Vücher-Ausstellung auf Veranlassung des Lehrerkollegiums des dor tigen Realgymnasiums gemäß einer Anregung des Elternbeirats in der Aula der genannten Schule veranstaltet hatte, die sich eines regen Besuchs erfreut hat. Wie die erwähnte Zeitung berichtete, war eine sorgfältige Auswahl guter Geschenkliteratur geboten: über 600 Werke konnten in Augenschein genommen werden. Die zweckmäßige Anord nung, in der die Bücher ausgelegt waren, erleichterte die Übersicht sehr und ermöglichte eine schnelle Information über die in den einzelnen Abteilungen befindlichen Werke. Herr Studienrat Pieckert leitete die Ausstellung mit einem Vortrage ein und gab aus dem reichen Schatze seines literarischen Wissens wertvolle Fingerzeige für die Beschaffung von Büchern für die Jugend zu dem bevorstehenden Weihnachtsfeste. Seine Ausführungen erstreckten sich neben allge meinen Gesichtspunkten besonders auch auf die in der Ausstellung be rücksichtigten Autoren und bildeten so eine gute Grundlage für die verständnisvolle Besichtigung der Ausstellung. Möge dieses Beispiel im nächsten Jahre in anderen Städten recht viele Nachahmer finden, denn selbst wenn der finanzielle Erfolg nicht immer die gehegten Erwartungen erfüllen sollte, so trägt eine solche Ausstellung doch viel zur Wertschätzung der Bücher bei und übt eine nachhaltende Neklamewirkung für die unternehmende Buchhand lung aus. Von der Ferusprcchanleihc. — Fernsprechteilnehmer, die Raten zahlungen auf die Anleihe geleistet haben, sind im Hinblick auf die nahende zweite Ratenzahlung vielfach an die »Deutsche Volksversiche rung« mit dem Wunsche herangetreten, ihnen die Nestraten vorzustreckcn. Wie die Volksvcrsicherung mitteilt, wird sie nach der inzwischen er teilten Genehmigung der Neichspostverwaltung auch die Kreditierung dieser Nestraten zu den bekannten Bedingungen übernehmen, selbst verständlich vorausgesetzt, daß der Fernsprechteilnehmer die gleich zeitige Einzahlung der sämtlichen noch ausstehenden Raten beantragt. Ter Fernsprechteilnehmer muß den Antrag auf Kreditierung der Nest raten unter Angabe des bereits bezahlten Teilbetrags mit dem vor geschriebenen Vordruck bei seinem Fernsprech-, Post- oder Telegraphen amt stellen (nicht bei der Gesellschaft). Das Postamt, bei dem der Teilnehmer auch den Antragsvordruck erhält, veranlaßt auf den An trag hin das Weitere und erhebt die einmalige Einschreibgebühr (2 v. H. des kreditierten Betrags) sowie der laufenden Vergütungen. (Deutscher Neichsanzeiger.) Luxus- und Umsatzsteuer. ' — Durch einen Erlaß des Reichs ministers der Finanzen ist angeordnet worden, daß die Umsatzsteuer ämter Anzahlungen auf die noch nicht fällige Umsatz- und Lurus- steuer jederzeit eutgegenzunehmen und diese Anzahlungen vom Tage der Zahlung an bis zum Ablauf des dritten Monats nach Schluß des Steuerabschnittes (also das erstemal bis zum 31. März 1921) zu verzinsen haben. Der Zinssatz beträgt 5 v. H. und für die Dauer des Monats Januar 6 v. H. Der Entwurf eines neuen Strafgesetzbuches. Die letzte Nummer der Deutschen Strafrechtszeitung enthält Mitteilungen über das in Arbeit befindliche neue Strafgesetzbuch. Der Krieg unterbrach die Wetterführung der Strafrechtsreform. Sie wurde erst gegen Ende des Krieges unter der Leitung des damaligen Chefs des Neichsjustiz- ministeriums Or. von Krause wieder ausgenommen. Es wurde eine kleine Strafrechtskommission gebildet, die den Entwurf der großen Kommission einer Nachprüfung unterziehen sollte, weil durch den Krieg und die Gestaltung der Verhältnisse nach seinem Abschluß in den strafrechtlichen Anschauungen wie in den Lebcnsverhältnissen überhaupt tiefgreifende Änderungen eingctreten waren. Nunmehr sollen beide Entwürfe, sowohl der großen wie der kleinen Strafrechtskommission, endlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Beigefllgt wird eine Denkschrift, die an den zweiten Entwurf von 1919 anknüpft. Bemer kenswert ist, daß auch in anderen Ländern der germanischen Welt, in der Schweiz, in Österreich und in Schweden strafrechtliche Reform bestrebungen bestehen, die sich in der Schweiz in dem Entwurf von 1918 schon zu einem amtlichen Gesetzesvorschlag verdichtet haben. Nationalstistung für die Hinterbliebenen der im Kriege Gefallenen. — Die Stiftung sucht besonders für die Hinterbliebenen der Gefallenen zu sorgen. Sie gewährt den Hinterbliebenen — dieses Wort im wei testen Sinne gefaßt — Unterstützungen neben der amtlichen Fürsorge und über diese hinaus in allen Fällen, wo die Notwendigkeit dazu vorliegt. Zahlreiche Witwen von Gefallenen würden, allein auf ihre Pensionen angewiesen, angesichts der ins Ungeheure verteuerten Le bensverhältnisse außerstande sein, ihren Haushalt auch nur auf be scheidenster 'Grundlage zu erhalten. Hier bestrebt sich die Nationalstif- 1665