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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 268, 19. November 1918. Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsenveretns. Einladung zur außerordentlichen .Hauptversammlung am Montag, den 25. November 1918, abends 8 14 Uhr, im Restaurant Weihen st ephan, Schöne- bergerUfer23. Tagesordnung: t. Antrag von Lü Mitglieder»: »Es wird lansteile des bisherigen Tcueruiigsznschtages) bei alle» Zeitschriften, die in der Post zeitungsliste ausgenommen sind, vom 1. Januar 1818 ab eine Bcsoigungsgcbühr in Höhe von 187» des Ladenpreises erhoben». L. Ter Stellennachweis ftir den deutsche» Buchhandel und verwandte Berusc. 3. Verschiedenes. Im Anschluß an die Hauptversammlung: Dritte zwanglose Zusammenkunft. Der Borstand der Vereinigung der Berliner Mitglieder des Bürsenvereins. vr. F. Ptckardt. G. E g g e r s. E. Schmersah l. F. Feddcrsen. R. L. Prager. P. Ritsch mann. Sächsisch - Thüringischer Buchhändler - Verband E. V. Bericht über die 32. ordentliche Verbandsver- sammlungamSonntag,den2 2. September 1918, im Saale des Hotels Chemnitius zu Weimar. Um 1114 Uhr eröffnet der Vorsitzende, Herr Walther Jäh- Halle, die Versammlung und spricht seine Freude über den zahl reichen Besuch aus. Er begrüßt den als Gast anwesenden Ersten Vorsteher des Börsenvereins, Herrn Hofrat vr. Meiner-Leipzig, und dankt ihm für sein Erscheinen. Dem Ehrenvorsitzenden Herrn Max Kretschmann-Magdeburg und dem Senior des Ver bandes Herrn Zuckschwcrdt-Weimar gelten gleichfalls freundliche Worte der Begrüßung. Nach der Anwesenheitsliste sind zu gegen: 43 Mitglieder, 3 Gäste; entschuldigt fehlen 44 Mitglieder. Der Vorsitzende stellt fest, daß die Versammlung ordnungs gemäß durch direkt versandte Einladungen sowie durch das Bör senblatt vom 28. August d. I. einberufen ist. Anstelle von Eise nach mußte Weimar als Versammlungsort gewählt werden. Herr Jäh dankt dem abwesenden Herrn Wollbrück-Weimar für seine Mithilfe bei Vorbereitung der Versammlung und bedauert, daß er durch Krankheit verhindert ist, daran teilzunehmen. Herr Hofrat vr. Meiner dankt dem Vorsitzenden für die freundliche Begrüßung. Er betont, daß er Wert darauf lege, die Beziehungen zu den Kreis- und Ortsvereinen zu pflegen, und weist darauf hin, welche Bedeutung die letzteren gegenüber den anderen buchhändlerischen Vereinen haben. Er wünscht den Verhandlungen guten Erfolg. Es sei wichtig, daß der Buch handel Einfluß auf die Behörden gewinne und auch schon bei der Ausarbeitung neuer Gesetze gehört werde. Aus diesem Grunde sei der Börsenverein dem Bunde deutscher Industrieller und anderen Handelsvertretungen beigetreten. Er weist darauf hin, daß sowohl durch die Portocrhöhung wie durch die neue Um satz- und Luxussteuer dem Buchhandel neue groß« Opfer auf gelegt worden sind. Der Zusammenschluß der Berufsgenossen sei notwendiger als jemals; der Buchhandel sei dazu berufen, mitzuhelfen, daß die Stimmung unseres Volkes in dieser ernsten Zeit aufrechteihalten werde. Der Vorsitzende erstattet alsdann den eingehenden Jah resbericht, der ein getreues Bild der wirtschaftlichen Lage sowie der Sorgen und Nöte des Buchhandels gibt und in Nr. 262 des Bbl. abgedruckt wurde. Zum Gedächtnis der seit der letzten Versammlung verstor benen Mitglieder erheben sich die Anwesenden von den Plätzen. Bei der Besprechung des Jahresberichts nimmt das Wort Herr Kretschmann-Magdeburg; er berichtet von der Magdebur ger Bereinigung und ihrem segensreichen Wirken. Er fordert 6S0 auch die Kollege» der anderen größeren Städte ans, sich zu festen Ortsgruppen znsanunenzuschltcßen. Herr Hosrat vr. Meiner spricht über die Ausnahme ins Buch. Händler-Adreßbuch und wie der Börsenvereinsvorstand die An gelegenheit behandle, die dauernd seine Aufmerksamkeit in An spruch nehme. Er streift dabei auch die alte Frage der Stamm, rolle. Herr Kretschmann wünscht, daß im Adreßbuch kenntlich ge- macht werde, wer Vollbuchhändler sei und wer nicht. Herr Wunschmann richtet die Bitte an den Verlag, doch nicht jedem Auchbuchhändler mit vollem Rabatt zu liefern. Betr. des Bibliotheken-Rabatts, dessen Fortfall sich als dringend notwendig erweist, bemerkt Herr vr. Meiner, daß auch der Börsenvereinsvorstand der Meinung sei, daß den großen Bibliotheken, denen noch VH"/» Rabatt gewährt werde, der Teucrungszuschlag von 107» berechnet werden könne, da die Spannung von 17X7° zu groß sei. Er berichtigt sodann den Irr tum, als ob 1920 der 7X "/»-Rabatt automatisch falle, cs seien dann neue Verhandlungen mit den Behörden erforderlich; Bayern habe bisher dem Fortfall des Rabatts nicht zugestimmt. Herr Kretschmann glaubt nach seiner Kenntnis der Akten, daß das Preuh. Kultusministerium mit dem automatischen Fort fall des 7X7»-Rabatts mit dem Jahre 1920 einverstanden sei, und der Vorsitzende betont, daß die Verkaufsbestimmungen des Verbandes den Fortfall des Rabatts für 1920 ausdrücklich vorsehen. Herr Presting-Dessau fragt, ob die Stilke-Stiftung schon in Kraft getreten sei und ob sich Kriegsbeschädigte schon melden könnten. Herr Hofrat vr. Meiner erwidert, daß Meldungen bisher noch nicht eingelausen seien, daß aber schon jetzt Unterstützungen aus der Stiftung gewährt werden können. Er berichtet, daß das Stiftungskapital jetzt 195000 Mark betrage, von dem 40000 Mark an die Deutsche Bücherei, 40000 Mark an den Unterstützungsver ein.fallen sollen, ferner erhalte das Erholungsheim in Ahlbeck eine Summe zinslos geliehen, während der Rest zur Verfügung des Börsenvereinsvorstandes stehe. Einer Bitte des Herrn Presting, im Börsenblatt bekanntzugeben, daß schon jetzt Unter- stlltznngsgesuche eingereicht werden können, stimmt Herr vr. Mei ner zu. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung: Teuerung». Zuschläge und N o t st an d s o r d nu n g erstattet der Vor sitzende ein eingehendes Referat, das sowohl die historische Ent wicklung als den augenblicklichen Stand dieser wichtigen Frage behandelt und im Jahresbericht (Nr. 262) mitenthalten ist. Die interessanten Ausführungen finden lebhafte Anerkennung. Herr Wunschmann-Wittenberg macht darauf aufmerksam, daß manche Verleger noch immer auf ihren Büchern die Preise ohne den Aufschlag anzcigen, wodurch Unannehmlichkeiten bei dem Ausstellcn im Schaufenster entstehen. Herr Kretschmann dankt dem Vorsitzenden für seine licht vollen und trefflichen Ausführungen. Im Schaufenster dürfen s. E. die Bücher nur mit den Preisen ausgestellt werden, zu denen sie verkauft werden sollen. Herr Kretschmann tritt dafür ein, daß auch den Behörden der Aufschlag berechnet werden solle und daß nur die Zeit schriften davon befreit bleiben. Herr Tausch-Halle berichtet, daß das Publikum die Zu schläge ohne Widerspruch als gerechtfertigt betrachte. Herr Neubert-Halle bedauert, daß Novitäten noch immer ungenau bzw. ohne Zuschlag angezcigt werden. Herr Holtermann-Magdeburg erwidert, daß Herr vr. Ehler- mann in Goslar zugesichert habe, im Verlegervercin dahin wir ken zu wollen, daß dieser übelstand abgestellt werde. Auf eine Anregung des Herrn Schroeder-Gotha, die Preis änderungen betr. Inserate im Börsenblatt auf ein und derselben Seite abzudrucken, entgegnet Herr vr. Meiner, daß sich das tech nisch schwer machen lassen werde. Er verweist aus die Zu sammenstellungen in den wöchentlichen Verzeichnissen. Herr Tausch fragt, warum Novitäten nicht einen Preis er halten, der den Aufschlag entbehrlich mache.