Volltext Seite (XML)
pV 148. 29. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. SSrseoblLlt >. d, Dtschn. vuchhanbel. 7115 17. -Liebesleben, Geschlechtsleben, Seelenleben», Verlags druckerei Digel, Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hamburg; 18. »Rettungsanker für Liebesleute-, von Waldemar Fröse, Königsberg i. Pr., Selbstverlag; 19. -Geheimnisse der Liebe und Ehe», von Martin Harm, Dresden, Selbstverlag; 20. -Das Weib als Prostituierte und Verbrecherin-, von I. H. Franke, Dresden 10, Selbstverlag; 21. und 22. Die Titelbilder der Druckschriften: »Aus den Laster höhlen der Prostitution- (Verfasser und Verleger nicht an gegeben) und -Liebe und Schönheit». Breslau, 12. Juni 1908. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. Durch rechtskräftiges Urteil der I. Strafkammer des hiesigen Landgerichts vom 19/5. 1908 ist die Unbrauchbarmachung aller Exemplare: a) nachbenannter Druckschriften: 1. Liebe und Ehe ohne Kinder. Ratschläge zur Ver hütung eines allzureichen Kindersegens durch Vor beugung der Empfängnis, von Or. msä. Lewis, Ver lagsdruckerei Digel, Hamburg; 2. Weibliche Tugend oder Verbrechen der Nacht. Sensa tionelle Enthüllungen, Paris-Hamburg-Leipzig, Volks- bücher-Verlag; 3. Vorsicht in der Liebe oder Ehe ohne Kinder. Ein treuer Ratgeber für Braut- und Eheleute. Verlag von Waldemar Froese, Königsberg i. Pr.; 4. Ehe der Vernunft oder kinderlose Ehe und Liebe. Rat geber für junge Eheleute und Verlobte, von Or. insä. Donau. Hamburg, Verlagsdruckerei Digel; 5. Die Reform-Ehe. Intimer Ratgeber für junge Ehe leute von Or. insä. Alice B. Stockham, Frauenärztin in Chigaco. Hamburg, Verlagshaus Digel; 6. Die Reform-Ehe. Eine Ehe auf vollständig neuer Grundlage zur Erhöhung der Daseinsfreude und Ver edlung des Menschengeschlechts, von Or. insä. Alice B. Stockham, Frauenärztin in Chicago; 7. Ratgeber für junge Eheleute. Ein Führer für das eheliche Leben, von I. H. Franke, Dresden, Selbst verlag des Verfassers; 8. Vollständiger Ratgeber für das Leben in der Ehe. Ein Lehrbuch für Erwachsene von Or. Herzog. Verlags buchhandlung Th. Hülsemann in Leipzig; 9. Das Paradies der Liebe und Ehe. Von Waldemar Froese, Königsberg i. Pr., Selbstverlag des Verfassers; b) der in dem Buche: Das Menschensystem, das Geschlechts- und Liebesleben der Völker und des einzelnen Menschen vom Standpunkte des ärztlichen Forschers, Volksbücherverlag Leipzig-Hamburg, Seite 88 enthaltenen Abbildung, sowie der zu ihrer Her stellung bestimmten Platten und Formen, mit der sich aus Z 41 Absatz 2 St.-G.-B. ergebenden Einschränkung, angeordnet worden. Breslau, 6. Juni 1908. (gez.) Der Erste Staatsanwalt. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2815 vom 25. Juni 1908.) Nichtamtlicher Teil Die französisch-britische Ausstellung in London. Die Bücherabteilung. (Vergl. Börsenblatt Nr. 138.) Die sogenannte »Lntsnts ooräials« zwischen Frankreich und dem Jnselreiche hat unter anderem auch eine Aus stellung in London gezeitigt, die sich ernstere Ziele gesetzt hat, als das sonst bei den alljährlichen Sommerausstellungen in üarls Oourt der Fall war. Frankreich und die Britischen Kolonien haben ihre Pro dukte und Erzeugnisse auf den verschiedensten Gebieten hier vereinigt, um den interessierten Kreisen in überzeugender Weise vor Augen zu führen, wie weit die beiden Nationen sich wirtschaftlich ergänzen können. Wo alle Industrie- und Handelszweige sich eingefunden haben und wo selbst die Kunst und das Kunstgewerbe im weitesten Maße zu ihrem Recht kommen, da durfte der Buchhandel nicht fehlen, und so finden wir ihn denn auch sowohl auf britischer als auf französischer Seite in guter Auswahl vertreten. Ausstellungen bringt man im allgemeinen, soweit die Fertigstellung in Frage kommt, die größte Nachsicht ent gegen; es herrscht aber die einstimmige Ansicht, daß man in diesem Falle hier sehr viel verlangt. Die Londoner Ausstellung ist jetzt einen Monat eröffnet und vom König von England und vom französischen Präsidenten besucht worden; immer aber steht man noch weite Flächen ohne Gras, große Hallen ohne jede Dekoration und überall Leitern und Gerüste herumstehen; die Ausstellung bedarf wenigstens noch einiger Wochen, um ihre Vollendung zu er reichen. Der Gesamteindruck wird hierdurch natürlich sehr beeinflußt; so ist bei der Bücherausstellung, mit der wir uns hier ausschließlich zu beschäftigen haben, der französische Buchhandel — wie man versichert, nicht durch eigne Schuld — sehr im Rückstände. Die interne Regie, die Preisberechnung der Stände rc. spielen bei Veranstaltungen dieser Art eine große Rolle und sind für deren Geschicke oft entscheidend, wie wir es erst im letzten Jahre wieder bei der in Paris im Orsnä ?s,I»is abgehaltenen sogenannten Bücherausstellung gesehen haben. In der gegenwärtigen Londoner Ausstellung sind die Preise für die Platzmieten außerordentlich hoch; hierauf ist es wohl auch zurückzuführen, daß der englische Buchhandel mit nur wenigen Firmen vertreten ist. Sie repräsentieren ihn trotzdem aber mustergültig und führen uns das hohe Können vor Augen, das ihm seinen Weltruhm eingetragen hat. Wir müssen da vor allem die Ausstellung der Oxkorä Uni- vorsit^ Lrsss erwähnen, die wir sowohl in der Bücher abteilung als auch in der eänoational seetion vorsinden und die sich in der geschmackvollen Vorführung ihrer Publikationen selbst übertrifft. Die Oxtorä lloiversit^ Orsss, die sich seinerzeit um die Einführung der sogenannten tbm pspsr- Ausgaben ver dient gemacht hat, führt uns hier in einer umfassenden Sammlung wahre Meisterwerke vor, die, was Satz, Druck und Papier sowohl, als besonders auch den Einband betrifft, zweifellos als das Vollendetste zu bezeichnen sind, was heute im Buchgewerbe hergestellt wird. Die tlün psxsr-Liebhaber ausgaben in den verschiedensten Formaten, mit ihren wunder baren, sich in stets neuer, reizvoller Form darbietenden Ein bänden, die in den verschiedensten Lederfarben und Formen, in Perlmutter, Elfenbein usw. gleich anziehend wirken, dürsten auf jeden Bücherfreund einen unvergeßlichen Eindruck machen. Wir finden hier nicht nur Gebetbücher, Testamente und Bibeln vertreten, sondern in der bijon eäi- tion auch die englischen Klassiker, Dickens rc. Ebenso anziehend wirken die ausgestellten Ols-rsnäon Orsss Onbliog-tions, die so erfolgreiche Sammlung der ^Vorläs Olssbies, die Drucke orientalischer Texte, Faksimile-Reproduktionen der ersten Shakespeare-Ausgabe und anderer Werke, nicht zuletzt auch die stattlichen Bände, die hundert Jahrgänge des Oxtorä Ilnivsrsit/ ^.lwang.0 in sich vereinigen. Die Oawbriäxs Univsrsitzi Orsss, die in der Ausstellung selbst druckt, führt uns gleichfalls, wenn auch 926"