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148, 29. Juni 1908. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7121 Ausgabe der Gencralpächter, Paris 1762, Illustrationen von Eisen, 2 Oktavbände, 600 Frcs., — dasselbe Werk, Paris 1795, bei Didot, Illustrationen von Fragonard, Maltet und Touze, 2 große Ouaribände, 625 Frcs., — »Osuvrss poissaräss» von Vade, Paris 1796, bei Defert de Maisonneuve, farbige Stich- von Moasiau. Quartband, 450 Frcs., — -Rsousil clo gritkovniss» von Saint-Non, nach verschiedenen Meistern, 294 Stiche, 720 Frcs., — -Hera st Oöanärs», podws nouvsau, Paris 1801, bei Didot, farbige Stiche von Debucourt, 300 Frcs., — »llss amours cls Lszwbs st äs Lupräon«, Paris 1795, bei Didot, Illustrationen vom jüngeren Moreau, Quartband, 136 Frcs., — dasselbe Werk, Ausgabe von Theophil Velin, Illustrationen von Borel, 2 Quartbände, 229 Frcs., — »Oss Noäss äs karis. Oosturass ü'vofavts olrarmavts», eine Sammlung verschiedener farbiger Kostümbilder, 442 Frcs., — »ksvusil äss tstss oräovvsss pour ls li.cn«, Paris 1756, bei Ballard, großer Folioband, mit Wappen Ludwigs XV., 300 Frcs., — »Os saors äs Ooais XV-, Paris 1723, großer Folioband, 310 Frcs., — »Oivrs äs äiüsrsvts oaraotsres» von Watteau, Paris 1752, Stiche von Filloeul, 280 Frcs. — Eine Molisre-Ausgabe, Paris 1734, säiticm »ouvslls, 6 Bände, Illu strationen von Boucher, brachte 350 Frcs., — -Os Aewxls äs Ouiäs- von Montesgieu, Paris 1772, bei Le Mire, von und nach Eisen illustriert, 245 Frcs., — -Oss Llstamorpdosss- von Ooid, Paris 1767, bei Basan und Le Mire, Illustrationen von Boucher, Eisen usro., 305 Frcs. Gleichzeitig wurden mehrere Stiche und Zeichnungen ver steigert, die ebenfalls dieser Sammlung angehörten. Die bekannten vier Tageszeiten (Os matin, Os midi, O'gprös-miäi, Os soir) von Demarteau, 4 farbige Stiche, wovon 2 mit Rand, Jahreszahl 1785, 1250 Frcs., — ein anderer farbiger Doppelstich von Demar teau, -leuvs kemms jouant äs lg mgnäoiivs. Isurrs ksmms lisant» 1205 Frcs. Zwei weitere farbige Stiche von Demarteau, betitelt -Os priutsmps- und -O'sts», 500 Frcs., — das Farbenstiftbild -Lusts äs jsuvs ksmms sn oostums äs bsrgsrs» von demselben, nach Watteau, 320 Frcs., — eine dem Lancret zugeschriebene Sepiazeichnung, betitelt -^.sssmblss ägus ua pure« 1080 Frcs. — Der Doppelstich »O'Lmavt seouts. O'svsntgil sasss«, farbiger Stich, nach Huet, brachte 800 Frcs., — ein Porträt der Marie-Antoinette, breiter Rand, von Deny, nach Desrais, 240 Frcs., — ein Stich, Heinrich II. von Frankreich, nach Casa, 400 Frcs. — »Oos ssntimsvts äs lg nation», farbiger Stich von Janinet, 305 Frcs., — ein anderer farbiger Stich »Os. oon- vsrsgtivll äss ksrmidrss» von Briceau, nach Huet, mit Rand, 415 Fics. — Verschiedene Skizzen, Amoretten, Früchte, Köpfe usw. von Boucher und von Demarteau, 100 bis 200 Frcs. — Zu er wähnen sind noch folgende Werke: »klntrss äs Henri II L Ozwn, 1549», kleiner Quartband, Velin, mit 15 Holzschnitten, 145 Frcs., — ein alter roter Maroquineinband aus dem Jahre 1723, mit dem Wappen des Prinzen L. H. von Bourbon-Conds, 460 Frcs. Fr. Müller-Paris. " Deutsches Buchdrucks-werbt« — Der Deutsche Buchdrucker verein zählt (1. Juni 1908) 4667 Mitglieder. Über die allgemeine Gswerbelage berichtete der Vorstand in der Hauptversammlung am 21. Juni in Posen folgendes: -Der hohe Beschäftigungsgrad, dessen sich das Buchdruckgewerbe wie überhaupt Industrie und Handel in den voraufgegangenen Jahren erfreuen durfte, hat auch im Berichtsjahre angehalten und sich auf die drei Hauptzweige unseres Gewerbes, den Akzidenz-, Werk- und Zeitungsdruck, ziemlich gleichmäßig verteilt. -Früher hatten wir, auch bei gutem Geschäftsgänge, über die fast durchgängig sehr gedrückten Druckpreise zu klagen. Nach Berichten, die uns im Laufe des letzten Jahres geworden sind, darf festgestellt werden, daß die vereinten Bemühungen um Er zielung etwas besser lohnender Preise für die Erzeugnisse des Buchdruckgewerbes endlich Früchte zu tragen beginnen. Wohl ist auch jetzt noch reichlich Anlaß zu Klagen vorhanden. Manche Kollegen stärken noch durch ihr Verhalten den Widerstand, den ein Teil der Auftraggeber der Geltendmachung angemessener Preise entgegensetzt. Sie stehen entweder unserer Organisation noch fern, oder sie können sich doch nicht entschließen, dem Beispiel der großen Mehrzahl der deutschen Buchdruckereibesitzer zu folgen, die es ernst nehmen mit den nunmehr geschaffenen Preisnormen. Aber es ist nicht zu verkennen, daß sich unter dem Einflüsse der Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. Stimmen, die in den Versammlungen der Bezirksvereine zur Einmütigkeit in der wichtigen Preisfrage mahnen, eine Wandlung zum Bessern vollzieht. Der Deutsche Buchdruck- Preistaris wird im ganzen Reiche, in großen wie in kleinen Druckereien, beim Kalkulieren zu Rate gezogen. Die erfreuliche Folge ist, daß schon jetzt für manche Druckarbeit ein besser lohnender Preis gefordert und gewährt wird. Eine gute Wirkung wird voraussichtlich sich auch insofern zeigen, als die Güte der Arbeit durch den Preis sehr förderlich beeinflußt wird, und heute schon werden die besseren Preise am leichtesten für die mehr begehrten Arbeiten in guter Ausführung erzielt. -Allerdings darf nicht verkannt werden, daß sich die besseren Aussichten, die sich hiernach für die Zukunft des deutschen Buch druckgewerbes zu eröffnen scheinen, nur dann in greifbare Wirklich keit verwandeln werden, wenn der Kampf gegen das allbekannte Grundübel, die vielbekiagts Schleuderei, die noch überall in vollem Schwange ist, allgemeiner und schärfer geführt wird. Jeder ein zelne Kollege darf es nicht dabei bewenden lassen, daß er selbst die in seiner Druckerei hergestellten Arbeiten nach dem Deutschen Buchdruck-Preistarif berechnet, er muß es sich auch zur Aufgabe machen, über jeden Fall notorischer Schleuderet bei dem zustän digen Ehren- und Schiedsgericht Beschwerde zu führen. Es kommen fortwährend und allerorten bei den Empfehlungen zur Lieferung von Druckarbeiten, in öffentlichen Ankündigungen wie in Zirkularen, und besonders bei den auf Anfragen oder Ausschreibungen hin erfolgenden Preisangeboten die unglaublichsten Verstöße vor. Die Kollegen, die unmittelbar hierdurch geschädigt werden, unternehmen aber vielfach nichts Ernstes gegen dieses Unwesen, sondern be gnügen sich in der Regel mit nutzlosem gelegentlichen Lamentieren. Nur ein verschwindend geringer Prozentsatz der zahlreichen Fälle von Preisschleuderei wird ordnungsgemäß anhängig gemacht und verfolgt. Es werden die schönsten Einrichtungen getroffen und es wird sehr viel über richtiges Rechnen und vernünftiges Konkurrieren geredet und geschrieben; aber durch alles dies wird solange nicht viel an der Misere geändert werden, als man sich nicht endlich in allen Kollegenkreisen des großen Vereinsgebietes dazu aufrafft, auf Grund der bekannt werdenden einzelnen Verstöße die Schleuderer >m Gewerbe richtig zu verfolgen. Hierzu ist aber vor allem erforderlich, daß sehr viele durch Schleuderkonkurrenz geschädigte Kollegen ihre eigene Indolenz überwinden und die kleine Mühe nicht scheuen, die für sie mit der Einleitung und Durch führung eines ehren- und schiedsgerichtlichen Verfahrens verknüpft ist. Auch wird eine vermehrte Inanspruchnahme der dem Vereine gegen schleudernde Druckereien zu Gebote stehenden Kampfmittel zurzeit noch dadurch verhindert, daß gar mancher sich hütet, gegen andere vorzugehen, weil er selbst in diesem Punkte ein schlechtes Gewissen hat. Selbsterkenntnis, die zur Besserung führt, und rück sichtsloses Vorgehen gegen Unverbesserliche auf der ganzen Linie wird zur Folge haben, daß der Segen des großen Werkes, welches die Jahre daher mit dem stetig fortschreitenden Zusammenschluß vollbracht worden ist, bald noch mehr in die Erscheinung tritt. Wird dann der große Nutzen, den die organisierende, aufklärende und gewerbliche Gesetze schaffende Tätigkeit einer Reihe oerdOnter Männer für unser Gewerbe und zugleich für die Allgemeinheit her- oorgebracht hat, noch mehr nach außen hin erkennbar, dann wird es auch leichter gelingen, den berechtigten Forderungen der deutschen Buchdrucker, für die unser Verein auch ferner kräftig eintreten will, überall zur verdienten Anerkennung zu verhelfen. -In dieser Hinsicht hat bisher auch der Erfolg unserer Be mühungen, für Regierungsdruckarbeiten die Bewilligung einiger maßen lohnender Preise zu erlangen, fast alles zu wünschen übrig gelassen. Wir werden aber den Kollegen, die den berechtigten Wunsch haben, für diese Arbeiten eine den Leistungen mehr ent sprechende Vergütung zu erhallen und gegen die geweroeschädigende Konkurrenz der Gefängnisdruckereien geschützt zu werden, auch weiterhin unseren Beistand gewähren. In besonderen Abschnitten unseres Berichts werden wir uns hierüber ausführlich verbreiten. »Soweit es bis jetzt gelungen ist, lohnendere Preise für Druck arbeiten zur Geltung zu bringen, ist dies vor allem der Einsicht derjenigen Druckauftraggeber zu danken, die selbst mitten im Geschäftsleben stehen. Anerkannt zu werden verdient, daß nament lich der deutsche Verlagsbuchhandel, der den Wert der eigenen Organisation als Schutzwehr gegen die gemetnschädliche Schmutz- 928