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138. 18. Juni 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7261 Ludolph St. Goar bearbeiteten zweiten Registerbandes und im Verein mit diesen die reiche Fülle der ganzen neueren Arbeit an und für Goethe übersichtlich erkennen, sondern auch alle biblio- graphischen, buchhändlerischen und andere Fragen und Zweifel über die breite, schier unabsehbare Goethe-Literatur seit 1879 finden in dieser peinlich revidierten, in den Autorennamen ergänzten Vereinigung der bisherigen Einzelregister ihre unent behrliche Lösung. L. Fränkel. Das Theater, Verlags-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. — Gemäß Beschluß vom 26. März 1910 ist das Stammkapital um 2000 ^ auf 62 000 ^ erhöht worden. Der Kaufmann Karl Fackenheim in Charlottenburg ist nicht mehr Geschäftsführer. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 239 vom 16./VI. 10.) Slsässische Aktien-Gesellschaft für Buchhandel «L Publi- eität vorm. A. Ammei Erstes Elsatz-Lothr. Plakat-Institut in Stratzburg i. Els.—Der Reichsanzeiger veröffentlicht folgende Einladung: Die Herren Aktionäre werden zu der am Montag, den 4. Juli 1910, vormittags 11 Uhr, im Lokal der Straßburger Bank CH. Staehling L. Valentin L Cie., am alten Weinmarkt, in Straßburg stattfindenden ordentlichen Generalversammlung hiermit ergebenst eingeladen. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstands. 2. Bericht des Aufsichtsrats. 3. Genehmigung der Bilanz pro 30. April 1910. 4. Verwendung des Reingewinns. 5. Entlastung des Vorstands. 6. Entlastung des Aufsichtsrats. Diejenigen Herren Aktionäre, welche der Generalversammlung beiwohnen wollen, sind gebeten, ihre Aktien bis spätestens den 30. Juni bei obengenannter Bank zu hinterlegen. Straßburg, den 14. Juni 1910. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats: Fritz Kieffer. Leipziger Straßennamen. — Der Rat der Stadt Leipzig gibt bekannt, daß er »zur Erinnerung an vr. Max Abraham, den Stifter der .Musikbibliothek Peters', gest. den 8. Dezember 1900<. und »zur Erinnerung an den Kapellmeister der Gewandhaus konzerte Carl Reinecke, gest. den 10. März 1910« zwei neue Straßen in Leipzig-Lindenau Abrahamstraße und Reinecke straße benannt hat. vr. Max Abraham war bekanntlich seit 1863 Mitinhaber und seit 1880 bis zu seinem 1900 erfolgten Tode alleiniger Besitzer des Musikalienverlags C. F. Peters in Leipzig. Konkurrenz einer Kunstgewerbeschule. — Van de Velde und die Buchbindermeister Thüringens stehen zurzeit in einem starken Konflikt. In den Kreisen der Buchbinder macht schon lange die Beobachtung böses Blut, daß van de Velde in der großherzoglichen Kunstgewerbeschule zu Weimar dem Buch- bindergewerbe durch regelrechten Lohnwerkstätten-Betrieb bedroh liche Konkurrenz macht. In der Handwerkskammer wie im Land tage des Großherzogtums ist diese Beobachtung zur Sprache ge kommen und solche Konkurrenzmacherei nicht für möglich gehalten, aber auch nicht gebilligt worden. Van de Velde selbst be streitet, wie die Frankfurter Zeitung mitteilt, jede Konkurrenz, absicht und meint in seiner Rechtfertigung, wenn er eines Tages zu der Überzeugung gelangen könnte, daß die Buch binder die gleichen Resultate in Kunst und Technik zu er- zielen fähig wären wie die Werkstatt des Instituts, so würde er mit Freuden bereit sein, die Aufträge an Buchbinder zu über weisen, die sich seinen Intentionen angeschlossen hätten. Das Kunstgewerbe-Jnstitut sei in erster Linie geschaffen, um das Handwerk zu veredeln, die Buchbindermeister hätten aber bisher wenig Interesse für das gezeigt, was in seinem Atelier geleistet wird. Diese Entgegnung van de Veldes hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Die Buchbinder sehen darin einen Akt der Selbst bewunderung van de Veldes und zugleich eine Beleidigung und Verhöhnung der Buchbindermeister, die eigentlich über alle Begriffe gehe. In einer weiteren Eingabe an die Hand werkskammer erklären die Obmänner des thüringischen Buchbinder- Verbandes, daß die Kunstgewerbeschule zu Weimar nicht, wie z. B. die Fachschulen zu Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Leipzig, Gera, der Anforderung entspreche, brauchbare Gehilfen und künftige tüchtige Meister zu bilden. In Weimar werde mehr eine dilettantenhafte Bildung erreicht, die ohne Wert für das Hand werk sei und diesem nur schaden könne. Sich etwa auf die künstlerische Richtung eines van de Velde festzulegen, sei den Buchbindern um so weniger möglich, als dieser Richtung selbst von vielen Künstlern und Liebhabern nicht gehuldigt werde. Diese Angelegenheit soll demnächst auf dem Verbandstage thüringischer Buchbinder eingehend behandelt werden. Schiffsliste für billige Briefe nach den Bereinigten Staaten von Amerika (10 -Z für je 20 §). — »Kaiser Wilhelm II.« . . ab Bremen 21. Juni Post schluß nach Ankunft der Frühzüge. Hamburg 23. Bremen 25. „ 28. Hamburg 30. Bremen 5. Juli Hamburg 7. Bremen 12. Hamburg 14. Bremen 16. „ 19. „ 26. Hamburg 28. »Cincinnati« und »Cleveland« sind Schnelldampfer oder solche, die für eine bestimmte Zeit vor dem Ab gang die schnellste Beförderungsgelegenheit bieten. Es empfiehlt sich, die Briefe mit einem Leitvermerk, wie »direkter Weg« oder »über Bremen oder Hamburg«, zu versehen. Die Portoermäßigung erstreckt sich nur auf Briefe, nicht auch auf Postkarten, Drucksachen usw. und gilt nur für Briefe nach den Vereinigten Staaten von Amerika, nicht auch nach anderen Gebieten Amerikas, z. B.ZKanada. »Amerika«. »George Washington« . . „ »Kaiser Wilhelm der Große« „ »Cincinnati« „ »Kronprinzessin Cecilie« . „ »Cleveland« „ »Kronprinz Wilhelm« . . „ »Kaiserin Auguste Victoria« „ »Prinz Friedrich Wilhelm« „ »Kaiser Wilhelm II.« . . „ »Kaiser Wilhelm der Große« „ »Amerika« „ Alle diese Schiffe außer Gemeinschaftlicher Besuch der Weltausstellung in Brüssel. — Der Vorstand des Deutschen Buchgewerbevereins in Leipzig veranstaltet für seine Mitglieder einen gemeinschaftlichen Besuch der Weltausstellung in Brüssel, verbunden mit einer Fahrt nach London. Der Besuch soll Mitte August stattfinden, da einige Abteilungen, z. B. die französische und die allgemeine Maschinen abteilung, schwerlich vor Juli endgültig fertig sein werden. Neben der Besichtigung der Weltausstellung und der Stadt Brüssel ist auch diejenige verschiedener größeren buchgewerblichen Betriebe, ferner der Besuch Antwerpens und des Plantin - Moretus- Museums geplant, das mit seinen alten, aus dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts stammenden Drucker- und Setzersälen, seinem alten Buchladen usw., für jeden Buchgewerbler eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges bildet. Im Falle genügender Beteiligung ist weiter in Aussicht genommen, von Ostende nach London zu fahren, um dort den englischen Berufsangehörigen deren im vorigen Jahr gemachten Besuch zu erwidern und eben falls größere buchgewerbliche Betriebe zu besichtigen. Im ganzen würde die Reise einschließlich der geplanten Besuche etwa 10 bis 12 Tage erfordern. Damen können an der Reise teilnehmen, ebenso Nichtmitglieder des Deutschen Buchgewerbevereins, sofern sie vom 1. Januar 1910 ab die Mitgliedschaft erwerben. Norwegens Dichtergagen. — Der norwegische Kunstverein beabsichtigte dem Storting vorzuschlagen, jetzt nach Björnsons Tod die Dichtergage an Knut Hamsun zu verleihen. (Von anderer Seite wurde Gunnar Heiberg hierfür vorgeschlagen, weil er stets Interesse für soziale und politische Fragen gezeigt habe.) Knut Hamsun hat jedoch nun an die Antragsteller geschrieben, er wünsche kein Dichtergehalt zu empfangen. Es sei stets seine An schauung gewesen, daß Schriftsteller, die durch ihre Werke ökono misch gesichert seien, keine öffentliche Unterstützung annehmen dürften; diese sollte vielmehr den jungen, kämpfenden Talenten Vorbehalten bleiben. ö. Personalnachrichten. Ernennung zum Ehrenbürger. — Die Stadt Marburg a. D. (Steiermark) hat den Dichter Peter Rosegger zu ihrem Ehren- bürger ernannt. 941