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102, 3. Mai 1S1L Nichtamtlicher Teil, Mr>-»ri»,t I, d, Dtschn, Buchh»nb-l. 5 4 8 S ei tribt68. I'ol. 20 kr. Duboi^. 8°. 8 kr. Uuait, 6., kki8toire8 0e8 ^iabe8. 2 vol. 8°. 20 kr. OaoßOoo, 8., 1'sdlet8 krom tke ^redive8 ok vrekem. 4°. 12 kr. Detit, L., Droit public ou Gouvernement 0e8 colonie8 kranysi8es, 8°^^6 kr^ ^ ^ ^ Oirault. iVkaxuOianr, I^k., 1e parier armenien O'^Iiu (quartier dü8). 8°. 10 kr. kevillout, i>k., le8 oriAin68 e§zqrtienne8 Ou Oroit civil romain. 8°. 10 kr. VirolleauO, 6., I'»8trolo8ie ebalOeenne: le livre intituls »Lnuma ^nu il Lei«, publie, tran8erit, traOuit et commente. ka8e. XIV. 8econ0 8uppli 1ran8eription, 2« Partie (l8tar, ^Oar). k'ol. 12 kr. 50 c. le M6M6. 1^286. XI, 2« 8UPP1. I'exte eunHikorme b« Partie (8in, 8ama8b). bol. 12 kr. V^eill, k., 1e8 06cret3 royaux Oe l'aneien empire ^yptien. 4°. 30 kr. 6. L Oie. in kari8. I^eour, 1^,^16618 Ou Oroit commereial. l 38e. II. 18. 2 ka8e. ^ 7^1?.' 50^'c. ^ Napoleon e ne 0»N8 la po^8ie kranysi8e. Dlanat, ?., et L. kumler, le 8t^le Ooui8 XIV. 8°. 110 kr. ^»^Zt/kr. ^ ' k ? e. (2 vo ) Ibme I ^ 4".' ^10 b-'.' ooUbe ou8 Oe no e 68 Oe I empereur 0u8tin1en. ^Ia880n, ?., Xapoleon ä 8ain1e-H4löne. lome I et II. 4°. 300 kr. ?1on - Xourrit L Oie. in kari«. ^u§u8tin-1'ki6rr>, Olbt., la kre8que Oe Dompei. 16°. 3 kr. 50 c. Leaunier, ^VnOr., Ie8 plu8 0et68tabl68 bon8bomm68. 16°. 3 kr 50c. Ouillou, libt., 088ai8 8ur le XX« 8iöe!e. 2« eO. 18°. 3 kr. 50 e. OeZenOre, ^l. X., 8aerikiee. 18°. 3 kr. 50 c. I^baft ?0^6.'?opp^Oirl8.^ '^18^'3 kr. 50 e. Lebevvoebel, 0o8., ä la einquiöme priöre. 18°. 3 kr. 50 e. 86eb6, ^lpb., Ie8 aecent8 Oe la 8»tire 0an8 la po68ie eontem- poraine. 18°. 3 kr. 50 e. Moderne deutsche Schriften. Ein kritischer Versuch von F. K. Ehmcke, Düsseldorf. KI 0 tt 0 : Wenn es sich bewahrheitet, daß die Schrift ein Spiegel des Volkstums ist, so könnte eine Betrachtung neuer deutscher Schriften nur den politischen Zustand bestätigen, in dem unser Volk beharrt, Nach hundertjähriger Gleichmütigkeit eine Plötz lich gesteigerte Aktivität, die nach so vielen Richtungen aus- einandergeht, als denkende und schaffende Köpfe vorhanden sind, Wege zu Welsen, und die bei vielfacher individueller Einzelleistnng doch nicht eines großen gemeinsamen Grund zugs ermangelt. Wie bei fast allen Kunst- und Kulturfragen, die das Deutschtum durchzitterten, kommt auch hierbei die künstlerische Anregung vom Ausland, und nur allmählich befreit sich der schöpferische Wille von den Fesseln, die ihm durch fremdes Vor bild und Überlieferung angelegt sind. Mit der für deutsches Wesen sprichwörtlichen Gründlichkeit vollzieht sich nun der Aus bau des überkommenen und macht, daß wir uns heute bereits in einer Phase nationaler Arbeit befinden, die es verlohnt, unter ihr Musterung zu halten und ihre Leistungen gegenein ander abzuwägen. Den ersten Anstoß zu neuem Kunstleben gab nach mehr als einem halben Jahrhundert des Stillstands die gesellschaftliche Evolution der Gründerjahre, Die neue Herrenschicht suchte Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, 7», Jtch-KM,, für ihren Wohlstand den künstlerischen Ausdruck und entnahm ihn, nach der skrupellosen Art des Emporkömmlingtnms, dem Formeuschatz einer verschollenen Patrizierzeit, Die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts brachten unter der von Mün chen ausgehenden Losung l »Unserer Väter Werke« mit vielem Ballast der Renaissance auch eine alte Schrift mittelalterlicher Prägung zum Vorschein, die von der Schriftgießerei Gentzsch L Heyse nach alten vorhandenen Matrizen gegossen wurde. Die Type, die noch heute unter dem Namen »AlteSchwa - bach er« im Handel ist, sich merkwürdig frisch erhalten hat und mit Ehren neben den neuesten Schöpfungen bestehen kann, galt damals als geeignetste Schrift für Werke von kostbarer und besonderer Geltung, Die Hirthschen Publikationen, viele der für ihre Zeit mustergültigen Grisebachsch en Drucke, Wilhelm Büschs Werke, die Münchener Kalender mit Hupps heraldischem Zierat sind in ihr gedruckt. Nicht immer einwandfrei ist für unser geschärftes Urteilsvermögen die typographische Behand lung des guten alten Materials, Was ganze Zeitalter vorher in rastloser Arbeit geschaffen hatten und was in vielhundert jährigen Wirren verlorengegangen war, konnte nicht mühe los von ungeschulten Händen wieder ausgenommen werden. Es bedurfte der zähen Arbeit einer Generation, um den Besitz des Ererbten wieder zu erwerben. Die Beschäftigung mit der alten Kunst war zugleich der Künstlerschaft gefahrvoll und hemmend für die Entwickelristg eigener Persönlichkeitswerte, Nur der alles überwindenden Kraft des Talents ist es zuzuschreiben, wenn wir von Hupp als Folge seiner Beschäftigung mit den Werken der Vorfahren eine eigene Schrift besitzen, die eine glückliche Umsetzung alter gotischer Lettern in neue Formen aufweist, die unser modernes Empfinden berühren. Diese »Neudeutsch« , ebenfalls von Gentzsch L Heyse herausgebracht, hat eine ihrer besten An wendungen in dem von Sattler mit Zeichnungen geschmückten Straßburger Gesangbuch gefunden. Für den allgemeinen Gc- 715