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5724 Nichtamtlicher Theil. HS 2 79, I. Decembcr. Ausgabe. Steuern und Reparaturen 750 Fl. Versicherung 50 „ Heizung und Beleuchtung 500 „ Gehalt des Directors 800 „ Löhne des Personals 1600 „ Diverses 500 „ 4200 Fl. In der Generalversammlung vom 8. August 1870 stellte nun der Vorstand des Vereins folgenden Antrag: Die VarasuiginA t. tr. V. kl. d ck. p. nimmt nach Anleitung des Rapports der Commission zur Ausarbeitung eines Plans für eine Bestellanstalt die Initiative zur Errichtung einer solchen. Sie ernennt deshalb eine Commission von fünf Mitgliedern der Völ-seuixiuA mit dem Aufträge, eine Aktiengesellschaft zu diesem Zwecke zu gründen. Die Vsroemgtnz unterstützt die Bemühungen der Commission durch Actienzeichnung und Rentegarantie. Dafür wird in den Statuten der Gesellschaft bestimmt: 1) Der Vorstand der Versentxiug ist durch zwei seiner Mitglieder vertreten im Vorstande der Gesellschaft. 2) Die VsrssniZiuA wird, nachdem alle Aktien eingelöst sind, Besitzerin der Bestellanstalt. Die Commission beräth sich mit dem Vorstande der Vsr- senigiuA über die vorbereitenden Maßregeln und stellt mit ihm gemeinsam die Statuten der Gesellschaft aus. Der Antrag des Vorstandes wurde angenommen. Die Bemühungen der Commission waren erfolgreich, denn bereits nach einem halben Jahre war der größte Theil der Actien ge zeichnet, so daß am 4. Mai 1871 die erste Generalversammlung der Actiengesellschaft stattfinden konnte. In dieser wurde der Vorstand erwählt und beauftragt, nach einem geeigneten Hause zu suchen und den Versuch zu machen, mit den bisherigen Commissiouären einen gütlichen Vergleich betreffs Uebernahme der Committenden abzuschliehen. In der Ausführung dieser Aufträge war der Vorstand nicht glücklich. Was zuerst den zweiten betrifft, so machte er im Juli 1872 bekannt, daß die Unterhandlungen mit den Commissiouären zu nichts geführt hätten und er deshalb beschlossen habe, in der nächsten Generalversammlung vorzuschlagen, daß man nach Ein richtung der Anstalt noch einen letzten Versuch machen und, wenn auch dieser fchlschlüge, einfach als Concurrent auftreten solle. Dieser Vorschlag wurde in der Generalversammlung vom 15. Aug. 1872 gebilligt. In dieser Versammlung theilte der Vorstand mit, daß es ihm bis dahin noch nicht gelungen sei, ein geeignetes Haus zu finden. Im November desselben Jahres gelang zwar der Ankauf eines solchen, doch ging es erst am 1. Mai 1873 in den Besitz der Gesellschaft über. Mit dem Umbau und der Einrichtung wurde man im September fertig, so daß der Vorstand ein Circular versenden konnte, in welchem er bekannt machte, daß mit dem 1. Januar 1874 die Anstalt ihre Thätigkeit beginnen werde. Die Theilnahme des Buchhandels war jedoch so gering, daß nur zweiundsünfzig Committenten sich anmeldeten. Als nun am I. Jan. 1874 die Anstalt ihre Thätigkeit begonnen hatte, wurde schon im ersten Monat klar, daß die Rechnung über das! Jahr 1874 mit einem großen Verlust abschließcn würde. Deshalb beschloß der Vorstand, in der ersten Generalversammlung zu be antragen, die Anstalt sobald wie möglich aufzuheben. Daß dies nicht geschah, war den Herren M. Nijhoff, und D. A. Thiemc zu danken, die im Februar den Vorschlag machten, man solle mit der Bestellanstalt ein Auslieferungslager verbinden. Zur Berathung über diesen Vorschlag wurde zum 18. März 1874 eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. In dieser erklärte sich die FirmaSchalekamp v. d. Grampel L Bakker, damals das größte Commissionsgeschäft, bereit, ihre Committenten gegen Entschädigung an die Bestellanstalt abzu treten Dieser Vorschlag wurde mit Dank angenommen, und am 15. Juli der Contract unterzeichnet, in dem sich die genannte Firma verpflichtete am 1. Januar 1875 ihr Commissionsgeschäft aufzugeben und alle ihre Committenten gegen eine Entschädigung von zehntausend Gulden an die Bestellanstalt abzutreten. Infolgedessen stieg im Jahre 1875 die Zahl der Com mittenten aus 615. Für diese Anzahl reichte das Haus der Anstalt nicht mehr aus, und deshalb wurde im Juli 1875 ein neues Haus gekauft und im Dezember 1875 bezogen. Von nun an nahm die Anstalt einen immer größeren Auf schwung, sodaß im Jahre 1877 zuerst, nach Deckung aller Aus gaben, ein Reingewinn von 2000 Gulden übrig blieb, der seitdem stets zugenommen hat und im Jahre 1883, trotzdem der Tarif zweimal herabgesetzt worden ist, 3580 Gulden betrug. Die Anstalt zählte im Jahre 1878: 667 Committenten 1879: 674 „ 1884: 727 „ Die Anstalt versandte „ „ 1878: 1,466,561 Kilo 1879: 1,503,892 „ 1883: 1,588,062 „ Amsterdam, 26. November 1884. Paulus Müller. Mideellcii. Statistisches. — Ueber das Büchergewerbc in der Provinz Buenos Aires erhält man aus dem im vorigen Jahre erschie nenen „(i'snso gensral Ü6 la ?rovlueiu äs ön6U03 Lirek ckomo- 1881", einem Bande von I-XXII u. 544 Seiten Imperial-Quart, folgende magere Angaben: Die Provinz zählte damals 32 Buchhändler, davon 10 in der Zona Norte, 11 in der Zona Central, 3 in der Zona Sud, keinen in der Zona Patagonica. Sie beschäftigten 15 Personen. — Buch drucker gab es im Ganzen 147, davon 92 in der Zona Norte, 38 in der Zona Central, 15 in der Zona Sud, 2 in der Zona Patagonica; über ihr Personal fehlen die Angaben. — Tages blätter erschienen im Ganzen 6, sonstige Periodica 32; Biblio theken gab es im Ganzen 38, mit zusammen 36,486 Werken. Personalnachrichtrn. ff Adolf Neu mann. — Am 20. Nov. starb in Leipzig ein hervorragender Künstler, der Maler, Kupferstecher und Zeichner Adolf Neumann. Am weitesten bekannt ist Reumann als arti stischer Mitarbeiter der „Gartenlaube" und der „Jllustrirten Zeitung" geworden. Er war einer der glücklichsten Bildnißzeich- ner auf Holz wie aus Metall. Als Kupferstecher hat er sich durch seine in Strichmanier ausgeführten Classikerbildniffe, namentlich einen Lessing in halber Figur, sowie durch seine für Schulz' „Adreßbuch für den deutschen Buchhandel" gestochenen Buchhändlerportraits einen Namen gemacht. Ernennung. — Der k. k. Hofbuchhäudler Herr Adolph W. Künast, Besitzer der Wallishausser'schen Hofbuchhandlung in Wien, wurde von Sr. k. k. Hoheit dem Kronprinzen Erzherzog Rudolf von Oesterreich zuhöchstdessen Kammerlieferanten ernannt.