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angehörigen nahegebracht werden, einerlei, ob es sich um selbständige Kollegen oder um Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen handelt. Kaum ein anderer Beitrug, der geleistet wird, kommt dem Geber selbst oder seinen Familien- und Betriebsangehörigen so restlos zugute wie der Beitrag für unseren Verein. Wer, wie es vorgekommen ist, glaubt austreten zu müssen, weil er selbst ein Heim nicht mehr auffuchen will, der hat den Sinn und Zweck der Bestrebungen unseres Vereins verkannt. Sein Ziel und seine Aufgabe war es seit der Gründung, allen deutschen Berufsangehörigen durch Schaffung wohlfeilen und angenehmen Ferienaufenthaltes einige Wochen der Erholung von den anstrengenden Berufsarbeiten zu ermöglichen. Wenigstens für kurze Zeit in gesunder Umgebung, bei reichlicher Verpflegung und angenehmer Unterbringung die Sorgen des Alltags abzulegen und einmal so recht auszuspannen, die Nerven zu stärken und Kraft zu neuer Arbeit zu finden. Kaum ein anderer Beruf bringt soviel Kleinarbeit mit sich wie der Buchhandel. Kaum ein anderer Beruf bedingt einen so großen Idealismus wie der unsrige. Helfen Sie alle mit, den Verein als Teil dieses Berufsstandcs stark zu erhalten. Ich spreche die Hoffnung aus, daß in diesem Jahr durch die tatkräftige Unterstützung aller dem Verein neue Kraft und reich liche Mittel zufließen, damit er stärker als je in das Jahr 1936, in dem er sein 25jähriges Bestehen feiert, eintreten kann. Wilhelm Moosdorf. Jugendschristenverzeichnis „Buch der Jugend 1935/36" Zu der Erklärung vom 28. Mai 1935 in Nr. 122 des Börsen blattes wird mitgeteilt: Eine nochmalige Überprüfung der kalkulatorischen Grundlagen unter Beschränkung aller Aufwendungen aus das Unerläßliche hat es ermöglicht, die Aufnahmegebühr von RM 8.— auf RM 5.— zu senken. Wir bitten die Verlage, davon Kenntnis zu nehmen. Kür die Herausgeber: Fritz Heike, Unterbannsllhrer im Stabe der Reichsjugendfiihrung. Buchhändlerfreizeit auf der Kurischen Nehrung Am Anschluß an die Ankündigung im Börsenblatt Nr. 127 wird mitgeteilt, daß der Termin für die Anmeldungen aus den IS. Juni verlängert wird. Leiter der Freizeit ist Hans Köster von der Firma Langewiesche-Königstein/Taunus. Für die einzelnen Tage ist etwa folgende Einteilung vorgesehen: Die liberalen Theorien Mauke — Riehl — Gneist) — Das zweite Reich und seine Kritiker (Bismarck — Treitschke Nietzsche — Lagarde — C. Frantz) — Das Ringen um die neue Haltung sSpeng- ler — Moeller van den Bruck — Krieck) — Die Erkenntnis der rassischen Bedingtheiten lChamberlain — Darre — Burgdörfer — Baur-Kischer-Lenz) — Der Durchbruch zum politischen Menschen (Hitler — Rosenberg — C. Schmitt). Diese von Professor Jpsen in der ersten Arbeitsgemeinschaft be handelten Themen werden in der zweiten Arbeitsgemeinschaft buch händlerisch ausgewertet. Außerdem sind noch rein sachliche Arbeits gemeinschaften geplant, die voraussichtlich Bibliographie, Statistik, Verkaufskunde behandeln werden. Irreführung durch den Vermerk „Vom Werberat genehmigt" Heft 9 der »Deutschen Werbung« enthält folgende Entscheidung des Werberates der deutschen Wirtschaft: Wiederholt ist der Umstand, daß der Werberat die Genehmigung zur Wirtschaftswerbung für den einzelnen Kall erteilt hatte, bei der Werbung von Anzeigenaufträgen sür das in Betracht kommende Druckwerk oder in ihm selbst betont worden. In einem krassen Falle hieß es sogar: »Dieses Werk er scheint mit Genehmigung des Werberates der deutschen Wirtschaft«. Derartige Hinweise können nur den Zweck haben, Personen, die das neue Werberecht und die Ausgaben des Werberates nicht genügend kennen, in den Glauben zu versetzen, daß es sich bei der Druckschrist um eine von dem Werberate besonders geförderte Erscheinung handelt; denn es ist nicht anzunehmen, daß der Verleger oder Herausgeber des Druckwerkes lediglich betonen will, daß er keine gesetzcswidrige Handlung begeht. Aber nur in diesem Sinne wäre der an sich wahre Hinweis zulässig, da nach dem Gesetz über Wirt schaftswerbung jede Betätigung auf dem Gebiete der Wirtschafts werbung der Genehmigung des Werberates unterliegt, die dieser teils allgemein oder insgesamt, teils für den einzelnen Fall erteilt! hat und erteilt. I Das Hervorheben des fast selbstverständlichen Umstandes, daß! keine Gesetzesverletzung vorliegt, mit dem Ziele, dadurch den Eindruö! zu erwecken, als ob es sich um eine Besonderheit handele, sieht der» Werberat als irreslihrend an; er wird dagegen Maßnahmen ergreifen. I Unbenommen bleibt es selbstverständlich den Verlegern und Heraus- I gebern, eine Anfrage, ob auch die gesetzlichen Vorschriften innegehal ten sind, wahrheitsgemäß zu bejahen. Polizei-Literatur Die Schriftleitung der »Tijdschrist voor de Politie« (Verlag A. W. Sijthoff, Leiden) macht uns daraus aufmerksam, daß von ihr Literatur Uber Polizeiwesen und Kriminalistik regelmäßig besprochen wird, daß sie aber gerade aus Deutschland wenig derartige Bücher zur Besprechung erhalte. Verleger, die daran Interesse haben, können Besprechungsexemplare an den Schriftleiter Kriminalinspektor E. W. Beetinan, Rotterdam, Graas Florisstraat 70, senden. Verbotene Druckschriften Aus Antrag der Parteiamtlichen Prüfungskommission wurde die Broschüre: »Der neue Weg« von Rudolf Pührer, Selbstverlag des ^ Verfassers in Leipzig auf Grund der Verordnung vom 4. Februar 1933 für Preußen beschlagnahmt und eingezogcn. Aus Grund der Verordnung vom 28. Februar 1933 wurde die Verbreitung der ausländischen Zeitschrift »Krokodil« (Moskau) im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 2188 und 2189 vom 3. und 4. Juni 1935.) Sprechsaal Leihbüchereipfand — Schwarze Liste Die Frage, ob eine schwarze Liste die Pfandnahme ersetzen kann, ist unbedingt zu verneinen. In einer süddeutschen Großstadt (700 000 Einwohner) wurde die erste schwarze Liste im April 1934 heraus gegeben und durch vier Nachträge bis April 1935 ergänzt. Tie Listen besagen: Es wurden 1273 Bücher nicht zurückgegeben, NM 6331,72 Leihgebühren nicht bezahlt, 2762 Leser wurden in die schwarzen Listen ausgenommen. Der Erfolg war gleich Null. Niemand ist in der Lage, bei der Aufnahme eines neuen Lesers diese fünf Listen genau zu kontrollieren. Festgestellt wurde, daß manche Leihbüchereien die schwarze Liste überhaupt nicht zu Rate zogen, aus Angst, den Kun den nicht aufnehmen zu dürfen. Obige Summen erfassen meines Erachtens nur 50 Prozent der Wirklichkeit. Eine große Anzahl der hiesigen Leihbüchereien beteiligt sich nicht und fast alle kleinen Be träge von 10 bis 80 Pfennig wurden nicht ausgenommen. Wenn nicht weiter Volksvermögen verschleudert werden soll, ist die sofortige Einführung der Pfandnahme für das Leihbüchereigewerbe nötig. Anfragen und Adressengesuche Wer liefert Büsten des Führers in Bronze? (Schrift!. d. Börsen blattes. Leipzig.) Wer kennt einen vor etwa zwanzig Jahren erschienenen Roman, dessen Held den Namen Lukas Markus führte? (Rudolf Lehmstedt's Buchhandlung, Weißenfels a. S., Saalstr. 7.) Wer kennt ein Werk mit Erinnerungen eines russischen See offiziers, der später Organisator der finnischen Flotte wurde? (Karl Pfaukuch, Brauuschweig.) Wer kennt das Märchen von Hans Dudeldei: »Fischlein, Fisch lein auf der See«? (Friedrich Zimmermann, Heilbronn.) Wer kennt den Verfasser des Gedichtes: »Wie befiehlt die Majestät, Herr Klemm?« (Tiergarten-Buchhandlung, Berlin W 35.) Welcher Verlag gibt Kinderzeitungen heraus, die als Geschäfts reklame verteilt werden können? (W. Moeser, Buchhandlg., Leipzig.) Wer kennt die Anschrift des Schauspielers Born städt, bis her Herford und Bielefeld? (Erich Otto, Herford.) Zur Beachtung! Die Buchhandlung Mondadori in Mailand teilt uns mit, daß sie einem Herrn A. Raimund Je mar (Buchhändler) Reisegeld vor geschossen, die angegebene Heimatadresse (Breslau, Matthiasstr. 189) sich aber als falsch erwiesen habe. Vor Eingang einer Geschäftsverbindung mit Herrn Walther E. N. Thomas, Dickinson Eollege, Carlisle (Pa., USA.), empfiehl sich Rückfrage bei M. Edelmann, Abt. Antiquariat, Nürnberg-A., Adolf-Hitler-Platz. Hauptschriflkiter: vr. Hellmuth Langcnbuchcr. — Stellvertreter des HauptschristlcitcrS: Franz Wagner. — Vcrantw. Anzeigen lei ter: Witter Herfurth. Leipzig. Verlag: Der Vörsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. - Anschrift der Schristleitung n. Expedition: Leipzig 6 1, Gerichtsweg 20. Postschließ- fach 274/75. — Druck: Ernst Hedrich Nachs., Leipzig 6 l, Hospital-strasie Ha—Ii!. - DA 8AU/V. Davon 0909 d. mit Angebotcne und Gesuchte Bücher. Zur Zeit ist Preisliste Nr. S gültig! 456