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570 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^ 10, 13. Januar 1912. wir verfenöen demnächst folgende Neuerscheinungen und Neuauflagen und erbitten gefällige Sestellungen hierauf umgehend: T Bibliothek wertvoller Novellen und Erzählungen. Lcrausgegeben von Prof. Dr. s. Hellinghaus, Gymnasialdireklor. 12 Bände. Geb. je M 2.50 In neuer Auflage ist soeben erschienen: Erster Band: 1. v. Lleiat,: DieVerlobung in St. Domingo. / 2. Lr6vta.no: Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl. / 3. Ztiktsr: Der Äagestolz. / 4. 6ri11pg.rL6r: Der arme Spielmann. / 5. Lebdel: Eine Nacht im Iägerhause. / 6. Lvrr: „Den Galgen!" sagt der Eichele. ZweiteAuslage. (6.—10. Tsd.) Geb. in Leinw. M. 2.50 ord., M. 1.75 netto. Auf 12—1 broschiertes Freiexemplar; gegen bar 35/^» Rabatt. Diese überall sehr beifällig aufgenommene Novellcnbibliothek — eine Ergänzung unserer „Bibliothek deutscher Klassiker" — gehört in alle Familien-, Volks- und Iugendbibliotheken. *l)r. Anton Naegele Abt Benedikt Rauh von Wiblingen, Feldprobst der bayrisch-kaiserlichen Armee im Dreißigjährigen Krieg. Urkundliche Bei träge zur Geschichte der deutschen Militär- kuratie u des Benediktinerordens in Schwaben. Mit 4 Abbildungen. M. 7.— ord., M. 5.25 netto. (Römische Luartalschrist für christliche Alter tumskunde und für Kirchengeschichte. Acht zehntes Supplementheft) K. A. Vögele Höhenblicke Festtags- G edanken. Zweite und dritte Auflage. Geb. i» Leinw. M. 3.—, in Pergam.M.6.— In Rechn. 30/(„ bar Rabatt. Auf 12-l drosch. Freiexemplar. Diese geistvollen religiösen Essays haben eine so gute Aufnahme gefunden, daß schon nach wenigen Wochen eine neue (Doppel-) Auflage nötig wurde. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen ist in neuer Auflage erschienen: Boy Roman von Luis Coloma Sechstes und siebentes Tausend. 8". M. 3.—, geb. in Leinwand M. 4.—- In Rechnung 30L,, gegen bar 33^,/L. Rabatt/ auf 12—1 brosch. Freiex. Nrteile: ------- „Zum Allerbesten, was dieses Jahr uns bietet, gehört Luis Colomas Roman ,Boy', ein Sittenbild aus der spanischen Gesellschaft zur Zeit der Karlistenkriege. Ich stehe nicht an zu sagen, daß Coloma nichts Künstlerischeres geschrieben hat, selbst die .Lappalien' nicht ausgenommen. Wie ein junger spanischer Adeliger mit einer leichtsinnigen Ader, aber edlem Fond, in den Verdacht eines Mordes gerät, aus dem er sich nicht befreien kann, weil er zur betreffenden Zeit ein Rendezvous mit einer verheirateten Dame hatte, und so eines jämmerlichen Todes stirbt, das wird mit vollendeter Meisterschaft und zartestem Takt erzählt. Der höchsten Bewunderung würdig aber ist das epische Geschick, mit der die grellsten Szenen nur angedeutet, die Spannung raffiniert erhöht und der psychologische und ethische Gehalt ohne jede Aufdringlichkeit in den Vordergrund gerückt werden. An Konzentration und Einheitlichkeit der Anlage wird das Werk von kaum einem Stücke der Erzählungskunst übertroffen." <I. Mumbauer im Literar. Ratgeber für die Katholiken Deutschlands, Iahrg. 1911, S. 21.) öo8 8okmill<>r schreibt in den „Süddeutschen Monatsheften" (München I9II, Februar-Left): „Coloma kennt sein Milieu, die spanische Aristokratie, aus dem Grunde: seine lebensvollen Gestatten sind mit der leichten §>and des Meisters Umrissen, und seine Landlung ist zugleich romanhaft und glaubhaft in ihrer uner bittlich abrollenden Konsequenz. Rach einer eindringenden Würdigung der Vorzüge dieses Werkes kommt auch das ,8oob>anck" (1SII, April-Äeftj zum Ergebnis, daß der „Boy" „eine Leistung höchsten Grades, eine singuläre Leistung" darstellt. Die Lllgomoino Leitung (München) urteilt: „Ein spannender Roman, der mit großem sittlichen Ernst, aber auch mir entschieden hervorragender künstlerischer Begabung ausgearbcitel ist und die alten und neuen Verehrer dieses Realisten voraussichtlich ebenso befriedigen wird, wie seinerzeit die .Lappalien' Der Hamburg Corresponäent (Nr. vom 22. Januar 1911): „Die Probleme, die erörtert werden, die ganze Lebensauffassung und -Schilderung machen ,Boy' zu einem Buche, das wir wieder und wieder lesen können, um stets neue Schön heiten in ihm zu entdecken." Dieses neue Werk des großen spanischen Romanciers sollte künftig allüberall neben Colomas weltberühmten „Lappalien" stehen: „Boy" gehört vor allem in alle deutschen Volksbüchereien und in unsere Leihbibliotheken.