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3448 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 64, 19. März 1910. — Die Glückwünsche, die Herr Brandl für die Sphynx ausgesprochen hat, sind uns sehr sympathisch. Sind doch viele frühere Mitglieder der Sphynx später unsere Mitglieder geworden. Ihnen allen, meine geehrten Herren und allen Ihren Mitgliedern, in deren Namen Sie gesprochen haben, unfern herzlichsten Dank. Mögen die guten Beziehungen unserer Vereine zueinander stets die gleichen bleiben, mögen wir stets denselben Zielen zustreben, auch wenn die Wege nicht immer die gleichen sind. Auch diejenigen, die auf Umwegen gehen, kommen zum Ziel, wenn sie dasselbe Ziel im Auge haben und es beharrlich verfolgen. Die Hauptsache ist eben das Ziel, möge dieses unverrückbar vor uns allen stehen: Das Wohl des deutschen Buchhandels und seiner Mitglieder. Nachdem dann noch die große Zahl eingelaufener Glück wünsche verlesen war, schloß die Feier mit dem gemeinsam gesungenen Mozartschen Bundeslied. Beim Verlassen des Saales wurde die Festschrift an die Teilnehmer verteilt. Kleine Mitteilungen. * Geschäftsjubiläum. — Ein Gedenktag fünfzigjährigen Be stehens ihrer geachteten Firma ist der morgige Sonntag, 20. März, für die Herren Hofbuchhändler Adolf Knauer und Ernst O. Gensel, Inhaber der geachteten Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung Carl Spielmeyer's Nachf. in Güttingen. Am 20. März 1860 eröffnete der Gründer der Firma Carl Spielmeyer in seiner Vaterstadt Göttingen eine Musikalien-, Kunst- und Landkartenhandlung nebst Musikalien-Leihinstitut. Als Buchhändler ausgebildet und, einschließlich der Lehre, seit 1849 in angesehenen Buchhandlungen in Osterode, Burg, Frank furt a/O., Stettin und Magdeburg tätig, hatte er die Absicht, so gleich auch eine Sortimentsbuchhandlung zu betreiben, erhielt hierzu jedoch nicht die behördliche Erlaubnis und mußte die Ausführung seines Wunsches späterer Zeit Vorbehalten. Erst im Jahre 1867 erlangte er die Konzession und konnte seinem inzwischen schön aufgeblühten Kunst- und Musikalien handel eine Sortimentsbuchhandlung angliedern. Nach einund- dreißigjährigem sehr erfolgreichem Betriebe seines Geschäfts nötigte ihn im Jahre 1891 die Rücksicht auf seine Gesundheit, sich zurück zuziehen. Er übergab sein Geschäft am 1. Oktober 1891 an Herrn Franz Wunder aus Braunschweig. In dessen Besitze blieb es bis Ende 1901. Am 1. Januar 1902 übernahm es Herr Ad olf Knauer, und diesem gesellte sich am 1. Januar 1909 Herr Ernst O. Gensel als Mitinhaber der Firma. Carl Spielmeyer ist am 14. Mai 1903 im Alter von 68 Jahren nach langem Leiden gestorben. Sein hochgeachteter Name lebt in seiner Göttinger Firma und in der seines Sohnes Max Spiel meyer in Berlin. Zum Gründungsgedenktage des Hauses werden sich viele Kollegen gern mit uns des arbeitsamen, liebenswürdigen Mannes erinnern und seinen Nachfolgern freundliche Teilnahme an den Ehren dieses Tages widmen. Red. * Vom Geldmarkt. (Vgl. Nr. 5, 17, 35 d. Bl.) — Die Bank von England hat am 17. März den Diskont um ein volles Prozent, von 3 auf 4 Prozent, erhöht. Damit ist die Bank von England wieder auf den 4prozentigen Satz gekommen, der vom 6. bis 19. Januar d. I. in Kraft war, am 20. Januar aber bereits von dem 3'/zprozentigen abgelöst wurde. Am 10. Februar erfolgte dann die Herabsetzung auf 3 Prozent. Haafensteiu «L Bögler, Aktiengesellschaft, Berlin u. a. O. — Handelsregister-Eintrag: Handels-Register des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte (Abteilung L). Am 10. März 1910 ist eingetragen: Bei Nr. 971: Haasenstein L Vogler, Aktiengesellschaft mit dem Sitze zu Berlin und mehreren Zweigniederlassungen. Nach dem schon durchgesührten Beschluß der Generalversammlung vom 2. Februar 1910 ist das Grundkapital um 1000 000 erhöht und beträgt 2 000 000 Ferner die durch dieselbe Generalversammlung noch beschlossene Abänderung der Satzung. Als nicht einzutragen wird bekannt gemacht: Auf die Grund kapitalserhöhung werden ausgegeben 1000 Stück je auf den Inhaber und über 1000 lautende Aktien, die seit 1. Januar 1910 gewinnanteilsberechtigt sind, zum Kurse von 135 Prozent, zuzüg lich der Aktienstempel und sonstiger Kosten. Dieselben sind den alten Aktionären zum Kurse von 145 Prozent derart anzubieten, daß auf je eine alte eine neue Aktie bezogen werden kann. Das gesamte Grundkapital zerfällt nunmehr in 2000 Stück je auf den Inhaber und über 1000 lautende Aktien. Berlin, den 10. März 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte, Abteilung 89. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 64 vom 16. März 1910). 'Amerikanische Kunstausstellung in Berlin. — Die Aus stellung amerikanischer Kunst im Gebäude der Kgl. Akademie der Künste in Berlin ist am 17. d. M. durch Seine Kaiserliche Hoheit den Kronprinzen in Vertretung seines Kaiserlichen Vaters eröffnet worden. Aktiengesellschaft Bote aus dem Riesengebirge , Hirsch berg i. Schl. — Bilanz am 31. Dezember 1909. Aktiva. An Grundstückskonto .... „ Utensilienkonto .... „ Verlagsrechte „ Anschlagsäulenkonto . . „ Wasserleitungskonto . . „ Beleuchtungsanlagekonto „ Heizungsanlagekonto . . „ Papierkonto „ Farbenkonto „ Verlagskonto „ Materialienbestand . . . „ Kassakonto „ Wechselkonto „ Effektenkonto ..... „ Kontokorrentkontodebitoren „ Konto pro Diverse . . . „ Bankguthaben .... Passiva. Per Aktienkapitalkonto „ Rescrvefondskonto I „ Reservefondskonto II „ Dividendenkonto „ Beamten- und Arbeiterunterstützungsfonds . . „ Rückstellung zur 100-Jahrfeier „ Kreditores „ Gewinn- und Verlustkonto 131 320 — 61 906 16 12 531 54 20 000 — 1 — 1 — 1 - 1 — 10054 22 826 10 3 980 35 2 442 95 3 742!48 692 — 162 256 35 10 736 27 24 696 65 24 336 68 469 425 55 315 000 — 31 500 — 18 000 — 316 — 10 027 2 000 6 209 86 373 469 425 82 Debet. An Papier, Farben und Arbeitslöhne „ Betriebsunkosten „ Eisenbahnzeitungskonto „ Abschreibungen „ Gewinn- und Verlustkonto 120 400 34 76 663! 76 342? 80 17 693 — 86 373 08 301 462 98 Kredit. Per Vortrag vom vorigen Jahr „ Eingang abgeschrieb. Forderungen „ Betriebseinnahmen „ Jnteressenkonto „ Effektenkonto 7 371 30 102 48 285 212 46 7 095 30 1 681 >44 30l 482 ^8 Der Aufsichtsrat. Der Vorstand. (gez.) vr. Bruno Ablaß. (gez.) Ludwig Freund. (gez.) Ernst Rumpelt. Die Auszahlung der auf 60 ^ pro Aktie festgesetzten Dividende erfolgt gegen Einlieferung des Dividendenscheins Nr. 8 bei Herrn Ludwig Freund in Breslau und bei der Geschäftsstelle in Hirschberg. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 64 vom 16. März 1910.)