Der vergnügte Wittwen-Stand, wird Bey dem ... Hochzeit-Feste; Da sich Der ... Herr Johann Philipp Krodel, ... Mit der ... Jungfer Annen Rosinen gebohrnen Möllerin, Den 24. August. M. DC. XCIV. ... verbunden hatte; ... vorgestellet
Titel
Der vergnügte Wittwen-Stand, wird Bey dem ... Hochzeit-Feste; Da sich Der ... Herr Johann Philipp Krodel, ... Mit der ... Jungfer Annen Rosinen gebohrnen Möllerin, Den 24. August. M. DC. XCIV. ... verbunden hatte; ... vorgestellet
O last der frome GOTT ein Liebes - Merck beschließen/ Bey dessen Glücke sich zwey Wlttwen ftkmn ^ müssen: Als welchen beyderscits die Wolthat so ge schieht/ Daß man Ihr letztes Pfand ineinemBan- de steht. ' Der höchste Vater muß der Wittwen auch ge- dencken/ Daß Sie den gantzen Schmertz in einen Trost versencken/ Der gleichsam lacht und lebt/ wo man den Tod beweint/ Und wo der todte Rest vom Leben traurig scheint. Die Stützen find dahin / darauf Sie vormahIS stunden: Der Schutz / bey welchen Sie manch Unglück überwunden/ Beschützt stch selber nicht: Zhr Licht / ihr Auffenthalt/ Ihr Nckhmtzchnd ihr Ruhm ist in dem Grabe kalt. Ja weil ihr halbes Hertz daselbst verschlossen lieget/ Wo GOtt den Schatz verwahrt/ so scheinen Sie vergnüget/ Wenn die Gedancken nur nach ihrem Theile gehn/ Und also mehr als halb in jenem Lande stehn. Sie würden auch den Tod als ihre Lust verlangen: , Doch etwas hält ste noch in dieser Welt gefangen. Die Kinder süffeln stch an ihre Seelen an/ Daß stch ein Mutter-Sinn nicht gantz verkäugnen kan. Das ist der schöne Rest von dem geführten Stande: Das ist ein Ebenbild von dem geliebten Bande/ Dadurch ein treuer Mann noch in dem Hause lebt/ Uno etwas sichtbar ist wenn man Ihn selbst begräbt. Ein Gärtner hält vor stch den grossen Baum in Ehren: Doch wenn die Fröste schon den alten Stamm versehren; So wird die Bangigkeit am meisten beygelegt/ Wenn nur ein junger Zweig aus seiner Wurtzel schlägt