Das erste Jahr-Gedächtnüs Der wohlgehaltenen Bet-Woche, Das ist: Die wiederhohlte Dancksagung Des neuerbauten und numehr in Stand gebrachten Wäysen-Hauses in Zittau
Titel
Das erste Jahr-Gedächtnüs Der wohlgehaltenen Bet-Woche, Das ist: Die wiederhohlte Dancksagung Des neuerbauten und numehr in Stand gebrachten Wäysen-Hauses in Zittau
Untertitel
Welches am Dienstag nach Vocem Jucunditatis MDCCI. ... eingeweihet worden, numehr aber in eben dieser Woche ... Allen Wolthätern wünschet recommendiret zu seyn
^ werden nun bald hundertIahr verfiossen seyn/ als in dem so genannten Domo ?3r3cleri was sonderliches zu sehen und zu hören war. Den man hatte daselbst einen Platz gefunden/der sich zu einer öffentlichen Lililiorkcc schickte. Die gute Vorsorge auch so glücklich geweftn/daß gleich am 21. >m. 1607. orestr Schatz von sünffbiß sechs zusammen gebrachten öiblio- theken mit aller ädl'cmiitat konte eingeweihet werden. So wol aber alsMOtt den lieben Ort im nachfolgenden Brande iHoZ. bewahret hatte'; st> lMste'W'doch der Vorrath von den schönsten Büchern im nachfolgenden Kriege lange genung verstecken und verwerten lassen/ biß endlich anderswo die Stelle so beqvem vorhanden ist/ daß wir nun weit über dreißig Jahr den gelehrten Anblick in guter Ordnung/ auch in cominuirlicher befferung zu geniesten haben! . Jmmittelsthat man doch gesehen/ daß GOtt in diesem Domo ?3r3clctl, das ist in der Wohnung des Heiligen und ewigen Trösters was gutes stifften wil. Denn es mangelt fernerweit an einer Wio rbec nicht/ welche vor GOtt und Menschen ohn allen Zweifel ein Hertz- lichesWolgefallenerwecken muß. Was solich verblümt reden?Das Waysen-Haus ist aufdie Stelle gesetzt worden/ welches im verwi- chenenJahre-1701/gleich in unsterBetwoche Vsccm )ucun6ickü8, unter Hertzlichen Gebet und Dancksagung/auch unter der geistreichen Einsegnung eines theuren Lehrers/einen guten Anfang getrosten hat/ daß nunsthr in der neuen Betwochen 1702'. dem grossen GOTT zu schuldigen Lobe / vöü den sämptlichen Kindern ein Umgang durch die gantze Stadt kan gehalten werden. Ach was vor eine schöne tziküorkec können wir uns dabey ein bilden! welche wir nm allen recht v^3m Kihii-chccgm, das ist einen lebendigen Bücher-Vorrath nennen mögen. Das sind Bücher/da rein devliebste JEsuS bald in ihrer Tauffc seinen Nahmen eingeschrie ben hat. Das sind Bücher/ darein wol gezogen^ Kind/ die Lople seines BeruffeS aus dem Buche des Lebens aufftveisen kan. Zu daß ich noch mehr sage. Das siüdBÜcher/darein die Wolthatigen§hri- sten ihre gute Wercke/ zu güten Andencken. schreiben können / daß ste auch am jüngsten Tage/wenn die Güter selbst verbrennen werden/ noch sollen zu lesen styn. GOtt Lob der .ippzmr von diesen lebendigen Büchern hat sich über die masten wol vermehret / und woferne der mildreiche Zustuß/ durch GOttes Gnade noch ferner zu hoffen ist/so wird die mercklicye Zahl von Knaben/mtt armen und verlassenen Töchtern/nicht unersetzet blei-