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6030 Fertige Bücher. 176, 31. Juli 1901. Mx BnofiimndliuiA kür ^.roditsletur und KrrnstAsrvörds — Koriin 8.1V. 12. — IVildolrn-Ltrasss Ko. 98. Osgründst 1871. X — Berlin, Knds duli 1901. bitte leb vaeü dsn Lobulksrisn rur Xnsioüt ?.u sondsu: vg.8 moäsrntz kÜLULMornamsüt kür äis Loüultz Ktilisisrtk Normen ans äer Natur. Vorlagen kür Kinrol-, Ornppsn- und Nasssnnntsrriellt in dsn oberen Klassen dsr Voliessofinlsn, äsn nntsrsn bsrrv. rnittlsrsn Klassen der Nittel- und Lürgersobulen, böberen Nädodsnsofinlsn, kräparandisn, Lsrninarisn, Kvinnasien, der ssverdliolisn und Ksal-^.nstaltsn. I. T'LII, (8tnftzvALv^). 20 Latein mit 100 Äotiveu in l^arfiendruefi in eloAimter Uappe n«i)8t einem "kextdett. dsreiobnst und b s r a u s Z e A s b e n von >VlI-l-j^IVI K?r?tU88 2sieüsn1sKrsr am Koalg^muasium am 2rvivgsr und an der Bavd^vsrlrsrsoduls in Lrsslau. I'iei« 12 llork. Das Vsrlr ist in den eablrsioüsn, bereits vorlisgsvdsu Lssprsobnn^sn der raebblättsr oNno jocls ^.usnulirus sstrr Aunsti^ beurteilt. Da dasselbe sieb die ^.ukgabs gestellt bat, dein modernen rüanMnorvainsnt, das beute das gssamts Kunst^s^verbs bsbsrrsobt, BivgavA in den Lebuluntsrriobt ru vsrsobaKsn, so rvird jsdor 2siobsnlsbrsr dasselbe ruit §rsudsn bsArüsssn und sinkübrsn, damit aueb die § Lobulsn Anteil nebmsn Irönnsn an dem modernen Lobakksn unserer 2sit. — leb stelle Lxemplars in Kommission in Asvünsebtsr ^.nrabl rur Vertagung und bitte ru verlangen, damit dis Kintüdrung beim Lsmestsrvsebssl srtolgsn bann. üoobaebtunZsvoll IVIsx Zpislmsver. Krsebisnsn und, sovsit bestellt, ausgslistsrt: Ü6llä86tl6l'8 loloZraM, — ' Or0886 uvä Irltziütz ^.118^1)6, NIr. 6, für AuZust uncj Leptsrndsr 1901. . Hl'0886 Tlusgafie 2 ^ ord., 1 20 s) bar, liieintz ^.usZabs 1 ord., 60 -H bar. Kranbkurt a.M., 29. duli 1901. Lxpsclition v. l^lsriclseliSl's l'slEArLpli, N. Hsndsobsl. Aus der Beilage zur „Allgemeinen Zeitung" (München) v. 15. Juni 1901: Auch edle Bücher „ziehen himmelan"'. Dies erfahren wir ganz besonders bei Lorms „Naturgenuß", der jetzt in zweiter Auflage erschien. Dem vornehmen Charakter des Buches entsprechend, hat es auch der Ver leger ausgestattct. Daß es ein Zusatz als „Beitrag zur Glückseligkeitslehre" bezeichnet, während es dogmatisch von Fundamental satz ausgeht: „Der Schmerz allein ist wahr", ist nur ein scheinbarer Widerspruch, der sich bald aufhebt. Denn gerade dem von Schick salsstürmen gereiften Menschen, der das Illu sorische des ganzen Weltgetriebes erkannt hat und von allem Wollen zurückgekommen ist, erschließt sich diejenige Erlösungsmöglich keit, die Lorm als die einzig richtige erachtet und die er als „grundlosen Optimismus" postuliert. Mithin ist der finstere Pessi mismus eine Vorbedingung für den Silber schein des „grundlosen Optimismus", dessen man einzig nur in einsamer Naturversenkung teilhaftig werden kann. Und das Schauen, durch welches man zu der milden, abend feierlichen Gemütsstimmung des „grundlosen Optimismus" gelangt, muß solcher Art sein, daß es über die schicksalsbedrohten, vergäng lichen Einzelerscheinungen hinweg zu deren unwandelbaren transscendentalen Urtypen trägt. Der „grundlose Optimismus" ist also eine überweltlichc Friedensstimmung, die durch das Einswerden mit dem Ewigen im Gemüt aufgeht. — Nach Darlegung dieses Prinzips schlagen zwei tiefgehaltvolle Kapitel, mit der Ueberschrift: „Einsamkeit" und „Der Genius der Betrachtung" die goldene Brücke zur Naturschilderung der vier Jahreszeiten. Diese landschaftlichen Tableaus sind von so hoher und magischer Schönheit, sie bergen eine solche Fülle feiner und sinniger Gedanken über das „Kleinleben der Natur", daß sie als eine Offenbarung unerkannter Gaben und einer Feier der Schöpfungsmacht, die so groß und so grausam zugleich ist, erscheinen. Es ist überhaupt charakteristisch bei Lorm, daß er auch das alltäglichste Motiv prismatisch in philosophisch tiefen und künstlerisch feinen Strahlungen auflöst. Was findet er nicht alles im altgewohnten Vor gang des Regens (S. 152—153) und erst in der „jährlichen Tragödie" des Oktobers! (S. 157). — Lorm ist ein Apostel, der das Menschenheil in der Natureinkehr verkündigt, wie Tolstoi ein Apostel ist, der es in der Arbeit und in der Gutthat lehrt. Das Wort des Heilands: „in der Welt werdet ihr nur Trübsal erleben", wiedertönt auch aus den Blättern von Lorms Schrift. Das Leben im Weltgedränge ist ein kurzsichtiges Irren in den Wegen und Zielen. Es ist Ent täuschung in allen Erfahrungen. Die Ueber- windung der Welt in der Natureinsamkeit, in der Verschmelzung von Geist und Natur, deren Bruch die Civilisation immer klaffen der gestaltet, führt zum stillen Herzens frieden, dem Zustand des „grundlosen Optimismus". — Was der Autor vom Auf gehen in die Natur verheißt, gewährt schon sein Buch an sich: es zieht aus den Niede rungen und Drangsalen der Wirklichkeit in edle und geweihte Geisteshallen empor und hinterläßt das Berlangen, zu dieser erbauen den Zuflucht zurückzukehren. Lorm, H., Oer Naturgenuß. Ein Beitrag zur Glückseligkeitslehre. Zweite Auflage — vor einigen Wochen erschienen — kostet in hocheleganter Ausstattung broschiert 2 50 ->) ord., 1 ^ 88 ^ no., 1 ^ 50 bar; gebunden mit Goldschnitt 3 ^ 50 ord., 2 78 no., 2 ^ 40 -Z bar. Brosch, liefere ich das Buch auch ä cond. Karl Prochaska, Verlag in Teschen.