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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X- 159, 29. Jnlt 1919. den dreifachen Friedenspreis darstellt, nicht so arg empfunden wird, bei uns Deutschöstereichern bedeutet sie beim jetzigen Stand der Valuta und Lei» Teuerungszuschlag genau das fache des Preises von 1914. Ist da die Bezeichnung »Volksbildungsmittel« noch am Platze- Ach zweifle »echt, das! die Verteuerung in de» Herstellungskosten begründet ist, an den Folgen aber ändert das nichts: Brot, Kartof feln, Schuhe mutz der arme Manu — und aus den kommt es an— auch bei den jetzigen Preisen kaufe», den »Faust«, »Teil«, »Nathan« aber nicht. Wie kommt cs doch, datz Schulbücher, bei deren Preisfestsetzung allerdings das Staatssckrctariat siir Unterricht mitznsprcche» hat, durchschnittlich kaum das Doppelte des Friedenspreises kosten? Setzt der Verleger zu? - Bei einem Preise von ü 1.8Ü für die Nummer kann die Univer salbibliothek jedenfalls nicht mehr als »VolksbilduugSmittel« gelten. Die zwei Pfennige, mit denen der Verlag mich au der letzten Preis erhöhung beteiligt, können mich nicht beschwichtigen. Im Gegenteil, ich wage einen Vorschlag, der dem Verlag wie dem Sortiment ein Opfer zumutet, doch kein verlorenes in Anbetracht der Wichtigkeit der Uuivcrsalbibliothek für das deutsche Volk: begnüge sich der Buchhan del in diesem Ausnahmcsalle mit einem geringeren Rabatt, der cs dem Verlag ermöglicht, wenigstens beim 59 Pfennig-Preis zu bleiben! Wien. A. Korper. Datz die Uuiversal-Bibliothck hat so teuer werde» müssen, ist im Interesse unserer kulturellen Entwicklung außerordentlich zu bedauern Ter Verlag kann nichts weiter tun, als festhalten an dem länger als 59 Jahre befolgten Grundsatz, das Reclambändchen so billig wie nur irgend möglich zu verkaufen; und das tut er auch jetzt. — Wenn Rohstoffpreisc, Löhne und die übrigen Herstellungskosten fortge setzt steigen, so ist wegen der autzcrordcntlich geringen Vcrdienstspan- nuug für den Verlag verhältnismäßig schneit der Zeitpunkt da, von dem an zugcfetzt wird. Und es ist erheblich zugesctzt worden. Daß für den österreichische» Käufer ein Bolksbildungsmittel wie die Universal-Bibliothek noch teurer ist, als für den deutschen, ist traurig. Aber wie soll der Verlag die nun einmal gegebene Tatsache der Valuta-Differenz aus der Welt schaffen?! Die Bezeichnung »Bolksbildungsmittel« ist so lange am Platze, wie das Volk seiner zu seiner Bildung bedarf und cs dem Volke zu gänglich ist. Daß das Volk aus Mangel an Einsicht sich eines seiner wichtigsten Bildungsmittel selber mehr als unbedingt nötig verteuert durch übertriebene Lohnforderungen bei geringerer Arbeitsleistung, ist verhängnisvoll für die Allgemeinheit. Tie Verteuerung der Ilniver- sal-Bibliothek ist nur eins der augensälligste» Symptome für den Niedergang unserer Bildung, der unausbleiblich ist, wenn nicht bald alle Preise sinken. Sobald die Herstellungskosten geringer werde», wird die Universal-Bibliothek unverzüglich im Preise herabgesetzt werden. Daß der Sortimenter nur 2 Pfg. mehr verdient infolge der Preis erhöhung, ist nicht ganz richtig. Wohl kan» cs sich bei ganz kleinen Be zügen ereignen, daß der Anteil des Sortimenters a» der Preiserhöhung derart geringfügig bleibt. In Wirklichkeit jedoch ergibt sich solgendes Ercnipel: Bc> Bezug von 199 Nummern, deren Absatz niemandem Schwierigkeiten macht, stellte sich der Einkaufspreis früher auf 27,2 Pfg., der VcrkausSpreis einschließlich 19»/„ Sortimenter-Zuschlag betrug 55 Psg., der Verdienst des Sortimenters demnach 27,7 Psg.; heute be trägt der Einkaufspreis 89 Psg., der Verkaufspreis einschließlich deS Sorrimeulcr-Zuschlages 72 Psg., der Verdienst demnach 38 Pfg.; dar aus ergibt sich ei» Mehrverdienst von 5,3 Psg. für die einzelne Nummer. Au einzelnen Stellen sollen sogar 2ü°/„ Zuschlag berechnet werden, wodurch der Verdienst auf 39 Pfg. für die Nummer, also auf volle 199"/« des Einkaufspreises steigt. Der Verlag würde cs begrüßen, wenn der Buchhandel sich in die sem Ausnahmcfall nach dem Vorschläge des Herrn Körper mit einem geringeren Rabatt begnügen oder aus den Tcucruugszuschlag verzichten könnte; aber weder ist vom Vorstand des Börfenvercins zu hoffen, daß er meinem schon einmal gemachten Vorschlag, in diesem besonderen Falle dem Fortsail des Tcucrnngszuschlages zuzustimmcn, wieder ans greifen und genehmigen wird, noch vom Buchhandel, baß er sich mit dem geringeren Verdienst an dem wichtigen Bildungsmittel Univcr- sal-Bibliothck begnügen wird. Philipp Ree kam jnn. Ist unser Bestellbuch noch zwechenlsprechend? lVgl. Bbl Nr. 59, 89, 99 u. 89.j Infolge der langen Laufzeit der Bestellungen ist mich in meinem Geschäft mir das Bestellbuch zu unübersichtlich geworden. Ich bin deshalb ebenfalls zur Kartothek übergegangen. Jedoch habe ich, da Kartonpapier zurzeit zu teuer ist, einen anderen Weg ctngeschlagen, indem ich (nach dem Muster von Schmitz L Olbertz in Düsseldorf in Nr. 60 d. Bl.) auf gewöhnlichem Papier ö-as hier abgedruckte Formular (14^X41 om) Herstellen ließ. Verlax: ^nrstil Verka88er: Ittel: Kote X ksnck ?08l kilxut krackt kar-8ort. Verleger ^ LkLLÜlt N. b68te1It wisäerüol^ kol§t. ^ver^ritte^euäruel^Lvtiriurrr. sivAet-rottev ! ! ^!, Die ausgeschriebenen Bestellungen werden links gelocht und in einen Soennecken-Ordner nach dem Alphabet der Verfasser eingeordnet. Bei Eintreffen des Buches wird der Zettel einfach herausgerissen, und später, wenn Zeit dazu vorhanden ist, wird der erste Abschnitt links abgeschnitten, der Zettel nochmals gelocht und in einen anderen Ordner eingeordnet. Die Zettel haben sich bis jetzt sehr gut bewährt, erleichtert würde vielleicht die Einordnung etwas, wenn der Verfassername oben an den Kopf des Zettels gesetzt würde, was ich wohl in Zukunft so anorduen werde. Um ein Mittel zu haben, die Bestellung zu finde», wenn der betr. Besteller den Titel des Buches nicht mehr weiß, notiere ich jeden Morgen kurz alphabetisch nach dem Besteller ge ordnet auf je eine Zeile in einem festen Buche: Verleger, Verfasser, Besteller, was in 5 Minuten erledigt ist. Hergestellt sind die Zettel von A. Müllers Druckerei, Leipzig, Brttderstraße 19, die sie unter dem Titel »Formulare für alphabetische Bestelleinrichtung« gelie fert hat. Rostock (Mecklb.j. H. Warkentiens Buchhandlung. Auf eine Rückfrage der Redaktion, ob das Einordnen der Zettel in Ordner nicht zu umständlich und zeitraubend, und ob die Verwah rung der Zettel in einem Kasten nicht vorzuziehen sei, schrieb uns der Herr Einsender noch Folgendes: In einem Zettelkasten werden meiner Ansicht nach die Zettel nach kurzer Zeit unansehnlich, reißen oben ein oder rutschen unter andereZcttel drunter, werden womöglich mit einem andern Zettel zusammen her- ausgezogen, fallen zur Seite und verschwinden. Das ist bei einen, Soennecken-Ordner unmöglich: das Einordnen in den Ordner geht sehr schnell vor sich, ich glaube kaum, daß man in einen Zettelkasten schneller einordnen kann: das Herausnehmen rcsp. Herausrcißcn twie ich cs mache) ist auch blitzschnell geschehen. Das Aufheben der Zettel ist gerade jetzt sehr wichtig, da man dabei ohne viele Mühe sofort Aus kunft geben kann; besonders auch bei dem fortwährenden Schwanken der Preise sind die Preisnotizen, die ich jedesmal bei Eintreffen der Bücher mache, für spätere Bestellungen sehr von Nutzen. Da hierfür Soennecken-Ordner wegen der Menge der sich ansammelnden Zettel zu kostspielig sind, werde ich wohl für das Ablegen der Zettel auch zum Zettelkasten übergehen, aber für unerledigte Bestellungen möchte ich der sicheren Aufbewahrung wegen doch den Soennecken-Ordner vor ziehen. Die Namen der Besteller auf Zetteln nach dem Alphabet geordnet anfzubewahren, hatte ich auch schon ins Auge gefaßt, bin aber davon abgekommen, da das zuviel Zettelwirtschaft geben würde und man in einem festen Buch für spätere Nachforschungen doch einen bessere» Anhalt hat als auf losen Zetteln. Verantwort!. Red. i. B.: Richard Albert i. — Verlag: DerBvrsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsche» Buchhändlerhau». Druck: Ramm L Teemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg L« (BuchhändlerhauSs.