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551 184S.) antwortlicke Ungerechtigkeit gegen den soliden, seine Verbindlichkeiten gewissenhaft erfüllenden Buchhändler X. Was ist dagegen von den Verlegern geschehen! Sie haben durch ihre übel angebrachte Nachgiebigkeit, gegen Recht und Billigkeit, den unsoliden Concurrenten unterstützt, ihm selbst die Waffen gegen den soliden Buchhändler in die Hände gegeben, und letzerem dadurch die Alternative gestellt, entweder unterzugehen oder mit denselben deloya- len Waffen fortzubestehen. Und so ist es denn dahin gekommen, daß Wort und Unterschrift im Buchhandel nichts mehr bedeuten, daß das Publikum die Buchhändler eben so maltraitirt, wie diese es unter sich selbst gewohnt sind, die schon seit Jahren den Rechtsboden unter ihren eignen Füßen zerbrochen haben und durch das Loch in eine andere Welt gefallen sind, wo der 8, welchen wir in früherer Zeit einen Dieb nannten, als das non plus ulirs der Rechtschaffenheit gilt, und wo X zu den naturhistorischen Seltenheiten gehört, die man in Spi ritus aufbewahrt. Das Kapital zieht sich vom Buchhandel zurück, der solide Verleger, welcher pünktlich seine Verpflichtungen erfüllen will, wagt es nicht mehr sich auf kostspielige und werthvolle Unterneh mungen einzulassen; sein Rechtsgefühl sträubte sich schon lange dagegen, vom Publikum den doppelten Preis zu verlangen, weil er überhaupt dreimal so viel Exemplare drucken mußte, als er abzusetzen hoffte. Jetzt kann er auch auf das Abgesetzte und Festverlangte nicht mehr zählen, und wir sehen den Buchhandel seinem gänzlichen Verfall, oder einer für ihn ungünstigen Umgestaltung entgegen gehen, wenn Sie, meine Herren, sich nicht an die Spitze der deutschen Verleger stellen und jene drei Prinzipien, von denen das Wohl der Literatur und des Buchhandels abhängt, allgemein wieder zu Ehren bringen, die, als unantast- und unverletzbare Basis des geschäftlichen Verkehrs der Buchhändler unter sich angenommen und aufrecht erhalten, sehr bald von den segensreich sten Folgen begleitet sein würden. ch ch Die Zahlungsmittel der Buchhändler betreffend. Es scheint sehr vielen außerhalb Leipzig lebenden Buchhändlern nicht bekannt zu sein, daß nur nachstehende Papiergeldsorten derma len als dem Courant gleich auf hiesigem Platze angesehen werden, als Königl. Sächs. Cassenbillets, Leipziger Banknoten, Leipzig-Dresdner Eisenbahnscheinen, Königl. Preuß. Eassenanweisungen, - - Banknoten. Alle übrigen, jetzt in so vielfältiger Gestalt verkommenden Cassen- scheine ist Niemand hier verpflichtet in Zahlung anzunehmen, sie ver lieren bei dem Umsatz, es kann dieser Verlust aber, bei einer, schwer lich ausbleibenden, Krisis einmal recht bedeutend werden, und würde dieser dann dem Einsender zur Last fallen. Daß hie und da im Maa ren-und Kleinhandel derartige Scheine genommen werden, kann hier durchaus nicht «inschlagend sein, da auf der Buchhändlerbörse nur reines Courant die Zahlungsvaluke ist. Leipzig, im Mai 1849. Ein Commissionair. A n z e i g e b l a t t. (Inserate von Mitgliedern des Börfenverein» werden die dreigespaltene Zeile mit S Pf. sächs., alle übrigen mit Lv Pf. fächf. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s3785.j Verkauf. Eine Sortimcntsbuchhandlung, verbunden mit Leihbibliothek und Papiergeschäft, in der Provinz Sachsen, ist billig zu verkaufe». Adresse» unter der Chiffre -s X. Ls 10 werden durch die Redaction des Bbrscnlattes erbeten. s3786.j Kommissionswechsel. Hiermit die ergebene Anzeige, daß ich vom 16. d. Mts. ab meine Commissionen an meinen Bruder Firma: Rubach's Verlag (Wilhelm Baensch) übertragen habe. Nicht unterlassen kann ich es, meinem ge ehrten Freunde Herrn W. Einhorn für die seit fast neun Jahren besorgten Commissionen meinen verbindlichsten Dank abzustatten. Magdeburg, am 15. Mai 1849. Emil Baensch. f3787.j Aus dem Commissions - Verlag der Dnk'schen Buchhandlung in Leipzig ging in den meinen über: Stier, Rud., vr. tlieol. Formenlehre der hebräischen Sprache. Systematisch und sprachphilosophisch mit durchgängiger Bei spielsammlung als Grundlage einer vorbe haltenen Satzlehre geordnet. (1833.) Neu ausgegeben Berlin, Besser'schc Buchhandlg. (Wilhelm Hertz) 1849. Herabgesetzter Preis 1(l, -s) für 502 Seiten und XVI. nebst 3 Bogen Tabellen. Eine Ankündigung hiervon läge ich den be sten theol. Journalen beilegen und hoffe, daß da der Preis dieses trefflichen Werkes bedeurend ermäßigt ist, das Buch noch viele Abnehmer finden wird. Ich bin bereit n Oonel. zu liefern und bitte zu verlangen. Berlin, O.-M. 1849. Wilhelm Hertz. (Beffer'sche Buchhandlung.) Fertige Bücher u.s.w. f3788.) Krauß S» Scharrer in Stuttgart haben zum Debit übernommen: Die Elemente der Englischen Sprache für Schulen und mit besonderer Rücksicht für Auswanderer von Professor Eckardt. Bog. 8. geh. 24 kr., 7>/z S-f. Dieselben werden davon nichts ohne Verlangen versenden und ersuchen hiermit um gefl. Angabe Ihres Bedarfs. f3789.j Ich empfehle meine bekannten Wörter bücher : Iliibaut äielionnairo 14. Xull. 2 Kols äiolionnaiko 8. Xull. 2 Kolo äielionnoirs äs poolw 5. Xull. 1 In Parlhien zu den vorthcilhaftcstcn Bedin gungen. Braunschweig, L. O. M. 1849. George Westermann. s3790.) So eben ist erschienen: Volksliederbuch mit eingedruckten Noten. Preis 6 S/ mit 33'/z. In Partien von 20 mit 50 gegen baar- Fcrncr ist in Commission erschienen: Die materiellen Verhältnisse ausgearbeitet zum Besten des Volkswohls von E. N. 5 S/ mit 25 Demerkungcn, die in Aussicht gestellte Fortbildung der evangelischen Kicchenverfassung betreffend, von vr. Heinrich Leopold Lau, 5 S/ mit 25<)h. Au gleicher Zeit ist an die Handlungen, welche ihren Saldo gezahlt, versandt: Fortsetzung von Krcyßig's Ccntral-Archiv. Königsberg. Adolph Samtcr. s3791.) In der v. Rohdcn'schen Buchhand lung in Lübeck ist erschienen, wird aber nur auf Verlangen versandt: Erich XIV., der gefallene König. Trauer spiel in 5 Akten, nach einem schwedischen Sujet bearbeitet von Heinrich Asmus. (180 S.) 8. geh. 1^ 84*