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^ S7, 9. März 1912. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 3097 Verlag von Egon Fleischel k Co., Berlin VV 9 Wir versandten Landschreiben über: Thomas Ringwald Roman von Hermann Stegemann Mit Amschlagzeichnung von Kurt Tuch. Geh. M. 4.— geb. M. 5 50. Mit jedem neuen Werke zeigt Hermann Stegemann mehr, welch gewaltige schöpferische Kräfte i» ihm stecken. Es sind Kcrrennaturen von antiker Größe, die Leiden Stegemanns, ob sie „Daniel Iunt", „Theresle Stcohccker" oder „Thomas Ringwald" heißen, wie in dem vorliegen den Roman, — der uns das Ringen dieses einen Mannes zeigt: mit sich selbst, seiner Familie und der großen Masse, die sich seinen Pläne» entgcgengcstellt. Seine geliebte Keimatstadt am Äser des Bodensccs soll wieder zu alter Größe und Herrlichkeit emporblühen, wie einst im Mittel- alter, das hat er sich zur Lebensaufgabe gestellt. And die Macht seiner Persönlichkeit reißt zuerst die säumige Bürgerschaft mit sich, bis die Kleinen sich zusammengefundcn haben und die Oppo sition erstarkt ist. Sie bringt den Bürgermeister Ringwald selbst zu Fall, aber sein Werk kann sie nicht mehr zerstören. Der Grundstein für die Zukunft der Stadt ist gelegt. Das prächtige Werk reiht sich würdig den früheren Romanen des Verfassers an. Die Träume der Nathalie Braunstein Roman von Max Hochdorf Mit Llmschlagzeichnung von Else Märker. Preis geh. M. 5.—, geb. M. 6.50 Max Lochdorf hat in seinem neuen Roman ei» modernes, ganz realistisches Buch ge schrieben, in dem die ungeheuere Vielseitigkeit unserer Gegenwart zum Ausdruck kommt. In den Mittelpunkt des Buches ist ein junges Mädchen gestellt, das in sich den Beruf zur Künstlerschaft fühlt. Mit den rosigsten Loffnungen und Träumen ist sic in die Welt hinausgewandert, von dem serbischen Belgrad nach Berlin, an die sonncnbcglänzte Rioiera, endlich nach Paris, und muß nach drei Jahren eines verträumten Lebens wieder in die Kcimat zurückkehren; sie ist ge brochen an Körper und Seele, und ihre Träume, die ihr einst überirdisches Glück vorgespiegell hatten, sind farblos und armselig geworden. In dem Buch lebt ein halbes Hundert Mensche». Lochdorf schützet sic mit gleicher Kraft, die Berliner und Pariser Kunstboheme, die internationale Gesellschaft in den Rivicrahotels, die kleinen Sorgen und Zntriguen der Dienstboten; vor allem aber dieses innige rührende tief traurige Lebe» der Familc Braunstein, des Vaters, der sorgenden Mutter und der fünf Töchter. Bestellzettel in der Beilage.