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8948 «Irl-Matt f. d. Dllchn. «uq?»nd!l. Nichtamtlicher Teil. psk 72, 27. März 1912. Herman»Paetel«erlag,G m.b.H.inBerlin WilmcrSdors. 3972 Anton GchroU L Sie. in Wien. 3972 Otto Lpamer in Leipzig. 3988 Zstgmondy: Kolloidchemie. <Chem. Technologie in Einzel darstellungen.) 16 geb. 17 -6. — do. (Allgemeine Ausgabe.) IS 4i. Ar. «pieS lM. Menzel) ln Baden-Baden. 397« I so ^ ^ g «HöbenEg. I unä II. L 50 -f. «Pree-Berlag, Panl Werner in Berlin. 39S« Stegemann: Vorschläge für eine Reform der Militär- Verwaltung. 2 ^ SO Gerhard «talling «erlag in Oldenburg i. «r. 3979 ThomaSdrnckerei nnd Buchhandlung in Kempen a/Rh. 3982 Theaterbibliothel für die Vereins- und Dilettantenbühne. Nr. 69. Houben: Wider Weibertrotz und Feuersnot. I Nr. 71. Tullius: Margarete von Anjou, Gemahlin König Heinrichs VI. von England. 1 ^ 25 -H. Nr. «6. Carnot: Feurige Kohlen. 4. Aufl. I ^ so Nr. 30. Carnot: Franz Pizarro. 2. Aufl. 1 X 25 >). «erlag „Talonblatt" in Dresden. v 4 «ebr. «ogt in Papiermühle T.-A. v 3 kolitisebsr »uckblicb eins» katrioteo. Verbotene Druckschriften. Di< Strafkammer 11 des Landgerichts I in Berlin hat am 26. Februar 1912 für Recht erkannt: Alle Exemplare der Nummer 510 vom 12. November 1911 der in Paris erscheinenden periodischen Druckschrift »I«3. vis sn Oulotts Rouxs« sowie die zu ihrer Her stellung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. 38 I. 1272/11. Berlin, 17. März 1912. K. Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. (Deutsche- Fahndungsblatt Stück 3962 vom 26. März 1912.) Nichtamtlicher Teil. Friedrich Valentin Lintz. Wie bereits im Börsenblatt Nr. 63 gemeldet wurde, ist am 13. d. M. Kollege Friedrich Valentin Lintz im 58. Lebensjahre unerwartet und unter recht tragischen Um ständen aus diesem Leben geschieden. Die unerläßliche persön liche Vertretung wichtiger Verlagsinteressen im Kultusmini sterium in Berlin machte eine Reise dorthin nötig. Von da fuhr er nach Koblenz, woselbst er bei einer Besprechung im Provinzial-Schulkollegium vom Schlage getroffen zn Boden sank. Dem Ausbau und der Entwicklung der altangesehenen Firma, für die er 30 Jahre bereits seine Kräfte mit Erfolg eingesetzt hatte, galten seine letzten Anstrengungen. Nach gründlicher buchhändlerischer Ausbildung und nach Ableistung seines militärischen Dienstjahres bei den Trierer Husaren, bei denen er auch zum Offizier befördert wurde, trat Friedrich Valentin Lintz am 1. Januar 1879 in das väterliche Geschäft ein, in dem er zunächst 20 Jahre mit seinem ältern Bruder Jakob Lintz zusammen arbeitete. Am 1. April 1898 trennten sich die Brüder. Friedrich Valentin übernahm das Sortiment und einen Teil des Ver lages, namentlich die Theologie, der ältere Bruder behielt die Druckerei und den übrigen Verlag. — Es begann nun für Friedrich Valentin Lintz, der inzwischen an der Seite einer liebenswürdigen Frau ein sonniges Eheglück als Gatte und Vater gefunden hatte, eine Periode verdoppelten emsigen Schaffens, wie man es dem lebenslustigen Manne kaum zugetraut hätte. Das Geschäft behauptete infolgedessen nicht nur seine bevorzugte Stellung am Platze, sondern nahm auch einen bedeutenden Aufschwung, namentlich auf dem Gebiete der pädagogischen Literatur, auf dem inzwischen auch eine recht glückliche Verlagstätigkeit eingesetzt hatte (Kerps Lehrbücher der Geographie). Dieser Aufschwung bekundete sich namentlich auch in der Gründung einer in großem Stile gehaltenen Trierer Lehrmittelanstalt. Trotz umfassender und angestrengter Tätigkeit fand der Verstorbene aber noch Zeit zu lebhafter und erfolgreicher Tätigkeit in den buchhändlerischen Vereinen. Eingeleitet wurde diese durch die im Jahre 1888 in Trier abgehaltene Generalversammlung des Kreisvereins Rheinisch-Westfälischer Buchhändler, die allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben wird. Damals wurde der Name Lintz zum ersten Male in den führenden Kreisen des Vereins genannt, die bereits seit dem Jahre 1886 im heißen Kampfe für die Interessen des Sortimentes standen. Zunächst war es der ältere Bruder, der im Namen der Trierer Kollegen gelegentlich der Versammlung die Honneurs machte, aber ihm zur Seite stand schon damals der jüngere Friedrich Valentin, der dann, wenn auch nicht sofort, so doch bei der nächsten Vakanz in den Vorstand des Kreisvereins Rheinisch-Westfälischer Buchhändler berufen wurde. Ec war die eigentliche Seele des gemütlichen Teiles der glänzenden Versammlung in Trier gewesen, bei dem sich der unverwüstliche, joviale Rheinländer sofort zahlreiche Freunde erwarb. Die Riesenbowle in gewaltigem Faß, die damals auf lichten Höhen links der Mosel von den Brüdern Lintz gebraut wurde, erschien allen Teilnehmern unerschöpflich, und die von ihnen am anderen Tage arrangierte Dampfer fahrt auf der Mosel von Trier bis Cochem war ein glänzendes Gegenstück zu der denkwürdigen Rheinfahrt von Frankfurt nach Rüdesheim, die bei Annahme der Satzungen von dem größten Teile der in Frankfurt anwesenden Kollegen nach gewonnener Schlacht unternommen wurde. Dem Vorstande des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler hat Friedrich Valentin Lintz seitdem mit wenigen Unterbrechungen säst ständig angehört, darunter in den Jahren 1895 bis 1900 als stellvertretender Vorsitzender, als der er nach dem Tode seines Freundes Rudolf Barth auch längere Zeit mit Geschick die Vereinsgeschäfte leitete. Bei dieser glücklichen — heute leider nur zu seltenen Veranlagung — ist es sehr be greiflich, daß auch die größeren buchhändlerischen Verbände auf Friedrich Valentin Lintz bald aufmerksam wurden. Im Jahre 1897 wurde er in den Wahlausschuß berufen, dem er volle sechs Jahre angehört hat, davon 1898 und 1899 als Schriftführer und 1899 bis 1903 als Vorsitzender, und seiner Tätigkeit werden sich feine damaligen Kollegen noch heute mit Vergnügen er-