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Ta,ch«r in 4kais«r»laut«rn ferner: 7767. Rühm, PH.» Geographie f. dir Oberklassen der Volksschule. 3. Aufl. 8. - 6 N/ 7768. — Geographie v. der Pfalz u. Bayern. 6. Aufl. 8. ' 3 NX 7769. Voltz» C., stigmographische Aufgaben f. den fortschreitendenZcichnungS- Unterricht. Neue Folge, l. Hft. 4. " 7 NX 7770. —dasselbe. Neue Folge. 2—5. Hft. 4. a * 9 NX B. rauchniy in Leipzig. 7771. Oollovtiou ok british autliors. Oop^rmbt eil. Vol. 1245. s. 1246 !?>-. 16. ü ' lnlialt: ^Vitkout kitl» or Kitt dv 6. AI. 6raik. 2 Vo!«. Tittel in Dresden. 7772. I Bcrthol», G., n. Ncumristcr, Nachtculcn. RomantischeErzählgn. 1. Bd. 26. Hft. gr. 8. 3 NX Nichtamtlicher Theil. Aus den Papieren der Weidmannschen Buchhandlung. Neue Folge. II. Johann Caspar Lavater und Johann Georg Zimmer mann*). Zu den Autoren, die Reich seiner Handlung gewann, ge hören fünf Schweizer von hervorragender Bedeutung: Georg Joachim Aollikofer von St. Gallen, der Prediger der reformirten Gemeinde in Leipzig, Johann Georg Sulzer von Winterthur, der als Director der philosophischen Classe an der Berliner Akademie starb, Johannes Müller aus Schaffhausen, der Historiker, Johann Cas par Lavater, Prediger in Zürich, seiner Vaterstadt, und Johann Georg Zimmermann aus Brugg , der als königl. großbritannischer Leibarzt in Hannover starb. Reich durfte sich rühmen, allen diesen Männern nicht nur als gut zahlender Verleger Werth zu sein; er selbst wußte ebenso diese Verbindung mit angesehenen, von ihren Zeitgenossen hochgeschätzten Männern wohl zu würdigen. Persönlich am nächsten stand ihm zweifellos Zollikofer, der durch räumliche Nähe zu häufigerem Zusammensein willkommenen Anlaß bot. Er stand dem Leiter der Leipziger Firma stets als warmer Freund zur Seite, helfend und rathend. Er lieferte nicht wenige gute Verlagsartikel und war der Hort für viele Schriftsteller, die es gern sahen, wenn Zollikofer ihr Manuscript durchsah und feilte. So überließ es Wieland dem Leipziger Prediger, zu bestimmen, ob eine Stelle aus seinem Dio genes verschwinden sollte. Zollikofer strich sie. So baten auch Andere, namentlich die Schweizer, um Zollikofer's Urtheil und Correctur und er gewährte sie beide, freilich nicht ohne ab und zu nachträglich auf Widerspruch zu stoßen. Sulzer's Berhältniß zur Weidmannschen Buchhandlung begann noch unter Reich's Geschäftsführerschaft. Im Jahre 1757 wurde bereits über die Theorie der schönen Künste abgeschlossen, aber die Vollendung des Werkes zog sich Jahre durch hinaus. Au Anfang der siebziger Jahre warSulzer's Befinden so übel, daß seine Freunde ihn einmal todt sagten und Reich mit ihm Abrede traf, wie es mit feinem Werk,auf daserschonverschiedeneMaleVorschüsse empfangen, für den Fall seines Todes' gehalten werden sollte. Doch gönnte daö Schicksal noch einige weitere Jahre nicht allein zur Vollendung der ersten, sondern auch zur Herstellung einer zweiten und dritten Auflage. Ueber das Berhältniß, wie es sich hier zwischen Schrift steller und Verleger gestaltete, geben Briefe nicht mehr Auskunft, da sich nur noch einer, dazu ein unbedeutender, in den alten Brief- packetcn gefunden hat. Doch zeugt das Hauptbuch dafür, daß Reich seinen Autor sehr hochstellte: er druckte ein Manuscript des Verstorbenen, dessen Tagebuch einer Reise nach Südeuropa, zu Gunsten von dessen Hinterbliebenen und zahlte dafür an Sulzer's Schwiegersohn Graf 200 Thaler. Wie Johannes Müller mit Reich in Verbindung kam, und wie sich sein Berhältniß zur Firma in der Folge weiter gestaltete, ist früher erzählt. Was die Verbindung zwischen Lavater und Reich knüpfte, ob die Empfehlung von Sulzer oder Zollikofer, bleibt ungewiß. Nur so viel ist sicher, daß er im Jahre 1769, als Mann von 28 Jahren, schon schriftstellerisch bekannt war und auch mit Reich schon in Verbindung stand. In diesem sah er zwar am 7. September noch einen „hochedelgebornen, hochgcschäztestenHerrn", aber er wußte bereits aus eigener Erfahrung, wie gefällig Reich war und wie sich durch ihn Packele vortrefflich anDrittc weiter befördern ließen. Auch unter diesem Datum hatte Lavater wieder einige Beischlüsse, davon für Reich selbst die „Schweizerlieder" (Zürich 1767) Lavater's, „als ein kleines Zeichen meiner Ergebenheit". Im nächsten Jahre erschien dann der erste Verlagsantrag in Leipzig. Den Diakon Lavater war seit einiger Zeit die Lust au- gckommcn, für sich und ein paar sehr vertraute Freunde einige moralische Versuche niederzuschreiben, „Versuche, die eigentlich zur tiefer» Kenntniß des Herzens abzwccken sollten, die feinsten Wen dungen der Leidenschaft mit der kenntlichsten Naivetät zeichnen und Gesinnungen, die zum erhabenem praktischen Christenthum führen, empfehlen sollten". Jetzt, wo diese Versuche vorliegen, hält ihr Ver fasser für sehr wahrscheinlich, daß sie das größere Publicum eben falls interessiren dürften. Da aber Lavater sehr wünschen muß, als Verfasser nicht erkannt zu sein, wendet er sich nicht an eine Züricher Firma, sondern an Herrn Reich. Der Titel wäre etwa: „Empfindsame Briese" oder „Versuche eines Christen, sich selbst zu kennen", oder „Empfindsames Tagebuch eines Beobachters seiner selbst". „Ich hoffe, durch den Inhalt jeden Leser für den etwaigen Ekel ob dem Wort empfindsam schadlos zu halten." Diesem — von Reich angenommenen — Verlagsantrag vom 19. September folgten in den nächsten Monaten Zeichnungen der für die Schrift gewünschten Vignetten und ihnen schloß sich in ein zelnen Abthcilungcn das Manuscript an. Lavater bat dabei noch besonders, einen gegen Wieland gemünzten Hieb doch nicht zu miß billigen. „Gewiß, wenn jemand in der Welt vermögend ist, das größte Werk zu thun, Wieland's erhabenem Genie eine moralischere Richtung zu geben, so kann es mein Freund Reich." Und dabei fällt Lavater noch ein: „Geschähe Ihnen je eine Gefälligkeit, etwas von meinen andern Schriften, insonderheit Keiles lettre« oder Ge dichte in Ihren Verlag zu nehmen, so können Sie disponiren." Hatte Lavater von vornherein die Erledigung der Honorar frage Reich überlassen, so schob dieser gewohntermaßen auch diesmal dies Geschäft seinem Autor zu. Lavater kam dadurch in arge Ver legenheit. „Wie soll ich," schreibt er am 1. März 1771, „das llonorarium bestimmen? 2 Reichsthaler pr. Bogen und 60Exem plare ist das wenigste und 4 Reichsthaler und so viel Exemplare das meiste, was ich für meine Schriften empfangen habe. Itzt geben Sie mir wenige Exemplare — Lavater hatte 8—10 erbeten — die Vignettes und die Porti von hier aus kosteten mich gegen 12Reichs- thaler. Ist es zu viel, wenn ich nun, Alles eingerechnet, 3 Thaler, oder wenn Sie wollen, einen Dukaten fordere." Und dann: „Was mein Poetisches Werk betrifft, so werden Sie leicht sehen, daß dieß mehr Fleiß und Ausarbeitung fordert. Ich glaube also nicht un billig zu seyn, wenn ich für diese Arbeit in allem 50 Exemplare und 8 Reichsthaler p. Bogen fordere." Aus dem Weidmannschen Hauptbuch ergibt sich, daß Reich das> Honorar für das Tagebuch einfach bewilligte. Es erschien Jubilate- ') l. S. Nr. 168.