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7174 Börsenblatt f. d. Dttchn. Buchbandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 138. 15. Juni 1911. ganz neue Zeilschrift jetzt das Licht der Welt erblickt hat. deren Absatz nur zum kleinsten Teile auf Belgien selbst be rechnet sein dürfte. Es ist dies »1,6 blooäs. blno^olo- psäis msvsuslls illustrss: ^.otbologio äss rovuss äs tous iss pa^s». Der zweite Untertitel verrät zugleich das Programm der Zeitschrift. d>e wichtige politische, volkswirtschaftliche, lite rarische, künstlerische und wissenschaftliche Aufsätze aus den Zeit schriften der ganzen Welt in ungekürzter französischer Über setzung veröffentlicht. Der Plan ist insofern originell, als bisherige ähnliche Publikationen sich nicht nur auf gewisse Literaturgebiete beschränkten, sondern sich auch damit begnüg ten. die betreffenden Artikel in mehr oder weniger kurzen Auszügen zu bringen. Besondere Aufmerksamkeit ist den jenigen Aufsätzen gewidmet, die sich mit internationalen Fragen, bzw. mit der Tätigkeit der internationalen Vereini gungen und Institutionen beschäftigen. Die Auswahl der zu veröffentlichenden Artikel unterliegt einem Redaktionskomitee, dem mehrere höhere Beamte des belgischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst angehören und an dessen Spitze vr. Adolph Rütten steht. Bei der ungeheuren Blaffe von guten politischen und wissenschaftlichen Zeitschriften, bzw. deren Aufsätzen liegt die Schwierigkeit natürlich in erster Linie ge rade in der Auswahl, wiewohl der Qualität der Übersetzung auch die größte Sorgfalt zuzuwenden ist. Das vorliegende 1. Heft, ein stattlicher Großoktavband von 160 Seiten nebst 12 losen Jllustrationsbeilagen, enthält K englische. 5 deutsche, 3 französische, je 2 amerikanische und russische und 1 belgischen Artikel unter genauer Angabe der betreffenden Zeitschriften, deren Expeditionsadressen und Preise. Die Titel der deut schen Zeitschriften mögen als Anhaltspunkt für die Be urteilung der Auswahl dienen: Natur und Kultur, Süddeutsche Monatshefte. Cicerone, Umschau. Das Neue Blatt. Den ersten Artikel bildet eine Studie des Obersten Gaedke: »Friede und Abrüstung», die merkwürdigerweise nicht nach dem Deutschen, sondern aus einer amerikanischen Reoue (NeOIurs's Uagarioo) übersetzt worden ist. Die Aus sätze sind so gesetzt, daß sie stets aus einer rechten Blattseite anfangen und somit herausgenommen werden können, ohne andere Teile des Textes zu beschädigen. Die Bezugspreise sind 30 Frcs. für Belgien. 35 Frcs. fürs Ausland im Jahresabonnement, halb- und vierteljährlich mit einem kleinen Aufschlag, einzelne Hefte 2.75 Frcs. bzw. 3 Frcs. Auf die übrigen literarischen Neuerscheinungen des belgischen Buchhandels werde ich in meinem nächsten Briefe zu sprechen kommen und dann auch von der Jahres versammlung des Osrols bslgs äs la librairis berichten, die am letzten Montag, 29. Mai. stattsand. Brüssel. Pfingsten 1911. Jos. Thron. Eine Buchführung für den Sortimentsbuchhandel. (Schluß zu Nr. 13S d. Bl.» Der Verkehr mit den Lieferanten beschränkt sich zum größten Teil auf den Eingang direkter Sendungen von Verlegern und Lieferanten, die dann meist ein eigenes Bar oder Rechnungskonto haben, und der Sammelsendungen des Kommisstonärs. Die eintreffende Sammelsendung wird nicht in der Weise gebucht, daß wir jede einzelne Sendung, die sie enthält, in das Faktureneingangsbuch cintragen. Wir trennen nur die Bar- und Rechnungsfakturen und spezi fizieren diese Gesamtsummen in der Art. daß wir unterscheiden, ob die ganzen Beträge dem Warenkonto oder vielleicht teilweise auch dem Unkostenkonto usw. zu belasten sind. Die Summe der Barfakturen schreiben wir dem Kommissionär gut, nach dem wir sie in das Faktureneingangsbuch eingetragen haben. Die einzelnen Summen der Rechnungsfakturen müssen wir zuerst ausaddieren, während uns bei den Barfakturen die Arbeit bereits vom Kommissionär abgenommen wurde. Die Gesamtsumme wird dann notiert. Ist aus diese Weise die gesamte Sendung im Faktureneingangsbuche eingetragen, so erhallen die einzelnen Fakturen den ersten Buchungs vermerk und werden zur Weiterbearbeitung abgelegt. Die Barfakturen werden nachgerechnet und kontrolliert, die Rechnungsfakturen müssen außerdem aus den Konten der Verleger gutgeschrieben werden. Alle nicht durch die Ballen eingehenden Sendungen müssen einzeln gebucht werden. Dabei ist es das beste, wenn jede Faktur sofort nach dem Ab streichen nachgerechnet und dann in eine besondere Mappe gelegt wird, die dann wieder in bestimmten Zeiträumen im Fakturen eingangsbuche zu notieren find. Bei den bereits auf den Avisen notierten Fakturen ist die Spezifikation im Eingangs buchs unnütz; hier genügt es vollkommen, wenn die Fakturen mit der Stummer des Avises versehen werden, auf dem sie enthalten sind. Da die Summe der direkt eingehenden Sendungen selten so groß wie die der Ballensendungen sein wird, ist bei ihnen eine Spezifizierung schon der Kontrolle des Eingangs halber recht angenehm. Nachnahmesendungen, überhaupt alles, was bar bezahlt wird, dürfen nicht durch das Kreditorenkonto laufen, aus welches das Faktureneingangs buch übertragen wird, darum empfiehlt es sich, daß man im Faktureneingangsbuche in einer Rubrik die Rechnungs fakturen. in der anderen die Baifakturen, die durch den Kommissionär gehen, in der dritten die direkt bar bezahlten Sendungen bucht. Am Schluffe eines Monats werden diese Posten auf das Journal übertragen. Die Gesamt-Summe aller Fakturen wird dem Warenkonto belastet, dem Kreditoren konto werden die Rechnungsfakturen gutgeschrieben. Die Gutschrift der durch den Kommissionär bezahlten Barfakturen wird gleichfalls dem Kreditoren - Konto erkannt, wenn nicht ein besonderes Kommissionär-Konto im Journale eingerichtet wird. Es ist manchmal nicht nötig, daß man ein solches Konto auch im Journale führt, wenn man auf dem Konto korrent des Kommisstonärs bereits das Guthaben in Unkosten- und Waren-Konto usw. spezifiziert. Im allgemeinen wird sich aber das Führen einer Rubrik im Journale lohnen. Für die Remittenden führen wir ein Buch für feste und bare Rücksendungen. Auch hier wird die Totalsumme der Rechnungsremittenden monatlich in das Journal übertragen, während bei den Barremittenden, die alle über Leipzig ver rechnet werden, der Übertrag aus dem Buche auf das Konto des Kommisstonärs nach dessen Angaben stattfindet. Als Grundsatz bleibt bei den Rechnungsremittenden. daß keine Rücksendungen direkt auf das Konto zu notieren sind, da sonst die Gutschrift aus dem Warenkonto übersehen würde. Die Grundbuchung des Kreditveikehrs mit den Kunden geschieht durch die Eintragung in die Strazze oder Kladde. Ob wir dabei das Durchschreibesystem, das Billingsystem oder auch nur die frühere Methode des Eintragens der Faktur in ein festgebundenes Buch befolgen, ist gleich. Wichtig ist. daß am Schluffe des Monats die Summe sämtlicher Ausgänge sestgestellt und im Journal verbucht wird. Außerdem werden die einzelnen Posten auf die Kontokorrente übertragen. Die Verrechnung der durch die Ansichlsversendung verkauften Ware hat durch die Strazze zu erfolgen. Dabei können wir entweder aus der Anstchtskladde in die Strazze spezifiziert übertragen oder, um die Schreibarbeit zu vermeiden, aus der Anstchtskladde direkt aus die Kontokorrente übertragen und in der Strazze nur die Summe des Übertrags buchen. Bei dem Jahresabschlüsse ist für die Anstchtskladde nur zu be achten. daß sämtliche offene Posten zu den Außenständen zu zählen sind. In der Praxis wird man also dafür sorgen, daß am 1. März in der Anstchtskladde nur recht wenig offen steht, damit die Summe der Debitoren kein falsches Bild bei