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l94Z 82 1944 <s manche Schärfe, so war es jo eben Zweck der gemeinsamen Berathung, diese abzuschleifen, und daß es gelungen sei, zeigt uns das Protokoll. Noch einen Beweis seiner Gei stesschärfe giebt Hr. E., indem er die Worte seines Geg ners in Nr. 28 der Süddeutschen Buchhändlerzeitung „seine (Hrn. E.'s) Philippika erweise sich, gelinde ge sagt, als unnütz, weil gegen Etwas gerichtet, was gar nicht vorhanden sei" so au siegt, als sei mit diesem gar nicht vorhandenen Etwas der Weinheimer "Verein gemeint. Diese Deutung muß belustigen. Höher schwingt Hr. E. sich nun aufs Streitroß, triumphirt, sieht den Verein im Geiste schon wieder aufgelöst und wirft seinen Gegner Sack und Seil vor. Aber er erkennt nicht, daß mit jenem gar nicht vor handenen Etwas keineswegs der Wcinheimec Verein, son dern nur diejenigen Flecken und Gebrechen bezeichnet wer den wollten, welche er der Corporation beimißt, welche aber in der That gar nicht vorhanden, und außer ihm rsn Nie mandem entdeckt worden sind. Darum „gedulde sich der Herr nrir noch einige Zeit," und er wird sehen müssen, wie der Wcinheimec Verein immer noch vorhanden ist und bleibt, weil er in der Gediegenheit und zeitgemäßen Nothwendig- kcit seiner Beschlüsse vollkommene Bürgschaft für sein Ver fahren trägt. Ich bin am Schlüsse. Ob nun Hr. E. auch mir wie seinem Gegner in Nr. 28 der Süddeutschen Buchh. Ztg. zurufen wird: Gott behüte den Weinheimer Verein vor sol chen Freunden, muß ich dahin gestellt sein lassen, werde mich aber, wenn er cs thut, wenig darob bekümmern. Es widerstreitet dem geraden Sinne des thcilnehmendcn Beobachters, einseitige Angriffe aus das wahrhaft Gute und Würdige ruhig mit anzusehen; es zuckt ihn in den Adern, er erfaßt die Feder und stellt das pro dem oontra gegenüber. Das wollte ich in Vorstehendem thun; — ob es mir ge lungen ? Ich weiß es nicht. Uebrigens kann ich Hrn. E. noch versichern, daß ick) zwar im Bereiche des Weinheimer Vereins etablict, bis jetzt aber nicht Mitglied bin, sondern es erst werden werde. vv. II. V. In Sachen Schweizerischen Nachdruckes. Mit dem Poststempel „Berlin 30. August" versehen, empfing ich vor einigen Tagen ein Circular des „Litera tur-Comptoirs in St. Gallen," datict vom 20. März, worin dieses ehrenwerthe Haus eine Anzahl Nach drücke zu merkwürdig billigen Preisen antragt. Es sind: Böcne's Briefe 6 Bde. 1 ^ 20 A. (wenn 25 Ex. genommen werden n 22 -s. netto.) Goethe's Werke, 12 Bde. 13-/). (bei 25 Ex. 6-/)6-s.) Schön lein's Pathologie, 4 Bde.; Hufeland, Enchicidion; Sobernheim, prakt. Arzneimittel lehre; Schmid, CH., Jugendschristen rc. Wahrscheinlich werden diese Circulare durch Reisende in Norddeutschland auf die Post gegeben, es wäre aber auch möglich, daß sich an einigen großem Orten Helfershelfer dieser ehrlichen Leute befanden. Im Interesse des Buch handels liegt es vorzüglich den Sortimentshandlungen ob, diesen Herren nachzuspüren. Wohl dürfen bei uns Nach drücke nicht debitirt werden; aber kann es bei der sorgfältig sten Beaufsichtigung nicht geschehen, daß eine Unzahl der selben auf Schleichwegen ins Publikum kommt; wer kann deni Privatmanns wehren, einen Nachdruck zu besitzen) —- So wird dem Verleger und Svrtimentshändlec empfind licher Schaden zugefügt, unserm Geschäfte aber im Allge meinen der größte Nachtheil gebracht. Ich habe das Circular als Document an die verehrl. Redaction des Börsenblattes eingesandl *); vielleicht gelingt es, dieser säubern Industrie auf die Spur zu kommen, was wir alle von Herzen wünschen mögen. Erfurt, am 4. Sept. 1839. Ludwig Hilsenderg. Nachschrift. Während Vorstehendes bereits zum Druck übergeben ist, geht uns dieselbe Nachricht von Herrn Gerhard in Danzig und Herrn Kern in Breslau zu. Möchte es den Berliner Herren Collegen gelingen, dem Helfer des oben erwähnten Literatur-Comptoirs auf die Spur zu kommen; leicht dürfte sich dadurch noch manches Andere entdecken. Die Redact!on. *) Wird hiermit bestätigt. D. R- Verantwortlicher Redacteur; 2. C. Stadler. Ä e k a n n t m a ch u n g e n. pränumerations- und Subscriptions- Ä n s c i g e n. s4723.j An alle Buchhandlungen versandte ich nachstehende Subscriptions-Eiiüli-ung auf die der Bttchdrttckerknnst. Wenn der herrliche und erhabene Gedanke der Erfindung der Buchdruckerkunst in den Herzen aller Volker, zu denen der Glanz seines mächtigen Lichtes gedrungen ist, die lebhafteste Begeisterung für dieses einzige Werk in der Geschichte aller Zeiten entzündet hat, so beseelt unstreitig das lebendigste Gefühl der Dankbarkeit für den gefeierten Mann, der dem mensch lichen Geiste die hemmende Schranke brach, am meisten die Erben seiner unvergleichlichen Kunst. Ein Erbthcil, welches, wie kein anderes, einer unendlichen Sonne gleich, die segensreichsten Früchte in der Erkenntniß des höchsten Wesens, in Wissenschaft, Kunst und Industrie hervorgerufen hat, verdient es, am 40g jährigen Tage seiner Geburt auf eine würdige Weise begangcn zu werden, und es regt sich in den dankerfüllten Herzen der Jünger jenes unsterblichen Meisters der heiße Wunsch, eine zeitgemäße Festesgabe zu dieser Feier beizusteuern.