Volltext Seite (XML)
880k Nichtamtlicher Tel!. — Sprechsaal. 215, 15 September 1SS8. solche der wichtigsten Erwerbungen der letzten Zeit auf dem Ge biet der neueren Kunst eröffnet. An Erwerbungen sind hier zu nennen: Werke älterer Kunst: eine Predella (Altarstufe), beklebt mit 13 altkolorierten Kupfer stichen der italienischen Schule des 15. Jahrhunderts, Dar stellungen aus dem Leben und der Passion Christi. Kupfer stiche der deutschen Schule des fünfzehnten Jahrhunderts: Israel van Meckenem, Meister des h. Erasmus u. a., zwei unbeschriebene Kupferstiche von Christofano Robetta, einem Florentiner Kupfer stecher vom Anfang des 16. Jahrhunderts; von Francisco de Goya außer einigen Radierungen acht Lithographien von großer Selten heit, davon zwei Unika. Unter den erworbenen Zeichnungen sind zu erwähnen: Meister L. 8. (deutscher Kupferstecher von der Mitte des 15. Jahrhunderts) Halbfigur eines Mädchens; Georg Friedrich Schmidt, Bildnis eines Herrn und einer Dame 1745, Pastell zeichnung; Daniel Chodowiecki, Rötel- und Bleistiftzeichnungen; Francisco de Goya, zwei Zeichnungen. (Schluß folgt.) Die geplante Reform der Rechtschreibung in Amerika. (Vgl. Nr. 205 d. Bl.) — Aus New Jork wird der Neuen Freien Presse (Wien) gemeldet, daß die viel besprochene Änderung, die Präsident Roosevelt an der amerikanischen Orthographie vor genommen hat, ein unerwartetes Ende gefunden hat. Eine amerikanische Zeitung hat nämlich ein vor mehr als 25 Jahren vom Kongreß angenommenes Gesetz ausgegraben, in dem erklärt wird, daß die amtliche Rechtschreibung Amerikas durch die in dem bekannten Wörterbuch von Webster angewendete Schreibweise ge geben sein soll. Ehe dieses Gesetz nicht durch ein neues aufgehoben ist, haben die amerikanischen Staatsdruckereien nicht das Recht die von Roosevelt befohlene neue Schreibweise einzuführen. Es wird aber als ganz ausgeschlossen angesehen, daß der Kongreß dieses alte Gesetz jetzt umstoßen wird. Die allgemeine Ansicht geht dahin, daß Präsident Roosevelt nunmehr die Sache fallen lassen wird. Büchereien in Magdeburg. — Die Büchereien der Stadt Magdeburg wiesen im Verwaltungsjahr 1905 einen erfreulichen Aufschwung auf. Die Stadtbibliothek selbst hat 13843 Bücher an 5969 Personen verliehen. — Die Nordfront-Bücherei erhielt einen Zuwachs von 1272 Bänden, so daß sie nunmehr 9687 Bände zählt. Verliehen wurden 71295 (Vorjahr 54290) Bände an 30710 (Vor jahr 25567) Personen. — Die Bücherei Wilhelmstadt verdoppelte ihren Bestand, der auf 2694 Bände gestiegen ist. Verliehen wurden 21 769 (Vorjahr 9832) Bände an 9403 Benutzer. — Die Bücherei Sudenburg wurde von 1113 auf 1898 Bände gebracht. In- noch höherem Grade aber stieg die Benutzung, indem 4635 Personen (Vorjahr 2300) im ganzen 12621 Bände (Vorjahr 5284) benutzten. (Blätter für Volksbibliotheken und Lesehallen.) Eine Goethe-Festschrift. — Aus Anlaß der Enthüllung des Goethe-Denkmals in Franzensbad ist eine im Auftrag des Denkmalkomitees von Alois John herausgegebene Festschrift er schienen. Die Neue Freie Presse schreibt darüber: Die Schrift ge winnt mehr als ephemeren Wert dadurch, daß hier zum erstenmal ein erschöpfendes Bild der Beziehungen Goethes zu dem jüngsten der vier böhmischen Weltbäder geboten wird. Schon Gustav Karpeles hat in seinem »Literarischen Wanderbuch- davon gesprochen, auch die Tagebücher und Briefe des Dichters fleißig benutzt; was aber die Forschung in den seither vergangenen acht Jahren zutage gefördert hat, hat John als erster in der Festscyrist übersichtlich gestaltet. Ein eingehendes Studium der Franzensbader Kurlisten löste manchen Zweifel über die von Goethe verzeichneten Persönlichkeiten seines Umgangskreises. Die naturwissenschaftlichen Bestrebungen des Dichters um das Eger- land finden in einem eignen Kapitel eingehende Erörterung. Der einleitende Aufsatz der reich illustrierten Festschrift erzählt die Geschichte des Franzensbader Goethe-Denkmals, für das seit 23 Jahren ein Komitee eifrig bemüht war. Daß John unter den berühmten Besuchern Franzensbads, dessen Geschichte ein Abschnitt des Buchs skizziert, Fichte nicht anführt, ist das einzige, was dem emsigen Verfasser, dessen Feder flammende Begeisterung für Goethe geführt hat, vermerkt werden könnte. Städtische Bücher- und Lesehalle zu Frankfurt a. Oder. — Die Städtische Bücher- und Lesehalle zu Frankfurt a. O. wurde am 1. April 1906 mit einem Bestand von 5000 Bänden eröffnet. Der Bestand wird binnen Jahresfrist auf etwa 8000 Bände abgerundet werden. Im ersten Monat des Bestehens wurden beinahe 2500 Bände ausgeliehen. Der Ausleiheverkehr steigt rasch und beträgt zurzeit etwa 160 Bände im Tagesdurch schnitt. Der Katalog für Unterhaltungsliteratur liegt abge schlossen vor. Für die belehrende Literatur wird noch ein Karten katalog benutzt; seine Drucklegung erfolgt im Herbst. Mit der Ausleihbibliothek verbunden ist ein anheimelnd ausgestatteter Lesesaal mit 40 Leseplätzen, der sehr stark benutzt wird. Die Bibliothek ist vorläufig mit einem Einrichtungsfonds von 25 000 ^ und einem Jahresetat von 5000 ^ fundiert. Eine Er- Plage (in: Blätter für Volksbibliotheken und Lesehallen.) Vom Geldmarkt. — Die^Sächsische Bank hat den Zinsfuß, zu dem sie Wechsel auf ihre eignen Bankplätze und ihre Pari plätze, sowie auf sämtliche Reichsbankplätze und bayerischen Bank plätze diskontiert, um ^ Prozent auf 5 Prozent und den Lom- bardzinssuß von 5*/g auf 6 Prozent erhöht. Die Reichsbank hat bisher noch keine Erhöhung vorgenommen; doch wird die Er höhung täglich erwartet. cku Divro, 1906, 14 juillst — 30 Lsptembrs. 8etnna1-8o. 106 8 1906). 8". 8. 149—184. (DsipLi^, Otto Dg.rra>880^vit2.) ^U8lanä68 vov Dr^ Daul 86ö^v6vlr6, Latein Direktor äsr Löniß- liedeu Libliotdsk iu Lsrliv. XXIII. 9. Lekt. 86pt6wder 1906. 8o. 8. 401—440. DeipLi^, Otto Üarra880 vitr. Libliotdekev. III. Von Daul ll'roww8äorkk. — Xleivs Nit- (Sprechsaal.) Ein Verleger als wohlwollender Freund des Sortiments. (Vgl. Nr. 201, 213 d. Bl.) Zu dem Artikel im Börsenblatt Nr. 204: »Ein Verleger als wohlwollender Freund des Sortiments- möchte ich Mitteilen, daß auch mir Herr Karl Robert Langewiesche in Düsseldorf zwei bei ihm aus Bautzen direkt eingegangene Bestellungen zur Erledigung überwies, wofür ich Herrn Langewiesche sehr dankbar bin. Bautzen, 13. September 1906. Eduard Rühl's Buchhandlung Georg Thomas.