33. Jahrgang Leipzig, den I.Mai 1924 Nummer 6 ocir Organ für das gesamte Madfahrwesen, für Sport. Industrie und Handel Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes Anschrift der Schristlcitung: Anzeigeu-Annahmc: Kurt Landgras, Leipzig-Gohlis, St. Privatstr. 21. Sächsischer Radfahrer-Bund, e. V., Leipzig, Reichelstr. 15. Fernruf 50 242 (Nebenstelle). Fernruf 27 913. Auerberg die Zleststadt des 33. Bundestages. 2 In der Geschichte unseres Sachsenlandes nimmt Freiberg lager. Auch der alte Fritz lebte im siebenjährigen Kriege in einen besonderen Platz ein. Sein Gepräge erhält es durch den jahrhundertealten Bergbau, dem es auch seine Entstehung verdankt. Auf dem Obermarkte sehen wir das Denkmal seines Begründers Otto des Reichen. Der Silberbergbau ruht seit einem Jahrzehnt, aber noch immer grüßen uns rund um Freiberg die alten Gesteinhalden mit ihren Grubenhäusern und reden von vergangenen Tagen des Reichtums und des Wohlergehens. Eine weh mütige Stimmung weht von diesen uralten Zeichen der einst so reichen Vergangen heit herab auf unser so arm gewordenes Gegenwarts geschlecht. Daß an solch mit Silber gesegneten Stät ten sich auch ein reiches Kunstleben entwickeln konnte, leuchtet ein, die Goldne Pforte des Domes ist als Kunstwerk weltberühmt geworden. Wer von den Freibergs Mauern. And so spinnt die längst vergangene Zeit Fäden in unsere Zeit herüber. Der Kriege sind nicht weniger geworden. Aber da, wo hier einst wilde Kriegshorden ihr Anwesen trieben, grüßt die neue Zeit und so sehen wir im Bilde den herrlichen König-Al bert-Park. Vings um Frei- berg zieht sich ein einzig schöner Promenadengürtel, der besonders im neuauf- ziehenden Lenze verschwen derisch seine reichen Gaben verstreut und den einge sessenen Freibergern immer von neuem wieder das Beste bietet. Auch den Festbesuchern werden Frei bergs Promenaden noch lange im Gedächtnis haften bleiben und ihnen wahr scheinlich zur schönsten Fest erinnerung werden. Freiberg besitzt weiter ein außerordentlich reich haltiges Altertumsmuseum, Obermarkt. Festkameraden eine Stunde Zeit übrig hat, sollte die Besichtigung des Domes mit seiner Goldenen Pforte nicht versäumen. Freiberg selbst ist eine alte Festungsstadt, und im Rundgange um die Stadt werden sich dem Auge sofort die Wahrzeichen jener Zeit darstellen. Alte festgefügte Mauerreste, trutztge Wehrtürme und Teile des ehemaligen Wallgrabens wechseln in bunter Folge ab. Besonders eindringlich redet das Schwedendenkmal von großen Kämpfen vor den Toren Freibergs. Anter der alten Torstensonlinde hielt einst der schwedische Heerführer sein Haupt- > an welchem besonderer Fleiß, Treue und Liebe zur Heimat gebaut und gesammelt haben. Die Mineraliensammlung der Bergakademie ist von höchster Bedeutung, und kann sich der Beschauer eine kleine Vorstellung von dem Reichtum unter Frei berg machen. Es ist nicht möglich, in einem Zeitungsartikel alle die Werte der Feststadt einzeln aufzuzählen, nur andeutungsweise kann dies geschehen, aber alle die Festbesucher werden in jeder Beziehung voll auf ihre Kosten kommen. Denn Freiberg ist weltbekannt