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Nr. S. Der Radfahrer Seite :62. vundesamtlicys Mittsttungsn Z -«.l- (Nachdruck verboten.) Verhältnisse und Begebenheiten muß sich der juuge Mann an eignen. Durch viele kleine Vorteile wird auch an Kraft gespart. Wie schon weiter oben erwähnt, ist beim Radrennsport ein einwandfreier Körper Grundbedingung und aus diesem Grunde der Weg zum Arzte unerläßlich. Man lasse sich auf eigene Kosten von einem tüchtigen Arzte gründlich untersuchen. Herz, Magen und Lungen müssen frei von Fehlern sein. Ist es doch besser auf einen Wunsch, sei er noch so begehrenswert, zu verzichten, als erst Schaden an seinem Körper zu nehmen und dann doch noch verzichten zu müssen. Diejenigen, welche sich den Weg zum Arzte sparen und doch das Ziel zu erzwingen versuchen, sind sehr im Nachteile gegen über denen, die kerngesund sind. Lin starker Körperbau, dicke Beine, weiter Brustumfang und Interesse sind nicht maßgebend beim Rad rennsport, vielmehr machen es zähe, elastische Sehnen, gut ausgeprägte Beiumuskeln, Kampfeslust, eiserner Wille, Lhrgeiz, Energie und Geduld. Obwohl jede Kanone am Anfänge nicht gleich Siege erringen konnte, infolge der Unkenntnis des Verhaltens im Rennen, gehört doch immer eine gewisse Fähigkeit zum Rennfahrer. Ls ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Um auf eine gewisse Höhe über den Durchschnitt zu kommen, ist das Trainieren erforderlich. Geduld ist zunächst die erste Bedingung, welche vorhanden sein muß, denn nach den ersten zwei Rennen kann der Neuling nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn er sich nicht auf den vorderen Plätzen befindet. Ganz besonders muß der junge noch im Wachsen begriffene Körper vor Ueberanstrengungen oder gar Uebertrainieren bewahrt bleiben. Dem sich dem Rennsport anschließenden jungen Manu steht ein schwerer Weg bevor, denn er hat ganz vorn anzufangen. Regel mäßiges Trainieren und größte Enthaltsamkeit wird ihn von Stufe zu Stufe bringen. In kurzer Zeit hat noch kein Rennfahrer Siege errungen. Immer muß der Anfänger vor Augen haben, ein guter Rennfahrer zu werden und denken, was der kann, muß ich auch noch leisten können. Durch die Anleitung eines ausgezeichneten, umsichtigen Trai ners, durch das Trainieren mit älteren erfahrenen Sportsfreunden oder durch die Anschaffung von lehrreich und aufklärend geschriebenen Sportbüchern wird der Neuling und die Betreffenden, welche noch nicht auf ihre vollen Kosten kamen, bald reiche Erfahrungen machen. Zum Schluß sei noch einmal darauf hingewiesen, daß sich jeder junge Mann, bevor er sich dem Radrennsport voll und ganz widmen will, genau prüfen muß, ob er völlig gesund ist und die entsprechende Fähigkeit und Veranlagung in sich birgt. Ist dieses vorhanden, so muß er alles daran setzen, um ein fairer, tüchtiger Rennfahrer zu werden, denn gerade der deutsche Straßenrennsport benötigt eine Auffrischung durch junges Blut, wenn er nicht einschlafen, soll. Daß die ausländischen Straßenfahrer nicht viel besser sind als unsere deutschen, haben in diesem Jahre bei uns die vielen international besetzten Straßenrennen bewiesen. Der >^?unscv zum Rennfahrer Von Walter Triller, Leipzig. Wenn sich junge Leute dem Radrennsport widmen wollen, um auch, wie sie es oft gesehen, mit einem Kranze geschmückt die Ehrenrunde zu fahren, so sieht sich doch alles schöner und -viel leichter an, als es in Wirklichkeit ist. Viele fühlen sich berufen, den Kampf als Rennfahrer auf zunehmen, doch nur wenige erreichen das ersehnte Ziel. Der Körperbau verlangt bei jedem Sport eine gewisse Eignung, und ebenso beansprucht jeder Sportzweig bestimmte Eigenschaften. Es kommt nicht selten vor, daß junge Leute direkt ihren Sport verfehlen, und während sie in dem von ihnen gewählten Sport nur eine mittlere Rolle spielen, könnten sie vielleicht in einem anderen Sportzweige einen weit höheren Platz einnehmen. Jeder Sport, gleichviel welcher es auch sei, hat den Zweck, Muskeln und Sehnen zu kräftigen und das Nervensystem zu stärken. Eine Veranlagung und Eignung zu dem ersehnten Sportzweige muß iu dem jungen Manne vorhanden sein. Während z. B. ein Läufer mit langen Oberschenkeln schon etwas im Vorteil ist (es könnten hier noch mehr Vergleiche angeführt werden), so beansprucht der Radrennsport von Natur aus, außer sehr gut ausgeprägten Beinmuskeln, einen vollkommen gesunden Körper. Nichtgesunde Leute sollen lieber den Sport als Wettbewerb meiden und beim Betreiben desselben als Anfänger sehr vorsichtig sein. Der menschliche Körper ist plötzlich großen An strengungen nicht gewachsen, bei ständig steigender Leistung kann er jedoch großen Anforderungen genügen. Alle Organe können^ nachdem sie genügend trainiert sind, höchste Leistungen erzielen, und auch das Nervensystem verträgt mehr, als man sich zutraut. Wie.jeder Sportzweig, so verlangt auch der Radrennsport Mut, Kraft, Geschicklichkeit und Geduld. Bekanntlich gibt es ohne Mut keinen Sport und steht derselbe beim Rennfahrer an erster Stelle. Jeder Augenblick wird wahrgenommen, sei es auch an den gefähr lichsten Stellen, nm gegenüber seinen Mitbewerbern einen Vorteil zu erringen. Die körperliche Kraft ist bei den Sports verschieden anzuwenden und zu verteilen. Bei anderen Sportarten ist die volle Kraftentfaltung in kurzen Momenten anzuwenden, z. B. beim Speer- und Kugelwerfen, Hoch- und Weitsprung usw. Der Straßenfahrer hat dagegen seine Kraft gleichmäßiger zu verteilen. (Dauerleistung.) Dies richtet sich ganz nach der Länge des Rennens. Kann er doch bei kurzen Strecken von seinem Draufgängertum mehr Gebrauch machen als bei längeren, bei denen er mit seiner Kraft mehr zu rechnen hat. Trotzdem muß er aber oftmals auf der Strecke, falls sich ein Kamerad durch einen unverhofften Antritt losreißen will, blitzschnell seine volle Kraft entfalten. Auch die körperliche und geistige Geschicklichkeit ist bei dem Straßenfahrer nicht außer Acht zu lassen. Die meisten Sporte verlangen mehr eine teilweise als eine gesamte Ausbildung der Muskulatur. Da ein Rennen nicht nur mit den Beinen gewonnen werden kann, muß der Fahrer auch mit Sinn und Kopf fahren. Die in Frage kommenden jeweiligen Bundesverwaltung: Max Bergmann, 1. Bors., Leipzig-Reudnitz, Lilien straße 21. Fernspr. 60 299. — Bruno Weber, Straßen- und Bahn- rennsahrwart, Leipzig-Schönefeld, Stettiner Str.. 91. Fernspr. 62 109. Bruno Hennig, Wandersahrwart, Leipzig-Reudnitz, Konstantinstr. 5. Fernspr. 25 212. — Max Thiclemann, Kunstfahrwart, Dresden 22, Leipziger Str. 82. — Walter Huy, Kraftfahrwart, Dresden N., Moritz burger Str. 19. Fernspr. 27 318. Presse: Kurt Landgras, Leipzig-Gohlis, St.-Privat-Str. 21. Fernruf 52 258. Bundesgeschästs- und Kassenstelle: Richard Boigt, Leipzig, Rcichelstr. 15,1. Fernsprecher 27 913. Geöffnet von 8 bis 5 Uhr. Sonntags geschlossen. Alle Zuschriften und Zahlungen sind ausschließlich an die Bundes geschäftsstelle zu richten. Für Ucberweisungen durch Postscheck lautet die Anschrift: Bundeskasse des Sächsischen Radfahrer-Bundes, e. V., Amt Leipzig, Konto 50 229. Für Zahlungen durch Giro: dieselbe Anschrift auf Konto 4649, Giro Leipzig Rechtsbeirat: Rechtsanwälte Krause uud Müller, Leipzig, Härtclstr. 27,11. Fernsprecher 13 756. Versicherung: Erste Allgemeine Unfall- nnd Schadens-Versicherungs- Gescllschast, Dresden-A. 1, Marienstr. 50. Postscheckkonto Dresden Nr. 14 678. (Alle Versicherungsangelcgenheiten sind direkt an die Ver sicherung zu senden.) Ehrenschiedsgericht: Vors. Studienrat Gustav Baumann, Leipzig-Reudnitz, Charlottenstr. 14, III. Sportschiedsgericht: Vors. Anton Puschner, Drcsden-A. 19, Kyffhäuser- straße 3. (Ehrcnschieds- sowie Sportschiedsgerichts-Angelegenheiten sind nur an die Vorsitzenden der Schiedsgerichte zu senden.) erscdoinungslags der vundeszeilung. Die nächsten Bundcszeitungen erscheinen pünktlich am 1. des Monats. Exemplare kommen stets am Monats schluß geschlossen zur Post, so daß sämtliche Mitglieder die Zeitung am 1 eines jeden Monats in den Händen haben müssen, nur wenn die Zeitung durch Postagcntnren bestellt wird, erscheint sie einen Tag später. Jedes Mit glied hat nur Anspruch auf eine Zeitung. Werden ,hm mehrere Zeitungen überreicht, so sind solche unbedingt an den Briefträger zurückzugebcn, weil diese Zeitungen be stimmt anderen Mitgliedern fehlen. Ausnahnieschluß ist am 15. jeden Monats. Nach den neuerlichen Bestimmungen der Post müssen die Zeitungen an dem festgcstellten Tage unbedingt der Post übergeben werden. Die Zeitungen sollen am 25. jeden Monats drucksertig sein, nnd können später eingehende Berichte keine Aufnahme finden.