Volltext Seite (XML)
Nr. S. i ver Nadkadrer Teile 86. vskannlmackungen der Sesckütts- u. kasssnstslle. Berichl der Geschäftsstelle zum Bundestag vom 19. bis 22. Juli 1924 in Frecherg. Das vorige Geschäftsjahr war bereits ein sehr bewegtes, denn es machte sich eine dreimalige Beitragsnachzahlung nötig, jedoch der Markslurz des letzten Geschäftsjahres machte jede Berechnung unmöglich. Die Teil nchmer der Tagung in Dresden werden sich entsinnen, daß nach reiflicher Ueberlegung die Schlüsselzahl des Buchhandels für den bewilligten Jahres beitrag von 2 M. zu Grunde gelegt wnrde. Um die notleidende Bnndes- kasse zn füllen, wurde bereits im August ein vorläufiger Teil des Beitrags in Höhe von 50 000 M. erhoben, der bereits kurz daraus bei den Nach nahmen gemäß der Schlüsselzahl eine Verdoppelung erfuhr. Dieser Bei trag, von ca. 12 000 Mitgliedern bezahlt, genügte nicht, eine Nummer unserer Bundeszeitung zu bezahlen. Auch die nächste Rate von 6 300 000 M. war kaum hinreichend für einmonatliche Spesen der spar samen Geschäftsstelle. Am krassesten kam die Entwertung bei der 1. Rate von I pz GM. zum Ausdruck. Durch warnende Zuschriften treuer Kame raden ließ sich der Bundesvorstand erweichen und stellte die 1)H GM. mit 1 Milliarde ein. Darob allseitig große Entrüstung und geringe Geldeiu gange, wodurch ich zn einer Menge von Nachnahmen gezwungen wurde. Die Ausschreibung derselben ersorderte einige Wochen und so geschah es, daß zum Inkasso von 1>c, GM. mit 1 Milliarde Papiermark 20 Milliarden für Porto nötcg waren. Sic können sich ein Bild machen, welchen Wert die 1. Rate von 1^ MN. bei Eingang in Wirklichkeit für den Bund Halle. Nach dem Zeitwert hatte der Bund 7j.^ Pf. erhalten und mußte den Be zirken 10 Proz. von 1.50 GM. Rückvergütung geben, also das Doppelte der Einnahmen. 5 Proz. Kreisrückvergütnng und 3 Proz. an die Sterbekasse sind noch extra zu rechnen. Trotz dieses negativen Ergebnisses stehen noch viele Mitglieder aus dem Standpunkt, der Bundesvorstand hätte mit der ersten Zahlung zurechtkommen müssen und verweigern jede Nachzahlung. Der Stillstand des Kurses und die Einführung der Rentenmark brachte endlich die Gewähr für eine wertbeständige Kalkulation. Der 2. Bezirks vcrtretertag ließ uns erkennen, daß die bisherigen Zahlungen zumeist durch die wochenlaugc Hinausschiebung gleich Null waren und zur Gesundung unserer Finanzen das Inkasso der 2. bis 4. Rate in einer Zahlung dringend nötig wnrde. Auch hier ließen die Mitglieder, anstatt durch sofortige Zahlung dem Bunde hilfreich beizustehelr, die Nachnahmen aus sich zu kommen, wodurch die Geschäftsstelle stark belastet wurde. Herr Bergmann bat in dieser Sitzung noch um die Ermächtigung, weitere 4 Al., am 1. April zahlbar, bei Notwendigkeit einziehen zu dürfen. Die Einziehung dieses Restbetrages erwies sich als dringend nötig und möchte ich die verehrten Mitglieder bitten, für beschleunigte Zahlung in Freundeskreisen zn wirken. Auch die Mitglieder, welche glauben, sich durch Abmeldung von dieser Zah lung befreit zu haben, sind verpslichtet, die 4.20 Al. noch einzusenden, und sie haben im Weigerungsfälle nur hohe Kosten zu erwarten. Der Mit gliederbestand zeigt die Zahl 14 521, von denen allerdings ein großer Teil mit dem Mitgliedsbeitrag Wegen Arbeitslosigkeit noch rückständig ist. 17 Mitglieder konnten wegen 2Sjähriger Mitgliedschaft mit Plaketten beehrt werden; die Verdienste der Herren Crasser, Oettel und Thierbach wurden besonders hervorgehoben. Durch den Tod wurden 18 Mitglieder abgerufen. Ehre ihrem Andenken! Der Bund ist jetzt in 4 Kreise mit 41 Bezirken eingeteilt und stehen Dresden, Rochlitz, Leipzig, Auerbach, Zittau, Meerane, Zwickau und Glauchau in dieser Reihenfolge an der Spitze. Dem Bunde sind 164 Bundesvereine und 161 bundesangchörige Ver eine angeschlossen. Die Klagen wegen unregelmäßiger Zustellung der Zeitung wollen nicht verstummen, doch liegt der Fehler nicht an der Ge schästsstelle, sondern sehr häufig an den Briefträgern, und wollen die Mit glieder die Postalischen Vorschriften in Nnmmer 7 unserer Bundeszeitung genau beachten. Vom 1. Oktober 1923 bis 30. Juni 1924 sind 2830 Schriftstücke in der Geschäftsstelle eingegangen, denen 23 703 Ausgänge gegenüberstchen. darunter allein 8858 Drucksachen und 13 659 Nachnahmen. Vcrgegcu wärtigen Sie sich die hohen Unkosten, die letztere verursachen durch. Papier, Druck, Arbeitszeit und Portis, so wird wohl auch in Ihnen der Wunsch rege, jedes Mitglied möge den Zahlungsaufforderungen pünktlich nach kommen, Zahlkarten mit Name, Wohnung und Mitgliedsnummer versehen, damit unser Geschäftsführer von diesen gewaltigen mechanischen Arbeiten der Nachnahmen und Mahnungen entlastet und für andere den Bund för derndc Arbeiten frei wird. Auch die Frage der Grenzüberschreitung ist ins Rollen gekommen, und durch die Prager Radfahrer Bereinigung werden wir in den nächsten Tagen die Erlaubnis zum Dllertragsfreicn Grenzver kehr für 3.50 NM. per Karte erhalten. Schließlich möchte ich nicht uner wähnt lassen, daß in Leipzig nach dem Vorbild von Magdeburg ein Verein sür Radfahrwege ins Leben gerufen wurde, dem ich persönlich beigctreten bin; allerdings hat der Verein nur örtliche Bedeutung, ich möchte aber den Bezirken empfehlen, ähnliche Vereine ins Leben zu rufen, damit die Rad sahrwcge allerorts eine Besserung erfahren und neue Wege in Waldungen angelegt werden können, damit die Lungen unserer Radler in gesunder Lust erstarken' und nicht mehr den Staubwolken der Motore und Autos ausgesetzt sind. Der Lausitzer Radfahrer Verband, sowie der Oberlausitzer Radfahrer- Bund sind in die Vereinigung Deutscher Radsport-Verbände ausgenommen worden und somit sind die unserm Landesverband angegliedertcn Verbände auch in der V. D. R.-V. sreundschaftlich eng verbunden. In den letzten Tagen ist mir zu Ohren gekommen, daß sächsische Ge mcinden von unseren Mitgliedern eine Fahrradsteuer in Höhe von 10 M. verlangen. Ich bitte die verehrten Mitglieder, die Zahlung einer solchen Steuer unter Hinweis auf diese Zeitung unbedingt zu verweigern, denn keine Gemeinde hat das Recht, eine solche Steuer zu erheben, weil jede Sondersteuer für Radfahrer laut Reichsverordnung verboten ist. Zum Schluß möchte ich noch bemerken, daß viele unserer Mitglieder teils arbeitslos sind, teils sich in schtverer Bedrängnis befinden, dem Bunde aber unbedingt treu bleiben wollen. Zur Erhaltung dieser lieben Kame raden schlage ich vor, diese lediglich mit dem Restbcitrag von 4.20 M. im Bunde zu belassen und ihnen Zeitung und Versickerung zu gewähren. Dadurch hoffe ich die Abmeldungen stark unterbunden zu baben und den Bund auch im neuen Geschäftsjahre auf stolzer Höhe zu scheu. Mi! „Sachsen Heil!" Richard Boigt. Geldsendungen: Für alle Geldsendungen lautet die Anschrift: Bundes fasse des Sächsischen Radfahrer-Bundes, E. B., Postscheckamt Leipzig, Konto 50229. Für alle Geldsendungen durch Giro gilt die gleiche Anschrift, Konto 4649, Girokassc, Leipzig, Noßplatz. Aufnahme neuer Mitglieder: Durch die Verlängerung des Geschäfts jahres bis zum 31. Dezember 1924 bietet sich Gelegenheit, dem Bunde noch viel neue oder frühere Mitglieder zuzuführen. — Neneintretende Mitglieder haben für die Zeit vom 1. August bis zum 31. Dezember 1924 nur noch 7 M., inklusive Bundesabzeichen und Rückporto, zu zahlen Familienmit glieder 5.20 M. und Jugendliche 480 Al. Wiedeveintretende Mitglieder aus den Vorjahren zahlen 6.20 M., Familien- und Jugeudmitglieder 4.20 M. — Diesjährigen Mitgliedern, welche sich in Notlage befanden, werden dic ersten vier Raten erlassen und brauchen nur noch die letzte Rate von 4.20 M einzuscudeu, wodurch sie sich das Recht der ununtcr brochcnen Mitgliedschaft bewahren. Die letzte Nate von 4.20 M. haben sämtliche Vollmitglieder, sowie die Damen, welche aus die Zeitung abonniert haben, zu zahlen, ev. Abmel düng entbindet keineswegs von dieser Zahlung Tic Vereine wollen ver suchen, die Beiträge schnellstens zn sammeln und geschlossen der Kassenstelle zu überweisen. Dce Nachnahmen kommen mit 4.50 M. erst ab 25. August zum Versand. Jedem Mitglied ist deshalb Gelegenheit gegeben, durch frühere Zahlung unnötige Spesen zu sparen. Unkatt unv kdaklpkttcbtversrcdsrung. Die Mitglieder, welche nunmehr den Beitrag von 6 M. erfüllt und die neue Mitgliedskarte erhalten haben, sind gegen Unfall im Todesfall oder bei bleibender Invalidität nrit 1000 Rentenmark und 50 Ps. Krankengeld pro Tag bei vorübergehender Invalidität versichert. Unfälle sind unverzüglich der Versicherung anzuzeigen. Todesfälle innerhalb der ersten 24 Stunden. Innerhalb vier Tagen ist nach einem Unfall ein Arzt hinzuzuzichcn, der am Beginn oder Schluß der Behandlung Bericht zu geben hat. Der Vorzug unserer Versicherung liegt darin, daß nicht nur die Unfälle bei Ausübung rein sportlicher Ausfahrten berücksichtigt werden, sondern auch bei Benutzung des Rades zu geschäftlichen Zwecken innerhalb des Deutschen Reiches. Ferner sind die Bnndesmitglieder versichert gegen die Folgen der gesetz- lichen Haftpflicht, welche während der Ausübung des Radfahrens und Motor radfahrens erwachsen können, bis zu folgenden Höchstsätzen: 20 000 Renten mark für Beschädigung oder Tötung von Personen; 2000 Rentenmark für die Beschädigung fremden Eigentums. Ausgeschlossen von der Versicherung sind alle Ansprüche aus Unfällen und Beschädigungen, dic sich gelegentlich der Beteiligung aus Preis . Kunst oder Wettfahrten ereignen. Dic Jugendlichen haben durch ihr unbedachtes Drauflosfahrcu im Vor jahre die meisten Haftpslichtschädcn verursacht und wollen die Jugeudleiter den jungen Radlern nahe legen, aufmerksam zu fahren und zn beachten, daß die Versicherung bei Unfällen — beim Kunstfahren oder Nennen sowie auch beim Training — nicht haftet. I-IÜ17 ü Ignnp k»I»'I'»li llittlv I-eiprig,7rönilllnring1,°°L'«",:^ I > UD» I üIII I uu IIÜu», Kik8enau8w3lil in fsitt'i'Slle^n unri slivm 2S4SL kklttrünocT «soo lubskön * ^otonnäliki' von 480.— sn