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erst eimnal anfängt, vor seiner Tür ouszukchren, bevor er zu uns kommt. Die Verbände in der V D. R.-B. tragen die Verantwortung gern, daß ihre Wcrtpreisfahrer auch solche im Sinne der allgemeinen Amateurbestimmungeu sind, Wei dem V T. R. das historisch verbriefte Recht znr Veranstaltung von Aieisterschafteu gegeben hat, ist uns nicht bekannt, und für uns kann auch die Tatsache, daß der B. D. R. dem Welt-Radsport-Verbande abgeschlossen ist, nichts bedeuten. Wir sind deutsche Radfahrer, fühlen deutsch und handeln deutsch; wir dienen dem deutschen Radsport und fühlen uns als deutsche Staatsbürger frei. Die Bedrückung durch den B. D. R. hat ein für allemal anfgehört, seit ans sein Betreiben selbst die Arbeitsgemeinschaft deutscher Rad- und Motorradsport-Verbünde aufgelöst worden ist. Wenn der B. D. R. die V. D. R.-B. als eine Kampforganisation gegen sich bezeichnet bzw. solches aus einer Sportredaktion in Erfahrung gebracht Huben will, so mag er die Sportrcdaktivn namhast machen und diese er klären, woher sic diese Mitteilung hat, von der V. D. R.-V. ganz gewiß nicht. Dieselbe ist, wie auch ihr Untertitel besagt, ein „S chntzvcrband deutscher Rad- und Kraftradfahrer"; sie marschiert ihren geraden Weg und läßt sich durch niemanden beirren, ihren Mitgliedern eine machtvolle Interessenvertretung zu sein. Die V. D. R.-V. ist auch keine „sogenannte" Vereinigung, sondern umfaßt mit ihren 12 Organisationen sämtliche maßgebenden Radsport-Verbände Deutschlands außer dem B. D. R., der vor Gründung der V. D. R.-V. ^ich alle erdenkliche Mühe ge geben hat, durch List, Willkür und Terror die neben ihm bestehenden Ver bände zum Einschmelzen in ihm zu veranlassen. Bezüglich der Mitgliedsziffer darf sich der B. D. R. beruhigen, sie stimmt; sie hat sich aber durch deu neuerlichen Anschluß des Lausitzer Rad fahrer-Bundes und des Oberlansttzer Radfahrer-Verbandes noch wieder nm ein beträchtliches erhöht und dürfte in kürzester Frist noch größer werden. Wir haben weder Zeit noch ein Bedürfnis, weil es der B. D. R. wünscht, unseren Anschlußverbänden die Arbeit zu machen, den Nachweis über die Mitgliederzahl zu erbringen. Wir werden auch nicht wieder auf die An zapfungen des B. D. N. eingehen, was wir hiermit ausdrücklich erklären, weil unsere Zei! viel zu kostbar ist, uns mit Auseinandersetzungen in der Presse zu beschäftige». Wir dienen dem Sport und weihen ihm unsere Zeit. Wir können den B. D. N.-Schreibern nur dringend empfehlen, ihrs Zeil dem Erhalt ihres eigenen Verbandes zu widmen. Sehr bezeichnend ist der im „Spiel und Sport" der Rheinischen Zei tung, Köln, Nr. 27 vom 7. Juli enthaltene Artikel mit der Ueberschrift: „Tie Katastrophe im B. D. N. Eme Bcgräbuistaguug. — Die materiali stische Mitgliedschaft. — Vorzugskartc als Ideal. — Das Fazit der Rheini schen Sportwochc. — Bcrufsamatenre". Unter anderem heißt es da wört lich: „In Opladen ging am letzten Jnnisountag der Sommergautag des Gaues Köln (0.1) im Blind Deutscher Radfahrer, verbunden mit einer offiziellen Ganwandcrsahrt, in Szene. Herr Stevens, der Bundes gewaltige, der seinen Heimatgau mit Persönlicher Anwesenheit beehrte, wird sich an diesem herrlichen Sommersountage geschämt haben, ob des kümmer lichen Restes der einstmals stolzen Schar, die unter seiner Leitung hinter dem Banner des Mustergaues 4b marschierte. Noch iin Vorjahre stand der berühmte Gau Stevens aus dem Gipfel seiner Macht. Mit Freudengeschrei und Reklamctamtam wurde die Zahl 10 000 in die Welt hinausposaunt. Herr Stevens ist ein genialer Organisator. Reklame ist sein Fach, aber auch die beste Reklamekunst kann auf die Dauer die Mängel des Objektes nicht übertünchen. Der große Mnstergan wurde im letzten Jahre auf geteilt. Der erweiterte Kölner Bezirk wurde zum Gau 61. Köln stellte im alten Gau 4b die große Mehrzahl der Mitgliedschaft. Und Henle? Nach den offiziellen Berichten im „Kölner Tageblatt" hat man nach einem halben Jahre beschaulichster Ruhe den Stand von 1600 zahlenden Mitgliedern er reicht, eine Zahl, die nach unseren glaubwürdigen Informationen die Wirk lichkeit noch nm die Zahl 1000 übersteigt. Der schäbige Rest der 600 hat seine „Bundespflichten" wirklich erfüllt. Kaum jemals in der Geschichte hat eine sportliche Organisation einen solchen katastrophalen Mitglieder schwund erlitten, wie jetzt der Gan Köln in der „größten" Radfahrer organisation Deutschlands (Der Arbeiter-Radfahrerbund „Solidarität", dis in Wirklichkeit größte Radfahrerorganisation der Welt, zählt za bekannt lich bei den Herren nicht mit. Die Red.) Man sucht nach Gründen für diesen Niedergang und findet den Sündenbock im Gauvorstand, der nichts, nochmals nichts und immer wieder nichts getan hat, seit Herr Stevens die schtverere Bürde eines Bundesvorsitzenden auf sich genommen hat. Wir haben keine Ursache, uns mit den Herren über die Stichhaltigkeit ihrer Begründung auseinanderzusetzen, aber, wenn in einer wirklich von idealem Geiste getragenen Organisation, ganz gleich, ans welchem Gebiet, eine derartige Pensioniertenwirtschaft einsetzt und schädigend wirkt, noch dazu in einem solchen Maße, dynu erhebt sich die Mitgliedschaft einmütig und jagt die personifizierte Unfähigkeit in Gestalt' der süß schlummernden Organisationsleituug zum Teufel, dann erhebt sich ein Sturm, der reini gend alles hinwegfegt, was sich der gründlichen Säuberung hemmend in den Weg stellt. Und was war in Opladen? Die einleitende, ganamtliche Wanderfahrt brachte die Ricsenbetelligung von etwa 100 Radfahrern, ein schließlich des ausrichtenden Opladener Jubiläumsklubs, der sicherlich voll zählig zur Stelle war. Und der Gantag selbst? Von über 100 Vereinen im Gan sind ganze zwanzig vertreten; in der Nachmittagssitzung erschienen noch ganze zwei Vorstandsmitglieder und ganze zehn Vereiusvertrcter. Der unfähige Gauvorstand erhält nach dem Rücktritt des einzig fähigen Mitgliedes (I. Kicken) ein Vertrauensvotum, gegen das nur ein Verein (Adler) mehr ans persönlichen als aus sachlichen Gründen stimmte. Dem Bundesvorsitzenden wurde in der Aussprache derart zugesetzt, daß er in aller Entrüstung den Saal verließ. Vorher sagte er zn den Herren noch, daß im nächsten Jahre das Bundcsfest in Köln stattfiuden werde und der Gau Köln die Ausrichtung zu übernehmen habe. Sollte Köln versagen, so müsse das Fest in München oder Breslau stattfinden. Die Tatsachen sind für uns hochinteressant Opladen bedeutet für den B. D. R. keinen Wirbelsturm, kein reinigendes Gewitter, aber weiter Ver sumpfung, weiteres Hinsicchen, Das Begräbnis wird unter den Umständen nicht lange auf sich warten lassen. Aber trotz aller Fehler, trotz aller Un tätigkeit einer vollkommen unfähigen Leitung sind die wirklichen Gründe zu der katastrophalen Abwärtsentwicklung in anderer Richtung zn suchen. Der stolze Bau war eben nur Fassade, rissig, abbröckclnd zunächst, bis das schwache Strebcrgeäst, das den Reklameban znsammenhält, durch die Schwere des hemmenden Ballastes znsammenbricht." Wir hoffen, daß diese Auseinandersetzung genügt und der B. D. R. künftig einen anderen Weg der Aussprache wählt. Die B. D. R.-V. jeden falls wird sich durch Anzapfungen nicht beirren lassen, ihren einmal be schrittenen Weg weiterzugehen nn Interesse des deutschen Radsports. Schirmer, Geschäftsführer der Vereinig.Dcutsck. Radsport Verbände. lZundssamttiche Mittstlungen Bundesverwaltung: Max Bergmann, I.Vors., Leipzig-Reudnitz, Lilienstr. 21. Fernspr. 60 290. — Panl Fuhrmann, Straßen und Bahnreunfahrwart, Leipzig-Gohlis, Meuckestr. 28. — Bruno Hennig, Wanderfahrwart, Leipzig-Reudnitz, Konstantinstr. 5. Fernsprecher 25 212. — Max Thiclemann, Kunstfahrwart, Dresden 22, Leipziger Str. 82. Bundcsgeschästs- und Kassenstelle: Richard Voigt, Leipzig, Reichelstr. 15, l. Fernsprecher 27 913. Geöffnet von 8 bis 6 Uhr. Sonntags geschlossen. Alle Zuschriften und Zahlungen sind ausschließlich an die Bundesgeschäfts stelle zu richten Postscheckkonto Leipzig 50229. Girokasse-Konto4649Leipzig. Rechtsbcirat: Rechtsanwälte Krause und Müller, Leipzig, Härtelstr. 27,11. Fernsprecher 13 756. Versicherung: Erste Allgemeine Unfall nud Schadens-Bersicherungs- Gcsellschaft, Dresden- A. 1, Marienstr. 50. Postscheckkonto Dresden Nr. 14678. (Alle Bcrsicherungsangelegenheiteu sind direkt an die Ver sicherung zu senden.) vundesvorstandsfitzungen. finden vorläufig nicht mehr statt. Der zum Bundestag ncugewählte Vor waltungsral wird zeitweise einberufen. Die Bundcsverwaltnng. Lrfckeinungstags der vundeszeilung im Sesckäktsjadr IY23/24. Die Bnndeszcitung wird voraussichtlich weiterhin au folgenden Tagen erscheinen: 1 September, 1. Oktober, 1. November und I Dezember 1924. Aufuahmeschlnß ist am 15. jeden Monats.