Volltext Seite (XML)
Nr. 3 Der Radfahrer 39 Vie VVNV. ln verlin. Straßenmeisterschast in Mitteldeutschland durch die Union. Batmmeistcrschastcn in Lcipzin. Saalmcistcrschasten in Görlitz, Wiederwahl des bisherigen Vorstandes. Bor der eigentlichen Hauptversammlung der VDRV. sand ein Emp fang der Behörden und Presse durch die Bereinigung im Hotel „Russischer Hof" statt. Unter den Anwesenden bemerkte man Obermagistratsrat Direktor Dr. Häusler vom Stadtamt für Leibesübungen, sowie drei ReickMagsabgeordnetc. Nach einer kurzen Begrüssungsansprache durch deu 1. Vorsitzenden der Vereinigung, Max Bcramann, gab der Generalsekretär Willi Schirmer einen ausführlichen Rückblick auf die Geschichte und Entwicklung der VDRV. Schirmer betonte dabei, daß die 80 000 Mitglieder starke Ber einigung bald auch international anerkannt tvrrdcn müsse, und daß es sehr bedauerlich sei, daß eine so starke Korporation noch nicht einmal national anerkannt sei. Im Reichsausschuß für Leibesübungen sei neben dem Bund Deutscher Radfahrer immer nur noch der Anschlußverband Concordia Mitglied. Obwohl die Concordia bereit sei, ihre Zugehörigkeit zum Reichsausschuß zugunsten der großen VDRV. aufzugeben, habe be dauerlicherweise die VDRV. immer noch keine Anerkennung gefunden. Schirmer kam dann eingehend auf den Straßenrennsport der Neuzeit und die Bildung der Obersten Behörde für Verkehr und Sport zu sprechen, die mit dem Preußischen Ministerium des Innern zusammenarbeitet. Er erklärte, daß die Vereinigung sportlich gern mit deu anderen großen Radsportverbänden zusammenarbciten möchte, und wies ganz besonders darauf hin, daß zurzeit bedauerlicherweise keine wirkliche Deutsche Meister schaft ausgcfahrcn würde. Er wünschte im Interesse des deutschen Ncch- spvrts eine Deutsche Meisterschaft für alle Verbände: diese müsse aber unter Formen ausgeschrieben werden, die die VDRV. nicht als unter geordnete Korporation hcrabwürdigcn. Die Hauptversammlung der VDRV. Ebenfalls im „Russischen Hof" tagte die Hauptversammlung der VDRV.. der mit Ausnahme der Vertreter des Bayerisch-Württembergischen Verbandes und des Oberbadischeu Radfahrer-Verbandes Vertreter aller Anschlußverbände beiwohnten. Die Hauptversammlung zeigte in allen Punkten volle Einmütigkeit der Untcrverbändc, sic hätte aber viel rascher abgewickclt werden können, wenn einige Vertreter von Unterverbänden sich etwas mehr Beschränkung auferlcgt hätten nnd verschiedene durchaus untergeordnete saalsportliche Fragen, deren Erledigung bereits durch den Sportausschuß zum größten Teile hätte erfolgen können, keine lange De batte entfesselt hätten. Zunächst gab der 1. Vorsitzende, Max Bergmann, einen kurzen Be richt, dem ein ausführlicher des Generalsekretärs folgte. Wir entnehmen diesem, daß der Kassenbestand zurzeit 1183.82 Mark beträgt. Die Vereinigung hat heute einen Bestand von 79110 Mitgliedern, die sich auf die einzelnen Verbände wie folgt verteilen: Bayerisch-Württembergischer Radfahrer-Bund . . 1312 Concordia 33 774 DRU. . . . ' 8 214 Hessischer und Nassauischer Radfuhrer-Buud . . 4 460 Radfahrer-Landesverband Württemberg .... 2459 Lausitzer Radfahrer-Bund 5 705 Oberbadischer Nadsahrer-Bund 5 924 Oberlausitzcr Radfahrer-Verband 1128 Pfälzisck>er Radfahrer-Bund 2100 Sächsischer Radfahrer-Bund 6 746 Verband zur Wahrung d. Interessen daher. Radfahrer 7 288 Das Deutsche Radsport-Abzeichen wurde 1927 insgesamt 246mal aus gegeben. Das Abzeichen honoris cwusu wurde weiter den Herren Westen dorff und Sauer verliehen. Bittere Klage wurde gegen die Vertreter des Bundes Deutscher Rad fahrer geführt, die als „Bevollmächtigte der Obersten Behörde für Verkehr nnd Sport" eigenmächtig gehandelt und etwas getan hätten, wozu sie keine Vollmacht besaßen. Man beschwerte sich auch über eine durchaus irre führende Notiz, die vom Bund an die Zeitungen gegeben lvorden ist. Es stellte sich heraus, daß die VDRV. iu der Obersten Behörde sich dem BDR. und der Solidarität gegenübcrsah, die beide Rennen mit Industriemitteln und reklametechnischcr Auswirkung seitens der Industrie durch das Mini sterium des Innern verboten wissen wollen. Auf die Abhaltung eines Deutschen Radsport-Tages wurde auch in diesem Jahre verzichtet, dock) sind bereits Verhandlungen eingeleitet wor den, um im nächsten Jahre einen großangelegten 3. Deutschen Radsport- Tag zu veranstalten. Der Leiter der Zemralstelle für Radfahrwege, Trunz, hielt einen längeren Vortrag. Die Versammlung beschloß darauf nach kurzer Aus sprache deu Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft zur Propagierung des Rad fahrwege-Nehes. Bon einem Aufnahmegesuch in die UCI. beschloß man zurzeit abzu sehen, doch soll immer wieder darauf hingewieseu werden, daß die größte Zahl der deutschen Radfahrer ini internationalen Radsport-Verband nicht vertreten ist. Man hofft, später im geeigneten Augenblick dock) deu Bei tritt zur UCI. zu erreichen. Sehr ausgiebig gestaltete sich die Aussprache bei der Behandlung der vielen, meist sportlichen Anträge. Erwähnt sei nur, daß der von der Union cingereichtc Antrag, in Zukunft alle reichsoffencn Rennen für Klasse A und B getrennt fahren zu lasse», einstimmig zur Annahme gelangte. Wenn innerhalb der Landesverbände, Ortsgruppen und Bezirke Rennen in einer Gruppe veranstaltet werden, soll für die B Fahrer eine bestimmte Vorgabe allgemein Gültigkeit haben. Diese beträgt je nach der Länge des Nennens 2 bis 15 Minuten. Die Meisterschaften der VDRV. wurden wie folgt vergeben: Bahn meisterschaften 1928: Leipzig (SNB.). Saalmeisterschaften 1928: Görlitz (LRB.). Straßenmcisterschaft 1928: Deutsche Radfahrer-Union. Die ge naue Strecke wird noch bckanntgegcben. Einstimmig durch Zurus erfolgte die Wiedertvahl des bisherigen Vor standes (Bergmann und Haas) und des Generalsekretärs (Schirmer). Der Sportausschuß wurde um ein Mitglied erweitert. Er setzt sich aus folgenden Herren zusammen: Tvrncr (Hess, und Nass. RB.), Schmidt IRLVW). Lange (LRB.) und Thielcmanu (SRV.). Nach Behandlung verschiedener weniger wichtiger Punkte dankte Kolb von« Bayerischen Verband der alten, neuen Gcsamlleitnug der VDRV., und der 1. Vorsitzende konnte abends gegen 8 Uhr die Versammlung schließen. M. N. Crscheinungstaq sür Nr. 4 am 1. April 1928. VvZlrKS- UNÜ Ausnahmcschlnß am 15. März 1928. Ausgenommen werden nur kurze, sachliche und stilistisch sowie orthographisch fehlerfreie Berichte, sofern dieselben gut leserlich auf besonderem Bogen mit Tinte niedergeschrieben sind. Berichte, welche mit Bleistift oder unleserlich geschrieben sind, werden ohne Ausnahme von der Aufnahme ausgeschlossen. Freizeilen erhallen die Bezirke 10 Zeilen, die Vereine 5 Zeilen. Jede weitere Zeile kostet 60 Goldpscunig und wird nur ausgenommen, wenn der Betrag hierfür mit dem Manuskript an die Geschäftsstelle cingcsandt worden ist. Man zähle deshalb an Hand der Berichte in vorhergehenden Nummern der „BundeSzeitung" die Mehrzeilen genau aus. Alle Berichte und Einsendungen für die „BundeSzeitung" sind ausnahmslos an die Geschäftsstelle bis zum Aufuahmeschlnß emzusenden. Später ei ngehendeBcrichte bleib en unbcrücksi cd tigi. D i e B n n d e s v e r w a l t u n g. DezirkSnachrichten 1 Kreis 1. Die Saalwettbewcrbe finden am 20. Mai in Liebertwolkwiv statt. Die Ausschreibung erfolgt in der nächsten Nummer Arthur Thierbach, Obmann. Kreis 3. Chemnitz. Tic Austragung der diesjährigen Meisterschaften ini Saalfahren finden am 23. und 24. Juni in Eppendorf statt. Der RV. Frohsinn wird anläßlich seines 30jährigcn Bestehens alles daran setzen, dieses bisher stets zur vollen Zufriedenheit ausgefallene Fest zu einem großen Werbcscst für deu SRV. zu gestalten. Die Bundcsvereine unseres Kreises bitte ich schon jetzt, sich auf diese Konkurrenz vorzubereiten. Mit „Sachsen Heil!" Walter Uhlig, Chemnitz H., Zeppclinstr. 30. Bezirk 3. Auerbach BN.: Curt Leupold, Auerbach i. V., Königstr. 8. Tel. 620. Die am 12. 2. in Auerbach stattgesundene Versammlung eröff nete gegen 4 Uhr der zweite Bezirtsvertreter Rich Blei und entschuldigte