Volltext Seite (XML)
34. Jahrgang Leipzig, den 1. April 1925 Dummer 4 vkk kavss/mirek Organ für das gesamte Madfahrwesen, für Sport, Industrie und Handel Amtliche Zeitung des Sächsischen Radfahrer-Bundes Schristlcitung und Anzeigcn-Annahme: Sächsischer Radfahrer Bund, E. V., Leipzig, Reichcislraße 15. Fernruf 27 913. Die Eröffnung der Volkskraft-Ausstellung Berlin. Berlin, 11. März. Als sich am Svnnabendmittag die Pforten der Ausstellung für die Presse zur ersten Besichtigung öffneten, hatte man das Unglaubliche geschafft. Die Stände waren fff und fertig, und nachdem Herr Staatssekretär z. D. Lewald, der Präsident des Deutschen Reichsausschusses für Leibesübungen eine warm empfundene Rede gehalten hatte, begann die erste Wanderung. Schon die erste oberflächliche Führung, die mau den Pressevertretern augedeihen läßt, zeigt das gelvaltige Bild dieser Ausstellung. Atif die Minute ist alles fertig geworden, und wer Donnerstag und Freitag noch die fieberhafte Arbeit gesehen hat, mit der die Stände geschmückt wurden, der muß Hochachtung bekommen vor dieser Leistung. Ein grandioses Bild des Sports! Sport in jeder Beziehung, sei cs mit Bezug auf Hygiene, Literatur, Kuust oder sonstiges. Eine getraue Aus zählung ist nach dem ersten Eintritt noch nicht zu geben, zu vielfach und mannigfaltig sind die Eindrücke, die da auf den Beschauer cinstürmen. Und zu vielgestaltet ist der Stoff, der hier vorhanden ist. Während der Anfangsraum der Literatur Vorbehalten ist, sind im zweiten Raune die meisten Modcschöpfungcn in sportlicher Hinsicht zu be wundern. Auch der nächste Raum ist noch der Konfektion gewidmet, aber schon die folgende größte Kuppelhalle versetzt uns in den Sportbetrieb. Zuerst das Interessanteste der Ausstellung, die Segelflieger, die man nicht in ein paar Zeilen abtun kann, sondern die ihren gesonderten Bericht verlangen. Die Fortsetzung macht der Wasser sport mit seinen verschiedenen Arten. Während besoii^ers Kanu-, aber auch der Segelsport interessante Typen zu zeigen weiß, so ein Segclpnnt, das durch seine schnittige Form auffällt, versteht auch hier der Rudersport, wie stets, keine Propaganda für sieb zu machen. Nachdem er durch mehrfach falsche Statistiken und Arbeiten seines Organs das Publikum kopsscheu ge macht hat, zeigt er hier als Glauzstück nur eine Sammlung von Skulls und Riemen. In emer Nebenhalle surrt der Flettner Rotor, und auch das Flettner-Steuer ist hier zu sehen. Hygiene, Sportnahrung, Musik, Wandern und Massage wechseln sich ab, unterbrochen von den verschiedenen Typen der Motorräder, von Reit und Fahrsport, Jagd und Schießsport. Einer der interessantesten Teile der Ausstellung befindet sich eigentümlicherweise im Nebenraum, die Mo delle. Man sieht hier das Deutsche Stadion, wie es jetzt ist, und wie cs nach dem geplanten Umbau, dem die Radrennbahn zum Opfer fallen soll, aus sehen wird. Sonst fallen im ersten Augenblick die Modellanlagcn des Sta diou Stockholm und der Rasensportanlage Neisse auf. Besonderes Inte: esse erregen allgemein die Modelle von zwei korrekten Sprungschanzen, bei denen die Flugbahn der Sprünge durch Drähte markiert wird und die deutlich die Unterschiede einer sogenannten Fahrt und einer Fallschanzc zeigen. Alles in allem ein großartiges Zeugnis der Leistungsfähigkeit im deutschen Sport. Im Rahmen der Ausstellung werden, wie bereits gesagt, ein« Reihe von Borsührnngen gezeigt, die alle Gebiete der Leibesübungen umfassen Das Programm stellt sich folgendermaßen zusammen: 16. März: Der Tag den Schulen, Rndcrkampf. 17. März: Leibes Übungen der Schupo. 18. März: Das Wandern. Ist. März: Boxen, der Weiße Sport. 20. März: Der Tag der Frauen. 2l. März: Festabend der Deutschen Turncrschast. 22. Mürz: MotorgeschicklichkcitSfahren, Hunde rennen, Schwerathletik. 23. März: Hallentrainiug des Fußballers, der Flcttner Rotor. 24. März: Das Pferd im Sport. 25. März: Der Tag des Deutschen Tnrucrbundcs. 26. März: Gymnastik für Frauen nnd Mädchen, Segeln. 27. März: Ter motorlose Flug, der deutsche Rundflug. 28. März: Festabend der Leichtathleten. 29. März: Trockenschwimmen und Springen, Boxen. Tennis. Goldene Medaillen für die Herrenfahrer des Stratzenrennsportes. Herr Geheimrat Ernst Sachs, Inhaber der Fa. Fichtel L Sachs A. G., Schweinfurt a. M. und Erfinder der weltbekannten Torpedo F r e i l a u f n a b e, hat für 1925 den Siegern in den bedeutendsten Straßenrennen der Vereinigung Deutscher Radsport Verbände echt goldene Medaillen gestiftet. Seit 10 Jahren war es den Straßen fahrern nicht mehr vergönnt, für ihre hervorragenden Leistungen als spätere Erinnerung goldene Medaillen nu Kampfe zu erringen. Es wird deshalb jeder Radfahrer diese ideale Stiftung begrüßen, und ein neuer Anreiz dürfte den Fahrern mit dieser Medaille gegeben sein. lZundeskameraLen! X^arum? vundssabzeicden Damit sever siebt, Vas; ibr in einem a dsp o rt ver v o n d organisiert seid!